Babyboom: Wirklichkeit oder nur Wunschtraum?

Ursula von der Leyen feiert den grandiosen Erfolg der CDU-Familienpolitik.

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Untermauert werden soll die Partystimmung im Bundesfamilienministerium mit den aktuell in alle Medien geblasenen Zahlen zur Geburtenentwicklung. Danach erlebt Deutschland gerade einen echten Babyboom.
Klappern gehört zum Geschäft und die PR-Abteilung von Uschi scheint ihr Handwerk bestens zu verstehen. Die etablierte Journalie unterstützt durch kritiklose Übernahme und Verbreitung der Jubelzahlen noch deren Arbeit.

Nur richtig werden die Schlüsse, die aus Uschis Statistiken gezogen werden, dadurch nicht. Von einem Babyboom ist Deutschland weit entfernt.
Das zeigt das Blog CARTA in einem kritischen Artikel. Danach kommt es nur darauf an, die Statistik geschickt auszulegen. In diesem Fall die Betrachtungs- und Vergleichsräume geschickt auszuwählen, ganz getreu dem alten Spruch: „Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“.

Uschis Familienministerium hat ganz einfach den Zeitraum Januar bis September 2008 mit dem des Vorjahres verglichen und ist auf eine Geburtenanzahl von 517.549 Kindern gekommen. In 2007 wurden im gleichen Zeitraum 514.152 Kinder geboren. Das ist immerhin ein Zuwachs von 0,66 Prozent. Ob man das als großen Erfolg feiern sollte, sei mal dahingestellt. Doch der gemeine Politiker muß sich auch über kleine Dingen freuen können.
Interessanter wird es jedoch, wenn man noch den Monat Oktober in den Vergleich nimmt. Dann würde die ganze Jubelarie schnell kippen, denn unterm Strich würde ein dickes Minus stehen, weil der Monat Oktober in 2007 der geburtenstärkste des ganzen Jahres war.
Soweit zum „großen“ Erfolg der CDU-Familienpolitik. Aber bescheißen Statistik schönrechnen können sie. Immerhin das.

Wie CARTA weiter recherchiert, hat dieses Zahleninterpretieren Methode im Hause von der Leyen. Schon bei der Auslegung der Wirkung des Elterngeldes wurde getrickst. Die vielen entstandenen „neuen Väter“ gab es der veröffentlichten Zahl gar nicht. Die Zahl der Väter, die im Job pausieren und zuhause die Kindererziehung übernehmen, ist nahezu unverändert geblieben.

Leider beschäftigt man sich im Familienministerium offenbar lieber mit Zahlenspielchen, als wirklich etwas an der Situation der Familien zu ändern. Die lächerliche Kindergelderhöhung von 10 EUR und die irrsinnigen Pläne zur Einführung einer Internet-Zensur zeugen davon.
Dabei wäre eine zukunftsfähige Familienpolitik mehr als notwendig.

 

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