Vulkanasche sorgt für Stillstand im Luftverkehr
Der isländische Vulkan Eyjafjallajökull stürzt den europäischen Flugverkehr ins Chaos.
Nichts geht mehr im europäischen Luftverkehr. Allein am gestrigen Donnerstag fielen rund 5.000 Flüge aus.
Heute wird es wahrscheinlich noch viel schlimmer, denn die wichtigsten Flughäfen in Nordeuropa, wie London, Paris, Brüssel, Stockholm und Frankfurt, sind geschlossen. Die Länder Großbritannien, Irland, Belgien, Niederlande, Norwegen, Schweden und teilweise die baltischen Länder haben ihren Luftraum komplett gesperrt. In Deutschland bleiben bis auf München alle Flughäfen auf unbestimmte Zeit geschlossen. Das sind im Einzelnen: Hamburg, Berlin (Tegel und Schönefeld), Bremen, Hannover, Dortmund, Köln, Münster/Osnabrück, Düsseldorf, Saarbrücken, Stuttgart, Nürnberg, Augsburg, Frankfurt/Main, Frankfurt/Hahn, Erfurt, Dresden, Karlsruhe, Leipzig und alle kleineren Flughäfen.
Auch die Routen über den großen Teich Richtung Amerika sind davon beeinträchtigt. Über 50 Prozent der Transatlantik-Flüge werden ausfallen.
Die Abflughafen am Flughafen Hamburg sieht heute so aus:
Lufthansa bittet die Pasagiere, heute zu Hause zu bleiben und nicht zum Flughafen zu kommen und für innerdeutsche Verbindungen die Bahn zu benutzen:
Unter den Servicenummern der Airlines können sich die Passagiere über Umbuchungen, Stornierung und Erstattung der Tickets informieren. Hier die Servicenummern einiger in Deutschland operierender Airlines:
- Lufthansa 0800 8 50 60 70
- Air Berlin 0180 5 737 800
(gilt auch für LTU, flyNiki, Belair) - Condor 180 5 767757
- easyjet 01805 029 292
- Ryanair 0900 116 0600
- germanwings 0900 19 19 100
- TUIfly 0900 1000 2000
- British Airways 01805 663967
- KLM 0180 525 4750
- OLT 01805 658 659
Die Telefonnummern sind teilweise kostenpflichtig. Mit extrem langen Wartezeiten in der Warteschleife muß gerechnet werden.
Ein Chaos solchen Ausmaßes hat es in der Geschichte der europäischen Luftfahrt noch nicht gegeben. Und all das zu verdanken haben wir den Isländern. Nach den Eruptionen im isländischen Finanzmarkt im Jahr 2008 nun der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull.
Die dabei kilometerhoch herausgeschleuderte Vulkanasche verteilt sich über die ganze Nordhalbkugel und zwingt die Düsenjets, am Boden zu bleiben, denn moderne Triebwerke könnten während des Fluges ihren Betrieb unvermittelt einstellen, sollte das Flugzeug in eine solche Aschewolke geraten.
Mit einer alten DC-6 hätte man solche Probleme wahrscheinlich nicht. Doch weder gibt es diese noch in ausreichenden Stückzahlen noch will jemand damit größere Strecken zurücklegen. Außerdem sind einige Luftfahrt-Experten der Meinung, daß auch Propellermaschinen durch die Asche gefährdet wären.
Sollten sich die Ascheschwaden in den nächsten Tagen verziehen, wobei noch gar nicht feststeht, wie lange sich diese am nordeupäischen Himmel halten werden, ist das Chaos noch lange nicht beendet. Bis wieder ein völlig normaler Flugplan gewährleistet werden kann, wird noch viel Zeit vergehen. Zunächsteinmal müssen die zwangsgegroundeten Flugzeuge an ihre dem Flugplan entsprechenden Flughäfen gebracht werden. Denn was nutzt es München nicht von der Vulkanasche betroffen zu sein, wenn die benötigten Flugzeuge in Hamburg oder London festhängen? Auch die Wartungspläne der Flugzeuge und Einsatzpläne der Crews sind völlig durcheinander geraten.
All das zu ordnen, wird Zeit brauchen.
Und Zeit sollte man sich gönnen, man kann es eh nicht ändern und viele Alternativen hat man auch nicht. Mal eben mit dem Schiff nach New York oder Belfast zu reisen, wird in den allermeisten Fällen nicht funktionieren. So zwingt Eyjafjallajökull Europa zur Langsamkeit und läutet vorfristig das Wochenende ein. Wer nicht gerade auf einem Flughafen gestrandet ist und das Wochenende in einer Sammel- oder Notunterkunft verbringen muß, sollte das auch genießen.
Weitere Informationen:
- aktueller Luftraumstatus (Eurocontrol)
- Vorhersagekarte über den weiteren Verlauf der Aschewolke (Eurocontrol)
- Echtzeit-Darstellung der aktuellen Flugzeugpositionen (flightradar24)
- Live-Position der Flugzeugen und der Aschewolke (RadarVirtuel)
- Echtzeit-Satellitenbilder der Aschwolke (Sat24)
Quellen: SpOn, Airport Hamburg, Airport Frankfurt/Main
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