24 Jahre Tschernobyl

Heute vor 24 Jahren zerplatzte der Traum von der beherrschbaren Atomkraft.

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Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl nahe der ukrainischen Stadt Prypjat zum Super-GAU. Die Kettenreaktion im Block4 der Anlage glitt den Ingenieuren aus den Händen und es kam zur Kernschmelze und Explosion des Kernreaktors.
Eine gigantische Umweltzerstörung war die Folge. Die Bevölkerung mußte komplett zwangsumgesiedelt werden. Prypjat ist zu einer Geisterstadt in einer geperrten Zone geworden. Bis zum heutigen Tag sind weite Teile der Gegend rund um den Reaktor unbewohnbar.
800.000 Menschen sollen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation bei den Aufräumarbeiten auf dem Gelände des Kernkraftwerkes verstrahlt worden sein. 1.000 von ihnen erhielten tödliche Strahlendosen.

Der explodierte Reaktor bekam in den Tagen nach der Katastrophe einen Sarkophag aus Beton, um weitere Emissionen und damit eine fortwährende atomare Verseuchung der Umwelt zu unterbinden. Dieser Betonmantel wurde jedoch in aller Eile errichtet. Er ist mittlerweile an vielen Stellen brüchig oder sogar schon gerissen und droht einzustürzen. Deshalb muß in nächster Zeit ein neuer Schutzmantel gebaut werden. Die Ukraine allein wird das nicht bezahlen können.
Doch auch mit einem neuen Sarkophag sind die Probleme noch lange nicht gelöst. Im Inneren des Reaktor befinden sich noch rund 190 Tonnen heiße Reaktorkernmasse. Diese Masse aus Uran, Plutonium, Graphit und Sand ist teilweise so heiß, daß sie sich ungebremst in den Untergrund frisst. Der heiße Reaktor versinkt buchstäblich im Untergrund und bedroht so das Grundwasser.

Die Katastrophe in Tschernobyl ist noch lange nicht ausgestanden. Auch nicht 24 Jahre nach dem Super-GAU!

Auch in Westeuropa, das von sich gern behauptet, die modernsten Atomkraftwerke der Welt zu besitzen und einen Super-GAU jederzeit verhindern zu können, wächst die Gefahr täglich. Die Fakten sprechen leider eine deutliche Sprache:

  • Die Unfälle in europäischen AKW häufen sich
  • Die Energiekonzerne sind nach offiziellen Gutachten nicht in der Lage, ein Kernkraftwerk zu betreiben
  • Auch deutsche Kraftwerke, wie z.B. Krümmel, müssen wegen Sicherheitsmängeln häufig den Betrieb einstellen

Und CDU/CSU und FDP wollen trotzdem die Laufzeit der Schrottreaktoren noch verlängern! Der Ausstieg aus dem Atomausstieg soll beschlossen werden.
Dabei gibt es keine Argumente, die für eine Nutzung der Kernernergie sprechen würden. Eher im Gegenteil:

Aber es gibt 100 Gründe, die gegen die Atomkraft sprechen! Deshalb besser heute als morgen aus der Kernernergie aussteigen.

Die Wahlberechtigten in Nordrhein-Westfalen können mit ihrer Stimme bei der Landtagswahl am 09. Mai dafür eine wichtige Weichenstellung geben. Wird schwarz-gelb in NRW abgewählt, dann wird das Gesetz zur Verlängerung der Laufzeiten der deutschen Schrottreaktoren vom Bundesrat aufgehalten werden können. Sollte Rüttgers weiterregieren können, dann wächst das Risiko eines Super-GAUs weiter an.
Die über 150.000 Menschen, die am Samstag in Ahau, Biblis und in einer Menschenkette zwischen Krümmel und Brunsbüttel gegen die Atomkraft demonstriert haben, geben ein deutliches Zeichen, was sie vom Weiterbetrieb der AKW in Deutschland halten: Hände weg vom Atomausstieg!

Wer nicht auf die Politik warten und seinen Atomausstieg selbst in die Hand nehmen will, sollte ganz einfach seinen Stromanbieter wechseln.

Quelle: Wikipedia

 

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