iPad-Verkaufsstart in Deutschland

Heute ist der offizielle Verkaufsstart für das iPad in Deutschland.

Der große Moment ist da. Das iPad* ist nun auch in Deutschland im Handel erhältlich. Die Apple-Homepage sieht deshalb heute so aus:

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Screenshot Apple Homepage

Screenshot Apple Homepage

Echte Apple-Fans haben sich das Teil zwar schon längst aus dem Ausland besorgt, bevorzugt aus den USA als der Euro noch etwas mehr wert war als heutzutage. Aber ein offizieller Start ist ein offizieller Start und will entsprechend gewürdigt werden.
Nun wird sich erweisen, ob das iPad die Hoffnungen der Verlage erfüllen kann. Dem Hype, den deutsche Zeitungs- und Buchverlage in den letzten Monaten veranstaltet haben, wird das iPad nun gerecht werden müssen.

Technisch mittelmäßig ausgestattet (kein Multitasking, kein Flash, keine Kamera, kein USB, keine SD-Cards, kein AirPort, keine Möglichkeit, sein iPhone anzuschließen) glänzt eher durch Design als durch technologische Weitsicht. Trotzdem setzen die Verlage alle Hoffnung in den Tablet-Computer aus dem Hause des Steve Jobs. Mit den vom iPhone bekannten Apps sollen die iPad-Benutzer angelockt und dazu bewegt werden, für die Inhalte, die von den Verlagen zur Verfügung gestellt werden, zu bezahlen. Wenn man sich da mal nicht zu früh freut. Die Hausaufgaben, die die Verlage seit Jahren nicht erledigt haben, wird das iPhone für sie auch nicht auf die Schnelle lösen können.
Nur einer kann sich entspannt zurücklehnen: Steve Jobs höchstselbst. Er wird auf jeden Fall profitieren. Das Geschäftsmodell von iTunes wird ganz einfach auf das iPad übertragen und garantiert stetige Gewinne für Apple. Jobs kontrolliert die Inhalte, ohne diese selbst erstellen zu müssen, und kassiert pro Download. So druckt man Geld. Die Verlage erhalten nur einen Bruchteil der Gewinne und müssen aufpassen, daß sie es sich nicht verscherzen mit Apple, sonst fliegen sie mal schnell wegen Nichtigkeiten aus dem AppStore. Apple kontrolliert völlig eigenständig, was in den AppStore darf und was nicht. Kritiker nennen so etwas Zensur.

Es bleibt also abzuwarten, wie lange die Verlage noch in froher  Hoffnung sind und das iPad als den Heilsbringer für ihre Umsätze sehen. Und ob die iPad-Besitzer, die heute die Apple-Geschäfte geradezu überrennen, mit ihrem neuen Spielzeug und den Möglichkeiten, die es ihnen für seinen hohen Preis bietet, zufrieden sein werden.
Apple beschreibt das iPad ja selbst so: „Ein magisches und revolutionäres Gerät zu einem unglaublichen Preis.“ Dem kann man wirklich nichts hinzufügen.

Falls die Käufer doch nicht zufrieden sein sollten, bleibt noch eine Möglichkeit:

Quelle: Youtube

achtung Nachtrag (31.05.2010): Die deutschen Verleger sind offenbar aufgewacht und haben erkannt, in welche Abhängigkeit sie sich da gerade begeben. In einem Brief an Steve Jobs fordern sie diesen zu Zensur-Gesprächen auf. Bisher vergebens.
Wie „trollig“ von den Verlegern. Sie glauben doch nicht im Ernst, daß Apple darauf eingehen wird. Wer die (Markt)Macht hat, bestimmt. So läuft das im Kapitalismus. Den Verlegern bleibt nur eine Chance, wenn sie sich dem Diktat von Jobs entziehen wollen: Gemeinsamer Boykott der Apple Geräte. Ohne Inhalte in seinem AppStore wird Apple sehr schnell verhandlungsbereit sein. Und das ist dann wieder das Ding mit der Macht.
Der Verbraucher und seine Interessen spielen bei diesen Spielchen schon lange keine Rolle mehr. Dessen Freiheiten sollen zur Gewinnoptimierung so weit wie möglich beschnitten werden. Dafür machen Apple und Verlage gern ein paar technologische Schritte zurück, so wie beim iPad.

achtung Nachtrag2 (31.05.2010): Nun wird zudem bekannt, daß das US-Justizministerium damit begonnen hat, Informationen über Apple und seine Preisdiktate im iTunes-Store zu sammeln. Sollten die US-Wettbewerbshüter das Ausnutzen einer marktbeherrschenden Stellung erkennen, kann das für Apple sehr unangenehm werden.

 

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