Sarrazin und kein Ende

achtung Update (09.09.2010): Sarrazin verläßt die Bundesbank freiwillig. Wenigstens soviel Verstand scheint noch vorhanden zu sein. Der entstandene Schaden ist trotzdem kaum wieder gut zu machen.

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Sarrazin und sein geschicktes Marketing in Sachen eigenes Buch.

Was fällt einem zu Sarrazin und seinen Thesen ein? … NICHTS.

Der Mann und seine abstrusen Vorstellungen sind es eigentlich nicht wert, daß man dafür Platz in den Medien oder einem Blog einräumt. Trotzdem gelang es dem Marketingprofi in eigener Sache, sämtliche Nachrichten- und Talksendungen und viele Seiten Feuilleton zu beherrschen. Seine Thesen, über die sich alle realistisch denkenden Menschen einig sind, daß sie faktisch falsch und die Schlüsse, die Sarrazin aus ihnen zieht, totaler Nonsens sind, wurden trotzdem lang, breit und wie immer ohne Nährwert diskutiert.
Der Mann schafft es nicht nur, durch seine zahlreichen Posten, die ihm offenbar zu viel Freizeit lassen, sehr gut auf Kosten der Steuerzahler zu leben. Nein, er schafft es auch noch, die durch die GEZ eingetriebenen Zwangs-PayTV-Gebühren für seine wirtschaftlichen Interessen verbraten zu lassen. Und so läuft seit gut einer Woche die Marketingmaschine für Sarrazin und sein neues Buch „Deutschland schafft sich ab: Wie wir unser Land aufs Spiel setzen*„. Sind die Redaktionen der öffentlich-rechtlichen Anstalten wirklich so weltfremd, daß sie den eigentlichen Zweck nicht erkennen? Sarrazin will sich vermarkten. Mehr nicht.
Es geht ihm nicht um Deutschland oder die Zukunft von uns allen, Migranten eingeschlossen. Mögliche Probleme bei der notwendigen Integration und dafür notwendige Lösungsansätze liefert er nicht und das will er auch gar nicht. Sarrazin gefällt sich vor allem darin, zu provozieren und mit Stammtischparolen auf Stimmenfang zu gehen. Das hat er schon immer getan, egal auf welchem Posten. Seine von ihm tatsächlich ernstgemeinte Hartz4-Diät dürfte noch vielen in schlechter Erinnerung geblieben sein.

Als Fazit bleibt nur eines: Ignoriert den Mann!
Sein Marketingfeldzug hat zwar schon weitgehenden Erfolg gehabt, man spricht von 25.000 Büchern, die pro Tag über den Ladentisch gehen, doch die Lufthoheit in öffentlichen und öffentlich-rechtlichen Diskussionen sollte er nicht bekommen.

Die Entscheidung der Bundesbank, ihn von seinem Posten im Vorstand der Bank zu entfernen, kann man nur begrüßen. Zwar gilt auch für Sarrazin das Recht der freien Meinungsäußerung, doch das muß er ja nicht vor dem Hintergrund der Bundesbank und auf Kosten der Steuerzahler praktizieren. Offenbar hatte er ja sowieso viel zu viel freie Zeit, in der er seine abstrusen Gedanken zu Papier bringen konnnte.

Quellen: Handelsblatt, SpOn, SZ

 

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