Atom-Subventionen kosten 304 Mrd. EUR

Die Mär von der billigen Atomkraft.

Jedesmal wenn Politiker und Atomindustrie von der billigen Energie aus Atomkraftwerken und den bösen, teuren Solar- und Windkraftanlagen faseln, dann weht nachgewiesenermaßen ein kräftiger Wind von der Märchenwiese. Leider läßt sich dieser Wind nicht zur Erzeugung von sauberem Strom nutzen.

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Mit Hilfe von Medien und lobbygesteuerten Politikern läuft zur Zeit mal wieder eine Kampagne gegen die erneuerbaren Energien. Inhalt der leicht zu durchschauenden Aktion: Durch die Subventionen, die die Erneuerbaren erhalten, sind die Energiekonzerne gezwungen, den Strompreis anzuheben. Mit dem billigen Atomstrom wäre das nicht passiert. So die Argumentationskette der Stromriesen.

Ökoumlage

Es ist richtig, daß für die Förderung der erneuerbaren Energien auf den Strompreis eine Umlage von 2 Cent pro Kilowattstunde aufgeschlagen wird. Es ist auch richtig, daß diese Umlage nächstes Jahr auf 3,5 Cent abgehoben wird. Diese Anschubfinanzierung ist notwendig, um die Gewinnung von Ökostrom wettbewerbsfähig zu machen. Schon sehr bald werden die erneuerbaren Energien nicht nur die ökologischsten und saubersten sein, sondern auch die billigsten.

Subventionen für Atomkonzerne

Was die Energiemonopolisten gern und stetig vergessen, ist, daß auch die Atomkraft mit satten Subventionen angeschoben wurde. Von 1950 bis heute wurden 204.000.000.000 (204 Mrd.) EUR Steuergelder in der Förderung der Atomkraft versenkt. Und es steht bereits fest, daß noch weitere 100.000.000.000 (100 Mrd.) EUR in diese Förderung fließen werden. Ohne diese Steuermilliarden könnte mancher Atommeiler gar nicht wirtschaftlich betrieben werden. Die Mär vom billigen Atomstrom und dem subventionsgierigen Ökostrom ist also nichts weiter als heiße Luft.

Endlager

Nicht vergessen darf man bei dieser Rechnung die noch gar nicht zu überblickenden Kosten, die noch lange Zeit für die Lagerung des Atommülls aufgebracht werden müssen. Mehrere 100.000 Jahre muß der Atommüll so sicher gelagert werden, daß er für die Umwelt und die nachfolgenden Generationen keine Gefahr darstellt. Wie lange die CASTOR-Behälter der Strahlung standhalten und wie oft der hochgefährliche Müll kostenintensiv umgelagert werden muß, weiß heute noch niemand.

Auch weiß heute noch niemand, wo genau der Atommüll gelagert werden soll und kann. Ein Endlager gibt es nicht! Und das wird auch auf absehbare Zeit so bleiben. Atomlobby und schwarz-gelbe Politik wollen ohne Rücksicht auf Verluste ein Endlager in Gorleben durchdrücken, obwohl eine Vielzahl von Experten diesen Standort für ungeeignet hält. Statt einen wirklich geeigneten Standort zu suchen, versucht man weiterhin am einzig und allein politisch begründeten Salzstock Gorleben festzuhalten. Was dabei herauskommen wird, kann man heute schon im „Endlager Asse“ bewundern. Leider sind in diesem Land Politiker und Lobbyvertreter nur sehr schwer strafrechtlich zu belangen.

Doch damit nicht genug der Unzulänglichkeiten. Durch den merkelschen Atomvertrag wird zu dem bereits vorhandenen immer noch mehr Atommüll produziert. Experten rechnen mit 400 Tonnen pro Jahr zusätzlich, wenn die Atommeiler wirklich, wie von Schwarz-Gelb gewünscht, weitere 18 Jahre laufen sollen. Das Sicherheitsproblem Atommüll wird weiter verschärft. CDU/CSU und FDP spielen mit der Sicherheit Deutschlands.

Unzureichende Haftpflicht

Übrigens: Die Kosten, die durch einen GAU entstehen würden, sind noch nirgends berücksichtigt wurden. Eine Studie im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums ergab die astronische Zahl von 2.500 bis zu 5.500 Mrd. EUR an Gesundheits-, Sach- und Vermögensschäden, die ein GAU in einem Atomkraftwerk in Deutschland verursachen würde. Das entspricht dem 10 bis 20-fachen des Bundeshaushalts.
Müßten die AKW-Betreiber dafür ordentliche Vorsorge leisten, wäre nicht ein eiziger Atommeiler mehr am Netz. Doch nur eine Summe von 2,5 Mrd. EUR ist nach dem Atomgesetz pro AKW abgedeckt. Und nur für einen Teil dieser Deckungsvorsorge müssen die AKW-Betreiber Haftpflichtversicherungen nachweisen. So sind nicht einmal 0,1 Prozent der zu erwartenden Schäden abgedeckt. An jede Autoversicherung werden höhere Maßstäbe gesetzt. Nur bei der realen Gefahr, die von der Nutzung der Atomkraft ausgeht, drückt der Gesetzgeber alle Sinnesorgane zu. Ein unglaublicher Skandal.

Fazit: Jeder Tag weniger, an dem in Deutschland ein Atomkraftwerk am Netz ist, ist ein Gewinn für die Sicherheit unseres Landes und eine drastische Erleichterung für den Geldbeutel der Steuerzahler. Lassen wir den Atomausstieg nicht durch geldgierige Atomkonzerne und ihre willfährigen Helfer in der Politik blockieren.

Wer nicht auf die Politik warten will, der kann seinen Atomausstieg selbst beschließen und zu einem Ökostromanbieter wechseln.

Quellen: Greepeace (1), (2), Atomhaftpflicht

 

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