Gorleben: Erdgas dringt in den Salzstock
Gorleben ist ungeeignet, ist ungeeignet, ist ungeeignet.
Man kann es gar nicht oft genug wiederholen: Gorleben ist ungeeignet. Wann endlich wird diese Erkenntnis in den Köpfen der politisch Verantwortlichen ankommen?
Es gab nie eine Studie darüber, daß Gorleben geeignet ist. Alle damals vorliegenden Erkenntnisse sprachen dagegen und man favorisierte drei andere Standorte. Trotzdem wurde im Februar 1977 der Salzstock als Endlagerstätte vom damaligen niedersäschsischen Ministerpräsidenten Albrecht (CDU) per Weisung zum einzig geeigneten Erkundungsobjekt gemacht. Albrecht, übrigens Vater von Ursula von der Leyen (der unorthodoxe Umgang mit Wahrheiten muß in der Familie liegen), überging alle schon damals vorliegenden Gutachten und machte Niedersachsen damit zum Atomklo der Republik.
An Sicherheit wurde dabei kein Gedanke verschwendet. Der Atommüll muß ja nur 1.000.000 Jahre sicher gelagert werden. Wenn dann vielleicht nach nur 10.000 Jahren die Radioaktivität nach außen dringt und die oberirdischen Gebiete verstrahlt, dann wird sich niemand mehr daran erinnern, daß CDU-Politiker ausschließlich im Sinne der Gewinnmaximierung von dann wahrscheinlich längst vergangenen Energiekonzernen entschieden hat, daß Gorleben Atom-Endlager werden soll. So sieht er aus der „Energie-Zukunfts-Plan“ der Union.
Doch daraus wird nichts, zum Glück für nachfolgende Generationen. Immer mehr Studien belegen, daß der Salzstock in Gorleben als Atomendlager ungeeignet ist. So auch die neueste von Diplom-Geologe Ulrich Schneider. Schneider hat im Auftrag von Greenpeace bisher unveröffentlichte Untersuchungsberichte der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ausgewertet und kommt zu dem Ergebnis, daß Erdgas aus tieferliegenden Schichten in Salzstock eindringt.
Gorleben befindet sich über dem größten Erdgasvorkommen Deutschlands und dieses Gas wurde in beängstigenden Mengen im Salzstock gefunden. Damit ist nachgewiesen, daß die wichtige Barrierefunktion nicht erfüllt werden kann. Damit ist der Salzstock logischerweise völlig ungeeignet.
Interessanterweise sind das alles keine neuen Erkenntnisse, sondern allesamt seit langem bekannt. Immer wieder wurden während der jahrzentelangen und zum Teil ungesetzlichen Erkundung derartige geologischen Mängel aufgedeckt und den Verantwortlichen zur Kenntnis gebracht. Doch trotz der eklatanten Sicherheitsmängel wurde an Gorleben festgehalten. Und das mit Vorsatz!
Noch heute berichtet die BGR nur ungern über die Erdgasfunde und verharmlost die möglichen Folgen. Eine neue „Sicherheitsanalyse“ im Auftrag des Bundesumweltministeriums (zur Zeit in der Hand der CDU) soll dann auch bis 2013 die Eignung des Salzstocks nachweisen. Dabei stören die Gasfunde natürlich nur.
Geologe Schneider kommt jedenfalls zu dem Ergebnis, daß eine Einlagerung von Atommüll in den Salzstock von Goleben unmöglich ist, wenn man sich von Sicherheitsgedanken lenken läßt. Atommüll entwickelt bei der Lagerung Wärme. Dadurch kann das umliegende Salzgestein auf 200 Grad Celsius aufgeheizt werden. Die im Salz befindlichen Gase und Wassereinschlüsse bewirken, daß sich das Gestein ausdehnt. Das wiederum hat zur Folge, daß Risse und Spalten entstehen. Damit sind weder der Salzstock selbst noch die darüberbefindliche Umgebung auf Dauer sicher.
Bundesumweltminister Röttgen (CDU) muß den Salzstock in Gorleben als mögliches Atommüllendlager und das Endlagerkonzept „Salzstock“ als solches im Sinne der Sicherheit endlich aufgeben und darf eine wirklich ergebnisoffene Standortsuche nicht weiter blockieren!
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Das Argument, dass man Gorleben fortführen müsste, weil schon so viel Geld dafür ausgeben wurde, zieht leider immer wieder.
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