Obama macht Wahlkampf mit Osama
Blitzbesuch von Barack Obama in Afghanistan.
Ziemlich genau ein Jahr ist her, daß us-amerikanische Spezialkräfte den einstigen al Kaida-Chef Osama Bin Laden in seinem Haus im pakistanischen Abbottabad getötet haben. Die US-Führung unter Präsident Obama saß während des Einsatzes im situation room im Weißen Haus und sah live zu, wie der Staatsfeind Nummer eins ins Jenseits befördert wurde. Dem Umstand, daß Bin Laden zu dem Zeitpunkt auf al Kaida und andere Gruppen längst keinen großen Einfluß mehr hatte, wurde bewußt keine Beachtung geschenkt. Das hätte die heroische Verkündung des Sieges über den Terror nur unnötig belastet. Und so tönte Obama nach dem völkerrechtlich umstrittenen Einsatz: „Wir haben ihn“. Amerika im Siegestaumel.
Den Friedensnobelpreis hatte Obama da schon in der Tasche, sonst hätte er ihn wohl nie bekommen. Denn auch ein Jahr später versucht Obama weiterhin, Profit aus der Kommandoaktion in Pakistan zu schlagen. In den USA ist Wahlkampf und da sind offenbar alle Mittel erlaubt. Moral ist nur hinderlich, wenn die Millionen, die von einflußreichen Spendern kommen, im Wahlkampf in wichtige Wählerstimmen umgemünzt werden sollen.
So nutzte Barack Obama die Gunst der Stunde und brach zu einem im Vorfeld streng geheim gehaltenen Wahlkampfauftritt ins 11.000 km entfernte Afghanistan auf. 11 Minuten Redezeit zur besten Sendezeit in Amerika, da werden keine Kosten gescheut. Fragen nach Angemessenheit und Verhältnismäßigkeit läßt man gar nicht erst aufkommen. Es ist Wahlkampf. Punkt, aus.
Dieser Präsident hat sich leider als nicht würdig erwiesen. Die an ihn gestellten Hoffnungen konnte er nicht erfüllen. Manche dieser Hoffnungen und Wünsche waren zwar unerfüllbar, aber nach einem George W. Bush konnte er eigentlich nur gewinnen. Doch die Bilanz von Obama ist ernüchternd. Guantanamo ist immer noch in Betrieb, Irak ist ein Trümmerhaufen, aus dem stetig neue terroristische Gefahren entstehen, Afghanistan liegt am Boden und die Taliban haben weiterhin großen Einfluß. Al Kaida und seine Nachfolgeorganisationen sind noch lange nicht am Ende. Außenpolitisch betrachtet ist die Präsidentschaft von Obama ein Desaster. Auch innenpolitisch sind die meisten seiner Vorhaben bisher nicht umgesetzt.
So wird es der Hoffnungsträger Obama schwer haben, wiedergewählt zu werden. Und da greift er zu den gleichen schmutzigen Mitteln, wie all seine Vorgänger. In einem Land, in den täglich Viele um ihr Überleben kämpfen müssen, werden zig Millionen Dollar im Wahlkampf verpulvert. Und wenn es sein muß, dann fliegt ein Friedensnobelpreisträger auch mal 11.000 km, um die Hinrichtung eines Menschen medial auszuschlachten. Gute Nacht, Amerika.
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