Neue Kfz-Kennzeichen für alle

Städte sollen Auto-Kennzeichen künftig selbst wählen.

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Der tut nichts, der will nur spielen. Und quirlig isser, der Ramsauer Peter. Das muß man ihm lassen. Und so bringt er immer wieder so lustige Ideen, wie die PKW-Maut, neue Schilder oder die Überwachung der Arbeiten auf Autobahnbaustellen durch die vorbeifahrenden Autofahrer ins Gespräch. Als Beobachter des Ramsauerschen Treibens wundert man sich nur kurz und lacht wahlweise in sich hinein oder ist erschrocken über soviel naive Lebenssicht. Doch nach kurzer medialer Aufmerksamkeit für die ministeriale Fehlbesetzung wird die Idee dort abgelegt, wo sie hingehört. In die Rundablage, auch Papierkorb genannt.

Jetzt hat sich der Ramsauer Peter wieder etwas ganz Tolles ausgedacht. Die Städte sollen sich in Zukunft ihr eigenes Autokennzeichen ausdenken dürfen. Jeder Verwaltungsbezirk darf dann mehrere Unterscheidungskennzeichen an die Kfz-Halter ausgeben. Zusätzlich zum bereits bestehenden Kennzeichen kann dann jede Stadt noch ihr eigenes erfinden. Beispielsweise „MEP“ für Meppen, wie es das ja schon einmal bis 1978 gab, bevor das Kennzeichen „EL“ für alle Städte im Gebiet Emsland eingeführt wurde. Neben den alten bis 1978 geltenden Kennzeichen wären aber neue wie bspw. „HSL“ für Haselünne möglich. Der Fantasie sollen da keine Grenzen gesetzt werden. Immer vorausgesetzt, die gewünschte Buchstabenkombination ist noch frei und nicht schon durch andere Städte oder Landkreise belegt.

Begründet wird das Ganze mit der „lokalpatriotischen Botschaft“, die von so einem Kennzeichen ausgeht, so Ramsauer.

Auto-Kennzeichen sind für die meisten Autofahrer eine Herzensangelegenheit. Sie sind Ausdruck von Heimatverbundenheit, Heimatliebe und Identifikation.

Wenn das Verkehrsministerium keine anderen Probleme hätte, wäre nichts dagegen einzuwenden. Wer immer es will, soll sich seine Heimatstadt ans Auto schrauben. Das von Kritikern befürchtete Chaos wird in Zeiten „der Nutzung der modernen Informationstechnologie“ -auch Computer genannt- ausbleiben. Nur das lustige Kennzeichenraten im Dauerstau wird in Zukunft etwas erschwert, wenn das Smartphone auf der Autobahn partout keine schnelle Internetverbindung finden will.
Doch das Verkehrsministerium hat eigentlich andere Probleme. Es seien nur Stuttgart 21 und Flughafen Berlin Brandenburg (BER) genannt. Da hängen Ramsauer und damit die Steuerzahler voll mit drin. Auch wenn ihm das noch niemand so richtig mitgeteilt hat. Es geht aber auch eine Stufe kleiner: Die Deutsche Bahn, die mehrheitlich immer noch dem Staat gehört, kommt aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus. Da funktionieren die Klimaanlagen in den ICE-Zügen wieder nicht, wenn es mal über 25 ° C geht und zusätzlich fallen noch die Kühlschränke im Bord-Bistro aus. Auf der Dauerbaustelle S-Bahn Berlin ist auch noch keine Lösung in Sicht.
Probleme über Probleme, die dringend einer Lösung bedürfen. Genug zu tun für Ramsauer, sollte man meinen. Doch das Peterle spielt lieber Scrabble für Autokennzeichen.

Quelle: SpOn

 

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