Telekom will Flatrate im DSL abschaffen
Deutsche Telekom erwägt die Drosselung der Geschwindigkeit.
Der Datenverkehr ist in den letzten Monaten rasant angestiegen. Offenbar ist die Telekom nicht weiter bereit, den dadurch notwendig werdenden permanenten Ausbau der Netze allein zu finanzieren. Wer viele Daten durch die Netze schaufelt, soll in Zukunft auch mehr dafür bezahlen.
Deshalb werden die heute üblichen Flaterates im DSL, mit denen die Kunden praktisch unbegrenzt im Internet surfen können, bald der Vergangenheit angehören. Wie man es bereits heute vom Mobilfunk kennt, werden auch im DSL künftig Volumentarife den Markt bestimmen. Wer sein vertraglich begrenztes Daten-Volumen überschreitet, kann dann bis zum Ende des Monats nur noch mit gedrosselter Geschwindigkeit von mickrigen 384 KBit/s surfen. Mehr als E-Mails versenden, ist damit schwer möglich.
Die Pläne der Telekom sind offenbar schon weit gereift, denn es gibt wohl schon ganz konkrete Tarifvorstellungen. Demnach soll das Limit im Tarif „Call & Surf mit DSL“ bei 75 GB liegen, bei „Entertain mit 16 MBit/s“ ebenfalls bei 75 GB, bei „Call & Surf mit VDSL“ und „Entertain mit VDSL“ bei 200 GByte, bei „Call & Surf mit Fiber 100“ und „Entertain mit Fiber 100“ bei 300 GB und bei „Call & Surf mit Fiber 200“ und „Entertain mit Fiber 100“ bei 400 GByte.
Nachdem die Pläne heute allgemein bekannt wurden, sah sich die Deutsche Telekom gezwungen, dazu Stellung zu nehmen. Und wie nicht anders zu erwarten, geschieht alles nur im Sinne des Kunden. Denn bisher zahlen alle das Gleiche, aber nur eine kleine Anzahl der Kunden sind echte Poweruser, die ein hohes Datenaufkommen haben. Alle Kunden müssen für deren hohes Datenvolumen mitbezahlen. In Zukunft sollen die Poweruser stärker zur Kasse gebeten werden. Für den Normalsurfer wären die geplanten Tarife mit dem integrierten Volumen völlig ausreichend. Wer mehr braucht, kann dann weitere Kapazitäten dazubuchen. An bestehenden Verträgen würde sich aber nichts ändern.
Jeder sollte deshalb mal an seinem Router, wie Fritz!Box ö.ä., überprüfen, wie hoch sein monatliches normales Datenaufkommen ist. Ist es höher als die in den neuen Tarifen geplanten Volumengrenzen, sollte der laufende Vertrag nicht wie üblich nach 24 Monaten gekündigt werden, um in den Genuss irgendwelcher Vergünstigungen inform neuer Hardware oder einer Gebührengutschrift zu kommen, sondern stillschweigend verlängert werden. Denn bei Neuabschlüssen wird die Telekom wohl nur noch Volumentarife anbieten.
Auch die Mitbewerber, die heute noch abstreiten etwas in Richtung Volumenverträge zu planen:
Da uns zahlreiche Anfragen erreichen: Wir planen KEINE Drosselung von DSL-Anschlüssen bei 1&1. /am
— 1&1 Internet AG (@1und1) 22. März 2013
werden wohl auch ihr Geschäftsmodell umstellen, wenn die Telekom damit durchkommt. Anwendungen, wie Fernsehen über das Internet oder Musikstreamdienste sollte man sich dann in Zukunft wohl besser verkneifen.
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Als Kleinaktionär der Telekom finde ich das gut. Als User natürlich weniger gut. Eins ist aber klar, es ist doch normal das die Kosten einer schnelleren Übertragung nicht am Unternehmen hängen bleiben können, sondern über den Nutzer refinanziert werden müssen.
Was soll das Gejammer der Telekom, es gehn alle Kunden weg weil sie zu teuer sind und verkaufen Pakete die alleine nicht lebensfähig sind.
Verkaufen „BIS ZU“ 16000er Leitungen die nur 12000 bringen…. wenn überhaubt – was ja auch noch Beschiss ist.
Wenn wer wenig im I-Net ist reichen Ihm ja auch die 2000er Flat und muss keine 16000er bezahlen…… also ist doch auch wieder Qautsch die Aussage das das ganze Kundenfreundlicher wäre.
Wieder alles Geldmacherei von denen.
Was machen die Onlinespieler dann wenns nur teure Pakete gibt…. die Programmierer der Spiele werden sich auch freuen wennse weniger verkaufen.
Die beiden teuersten Anbieter überhaupt möchten die Flats abschaffen? Da kann man nur viel spass wünschen. Die Anbieter, die da nicht mitmacht, werden am Ende die meisten Kunden haben. Ich hoffe, dass hier der Gesetzgeber tatsächlich mal einschreiten und den Riegel vorschiebt oder zumindest dafür sorgt, dass die Mietkosten für die anderen Provider dadurch nicht steigen.
Die Vorgaben über die Limits, ehe eine Drosselung statt findet ist genau so als würde man sagen „Man kann mit 600 €uro Gesamtrente im Monat leben…“.
Ich rate jeden Kunden schnellstmöglich zu einem anderen Anbieter zu wechseln, um zu zeigen, dass es so nicht mehr geht. Wenn wir uns jetzt wehren, wird das weitreichende Folgen für alle Shopbetreiber, Auktionshäuser und Firmen im Internet haben, die auf Deutschland spezialisiert (Versand, Kundschaft usw.) sind.
„Angebot und Nachfrage… Wir verzichten auf dieses Angebot und wechseln zu anderen Provider, die das haben, was wir gerne hätten. Und falls nicht, was soll’s… Dann wird halt gekündigt bzw. erst kein Vertrag abgeschlossen… Wenn das einige 100.000 Haushalte pro Anbieter machen, wird schnell davon abgewichen… und wenn nicht, na und… wozu brauche ich denn das Internet??? Schreibe ich halt wieder Briefe und lese Bücher oder kaufe mir die Info-CD dazu!!!“
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Naja lasst die Telekomm doch machen dan sind die die Nächsten die vom Markt Verschwinden so wie Neckermann und co ich Kündige dan auf Jeden Fall
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