Telekom knickt ein – ein bisschen
Internet-Drosselung soll nicht ganz so drastisch ausfallen.
Mit diesem Sturm der Kritik gegen die geplante Abschaffung der DSL Internet-Flatrate hatte die Deutsche Telekom, mittlerweile auch Drosselkom genannt, wohl nicht gerechnet. Doch gerade das Internet einschränken zu wollen, ruft natürlich in genau diesem Medium die größte Entrüstung hervor. In Zeiten von „Web 2.0“, wie hippe Redakteure gern das Internet betiteln, kann man solche drastischen Änderungen nicht mehr so einfach durchsetzen. Der Kunde kann sich Gehör verschaffen. Und tut das auch.
Früher, in Zeiten des Monopols und ohne Internet, wären solche Drosselungspläne maximal als kleiner Beitrag auf Seite 2 der örtlichen Tageszeitung erschienen und damit hätte es sich gehabt. Der Kunde mußte das schlucken. Das geht heute nicht mehr.
Da hat die Telekom wieder etwas gelernt. Und knickt deshalb ein bisschen ein. Die Drosselung der Internet-Geschwindigkeit nach dem Erreichen der Volumengrenze soll nicht mehr ganz so drastisch ausfallen. Statt der ursprünglich geplanten Geschwindigkeit von 384 KBit soll der Kunde nun mit 2 MBit weitersurfen dürfen.
Zwar können viele Internetnutzer im ländlichen Raum selbst ohne Drosselung von 2 MBit nur träumen, Deutschland zählt im Bereich Breitbandanbindung im europäischen Vergleich zu den Schlußlichtern, trotzdem darf das nicht das letzte Wort der Telekom gewesen sein. Es geht bei der geplanten Abschaffung der Internet-Flatrate nämlich nicht nur um die Drosselung der Geschwindigkeit, sondern auch um das Ende der Netzneutralität. Die Telekom will zukünftig entscheiden, welche Daten wie schnell durch Netz gelangen. Und das wiegt schwerer als die Geschwindigkeitsdrosselung.
Doch zum Thema Netzneutralität hat bisher noch nichts von der Telekom gehört. Da wird sie wohl noch weiter lernen müssen.
Quelle: n-tv
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