IM Friedrich und das Ursache-Wirkung-Prinzip

Bundesinnenminister Friedrich und die Flüchtlingskatastrophe von Lampedusa.

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Allerspätestens seit seinem Auftritt in der NSA-Affäre ist Bundesinnenminister schlußendlich zur Lachnummer geworden. Seine Besuche im Enddarm der amerikanischen Geheimdienste zeugten von einer bis dahin nicht gekannten Naivität. Zum Lachen sind die Auftritte des Laiendarstellers Friedrich freilich nicht, denn sein verfassungsfeindliches Fehlverhalten geht auf Kosten unser aller Sicherheit. Und noch immer ist Friedrich im Amt und wird es vielleicht auch in einer neuen Bundesregierung bleiben.

In diesen Tagen gibt Friedrich mal wieder ein besonders jämmerliches Bild ab und beschmutzt das Ansehen Deutschlands in aller Welt. Im Zuge des Flüchtlingsdramas vor der italienischen Insel Lampedusa, bei dem wohl weit mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen sind, empfiehlt Friedrich der italienischen Regierung, den verstärkten Kampf gegen die Flüchtlings-Schleuser aufnehmen.
Diese Schleuser sind in Friedrichs Augen das eigentliche Problem.

Die Schleuser-Verbrecher sind es, die die Menschen mit falschen Versprechungen in Lebensgefahr bringen und oftmals in den Tod führen.

Ohne deren Versprechen würde also kein Flüchtling die lebensgefährliche Überfahrt von der afrikanischen Küste auf sich nehmen. Es geht ihnen ja so gut in ihren Heimatländern. Nur weil es die bösen Schleuser auf das Geld der Flüchtlinge abgesehen haben, werden diese überhaupt erst zu Flüchtlingen, so die bunte Gedankenwelt von Friedrich (CSU).
Und weil man die Flüchtlinge, die es irgendwie lebend nach Europa geschafft haben, nicht auch noch belohnen will, weigert er sich vehement dagegen, daß Deutschland mehr Flüchtlinge aufnimmt, so wie es viele europäische Staaten derzeit fordern.

Friedrich verwechselt ganz eindeutig Ursache und Wirkung. Niemand verläßt freiwillig sein Land und seine Familie, nur weil ihm ein Schleuser das Paradies jenseits des Mittelmeeres verspricht. Die blanke Not, der Hunger, Krieg und totalitäre Regime zwingen ihn dazu. Die Schleuser gibt es nur deshalb, weil es Menschen gibt, die ihr Glück außerhalb von Afrika suchen müssen.

Natürlich nutzen die Schleuser die Not der Flüchtlinge aus und machen sich die Taschen voll, in dem sie die Menschen für viel Geld zur Küste führen und dort in hochseeuntaugliche Seelenverkäufer zur Überfahrt nach Lampedusa, Linosa, Pantelleria, Malta, Gozo oder Sizilien setzen. Doch sie sind nicht die Ursache für den Flüchtlingsstrom gen Norden. Das Problem sind die Lebensumstände in Afrika.

Schon bei der Aufnahme der Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsgebiet Syrien mußte Friedrich zu einer menschenwürdigen Entscheidung gedrängt werden. Eigentlich wollte Friedrich Deutschland flüchtlingsfrei halten, doch die realen Ereignisse überrannten die Wunschvorstellungen der CSU und ihres Innenministers.

Und so wird es auch diesmal wieder sein (müssen). Nach weiteren sinnlosen Versuchen, die Flüchtlinge von Europa fernzuhalten, werden Deutschland und Europa letztlich eine Lösung für das Flüchtlingsproblem finden müssen. Damit das Sterben auf dem Mittelmeer ein Ende findet. Es wird dringend Zeit, daß sie damit beginnen. Leute, wie Friedrich, die dabei ausschließlich auf der Bremse stehen, schädigen die Menschen in Europa und in Afrika.

 

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