Wahl in Schleswig-Holstein: Hochrechnungen, Wahlergebnis und Analyse

Schleswig-Holstein hat gewählt. Das Ergebnis dieser Wahl steht fest, und das werden die Auswirkungen sein.

Die Wahl ist gelaufen. Der Wähler hat gesprochen. Für die Parteien beginnt nun die Aufarbeitung des Wahlergebnisses und die Analyse der Auswirkungen dieser Wahl auf Schleswig-Holstein, aber auch auf andere Bundesländer und vor allem  auf die Politik im Bund.

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Die Prognose für die heutige SH-Landtagswahl, die unmittelbar nach dem Schließen der Wahllokale aufgestellt wurde, kannst du hier nachlesen.

Hochrechnung/Ergebnis

Die ersten Wahlbezirke sind ausgewählt. Aus diesen Zahlen kann man das Ergebnis hochrechnen und gelangt zu einer aktuellen Hochrechnung. Je mehr Wahlbezirke im Laufe des Wahlabends komplett ausgezählt sind, desto genauer werden die Hochrechnungen das endgültige Ergebnis vorwegnehmen. Mit dem vorläufigen Endergebnis der Schleswig-Holstein-Wahl ist wohl nicht vor dem morgigen Montag zu rechnen.

Vorläufiges amtliches Endergebnis der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2017:

CDU: 32,0 Prozent
(2012: 30,8 %)

SPD: 27,2 Prozent
(2012: 30,4 %)

Grüne: 12,9 Prozent
(2012: 13,2 %)

FDP: 11,5 Prozent
(2012: 8,2 %)

SSW: 3,3 Prozent
(2012: 4,6 %)

AfD: 5,9 Prozent
(2012: -)

Linke: 3,8 Prozent
(2012: 2,3 %)

Piraten: 1,2 Prozent
(2012: 8,2 %)

Wahlbeteiligung: 64,2 %

Sitzverteilung

Aktuelle Sitzverteilung im neuen schleswig-holsteinischen Landtag in Kiel:
Insgesamt hat das neue Abgeordnetenhaus 73 Sitze

CDU: 25

SPD: 21

Grüne: 10

FDP: 9

SSW: 3

AfD: 5

Die Piraten sind im neuen Landtag nicht mehr vertreten und die Linke hat den Einzug wieder verpaßt.


Analyse

Nach den jetzt vorliegenden Hochrechnungen gibt diese klaren Ergebnisse der heutigen Wahl:

  1. Die bisherige Koalition aus SPD, Grüne und SSW, die sogenannte „Küsten-Koalition“ wurde abgewählt.
  2. Die SPD verliert haushoch an Wählerstimmen, während Grüne und SSW ihre Anteile annähernd halten können.
  3. Der Schulz-Effekt bei der SPD ist nun ganz offensichtlich vorbei.
  4. Die CDU bleibt stärkste Fraktion und Daniel Günther kann sich ernsthaft Hoffnungen auf das Amt des Ministerpräsidentin machen.
  5. Die Linke konnte deutlich zulegen, für den Einzug in den Landtag hat es jedoch nicht gereicht.
  6. Die AfD schafft zwar den Einzug ins Parlament, mit knapp 6 Prozent ist man jedoch meilenweit von den hohen Stimmanteilen aus dem vergangenen Jahr entfernt.

Mögliche Koalitionen

Nun sind die Wählerstimmen endgültig ausgezählt, doch die wie die künftige Regierungskoalition aussehen wird, steht noch lange nicht fest.

Folgende Konstellationen sind rechnerisch denkbar:

  • Die große Koalition ist nach den jetzt vorliegenden Zahlen eine wahrscheinliche Option
  • Eine schwarz-grüne Koalition aus CDU und Grüne ist nicht möglich, denn dafür fehlt mindestens ein Sitz. Mit der FDP zusammen (die sogenannte Jamaika-Koalition) wäre diese Koalition jedoch ganz fest.
  • Rein rechnerisch ist aber auch eine Ampel-Koalition aus SPD, Grüne und FDP möglich. Dann würde Albig trotz herber Verluste im Amt bleiben.

Ob die FDP bei der Ampel mitmachen wird, bleibt abzuwarten. Ebenso müßten die Grünen für Jamaika über ihren Schatten springen, denn sie präferieren ganz klar die Ampel mit der SPD und der FDP.

In den kommenden Tagen und Wochen wird es deshalb zahlreiche Gespräche und Machtspielchen hinter den Kulissen geben. Auch wenn die CDU als Wahlsieger aus dieser Wahl hervorgegangen ist, heißt das noch lange nicht, daß sie auch die künftige Landesregierung anführen wird.

Es bleibt spanend im Norden, zumindest politisch.

 

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