Banker im Aufsichtsrat: Schaden für Unternehmen
Wem nützt es, wenn Banker im Aufsichtsrat von Unternehmen sitzen? Diese Frage hat jetzt eine Studie des European Corporate Governance Institute untersucht.
Ergebnis der Studie: Nur die Banken selbst profitieren. Dem Unternehmen selbst schaden die Banker eher. Je mehr Banker im Aufsichtsrat, desto geringer die Börsenbewertung.
Die Präsenz von Bankern im Aufsichtsrat hat einen signifikant negativen Effekt auf die Performance des Unternehmens.
137 Aktiengesellschaften wurden untersucht. Dabei wurden die geläufigen Erklärungen untersucht, warum Banker in Aufsichtsräten sitzen sollten. Für die meisten Erklärungen wurden jedoch keine Bestätigungen gefunden. So gibt es keine Belege dafür, dass die Banker als Überwachungsorgan der Banken agieren und sie scheinen auch nicht wegen ihrer besonderen Kapitalmarktkenntnis in den Aufsichtsräten zu sitzen. Bei Finanzierungsschwierigkeiten helfen sie dem Unternehmen nicht, die Krise zu überwinden. Auch für das Investitionsverhalten der Firma haben die Banker keinerlei Bedeutung.
Die Banken selbst profitieren jedoch von ihren Aufsichtsratsposten. Sammeln sie doch so viel Wissen über die Branche des Unternehmens, das sie bei Kreditvergaben in der gesamten Branche nutzen können, und darüberhinaus ist es ihnen ein Leichtes, hauseigene Investmentprodukte an die kontrollierten Unternehmen zu verticken. Das hat natürlich direkte negative Auswirkungen für das Unternehmen.
Fazit: Jedes Unternehmen sollte sich aus der Umklammerung der Banken befreien. Es kann nur profitieren. Banker haben immer nur ihren eigen Vorteil im Sinn, sprich astronomische Gewinne. Verluste kann man ja bei Bedarf immer noch verstaatlichen, siehe WestLB, SachsenLB, IKB…
Einige Firmen haben das bereits begriffen, wie das Ende der „Deutschland AG“ ja eindrucksvoll belegt.