Daten aus verglühter Raumfähre wiederhergestellt
2003 verglühte die US-Raumfähre „Columbia“ beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Sieben Astronauten verloren dabei ihr Leben.
Auch die Raumfähre selbst und damit die Daten der im All durchgeführten Experimente gingen dabei vollständig verloren. Dachte man zumindest bisher.
Der Firma Kroll Ontrack gelang es jetzt, die Daten von einem fast vollständig verschmorten Datenträger zu retten. Kroll Ontrack befaßt sich bereits seit Jahren mit dem Thema Datenrettung und hat sich darauf spezialisiert, Daten auch in „hoffnungslosen Fällen“, wie durch Feuer zerstörte Festplatten oder Disketten, zu retten. Dies gelingt auch in einer erstaunlich großen Zahl der Fälle.
Im Fall der Columbia waren die Daten der Experimente auf einer 340 MB-Festplatte gespeichert. Diese wurde beim Absturz stark beschädigt. Ein Sprecher von Kroll Ontrack sagte:
Als wir es bekamen, waren es zwei Teile Metall, die zusammenklebten. Wir konnten nicht einmal sagen, daß es eine Festplatte war. Sie war verbrannt und die Ecken waren geschmolzen. Es sah auf den ersten Blick sehr schlimm aus. Aber wir versuchen es immer.
Der Bereich der Magnetscheiben, auf denen sich die Daten befanden, war zum Glück nicht verformt. Nach dem Auseinanderbau und der Reinigung der Scheiben konnten 99 Prozent der gespeicherten Daten gerettet werden.
Mit den Daten ergänzt, die bereits während des Fluges von Columbia direkt zur Erde gefunkt worden waren, konnte z.B. das Experiment über die Eigenschaften von flüßigem Xenon endgültig abgeschlossen und ausgewertet werden. Ohne die Daten von der Festplatte wäre das nicht möglich gewesen.
Quelle: FTD
Also bevor man selbst versucht, Daten von vermeintlich defekten oder zerstörten Datenträgern zu retten, lieber mal einen Spezialisten fragen!
Auf den Fotos sieht die Festplatte gar nicht so schlimm aus. Ein durchschnittliches Datenrettungsfall.