Staatsanwalt ermittelt wegen ICE-Unfall

Am vergangenden Mittwoch kam es beim ICE 518 kurz nach der Ausfahrt aus dem Kölner Hauptbahnhof zu einem Unfall. Dies ist jetzt Gegenstand staatsanwaltlicher Ermittlungen.

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Auf der Kölner Hohenzollernbrücke sprang ein Waggon aus den Schienen und blockierte diese über Stunden. Beeinträchtigungen im Zugverkehr waren in ganz Deutschland zu spüren.

Eine defekte Radsatzwelle soll die Ursache gewesen sein. Das Eisenbahnbundesamt konnte nicht ausschließen, daß auch andere ICE-3 von diesem Problem betroffen sind. Deshalb hat die Deutsche Bahn AG heute kurzfristig ihre ICE-3 in die Werkstätten gerufen*). Sie sollen technisch überprüft werden. 78 Zugverbindungen mußten aus diesem Grund gestrichen werden. Dies sei zwar ärgerlich mitten in der Urlaubszeit, aber „Sicherheit hat oberste Priorität“, so Bahnvorstand Rausch.
Ob das wirklich so ist, wird jetzt die Staatsanwaltschaft Köln überprüfen. Es geht um den Tatverdacht der „Gefährdung des Bahnverkehrs“. Es wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben.

Offenbar hat es anonyme Hinweise gegeben, die unter anderem bei der Deutschen Presse-Agentur eingegangen seien, nach denen sich Reisende schon über eine Stunde vor dem Unfall in Köln bei den Zugbegleitern über verdächtige Geräusche beschwert haben sollen. Bereits nach dem Verlassen des ICE-Bahnhofes am Frankfurter Flughafen sollen die Geräusche aufgetreten sein. Das Prekäre daran ist, daß der ICE nach Frankfurt-Flughafen auf der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke weiter Richtung Köln gefahren ist. Auf dieser Strecke werden Geschwindigkeiten bis 300 km/h erreicht.

Es ist also möglich, daß der ICE 518 mit einem Rad- oder Achsendefekt und Tempo 300 Richtung Köln unterwegs war. Da kann man von Glück reden, daß der Zug nur bei geringen Geschwindigkeiten nach der Bahnfsausfahrt in Köln entgleist ist.

Quellen: SPIEGEL, FAZ

10. Jahrestag der ICE-Katastrophe von Eschede

Hätte man Eschede mit TGV-Technik verhindern können?

*) achtung.gif Nachtrag: Nach Informationen von Bahn-Spass.de musste die Bahn wohl vom Eisenbahnbundesamt zu den außerplanmäßigen Überprüfungen gezwungen werden. Die Bahn hatte trotz des Unfall weiter für ihre planmäßigen Kontrollen plädiert. Damit zeigte sich aber das Eisenbahnbundesamt nicht einverstanden und ordnete die Überprüfungen an.
Lieber Sparen, Inspektionen kosten doch nur Geld. Wird schon schief gehen. Na dann, gute Fahrt.

 

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