Netto startet Spenden-Aktion für Bauern
Die Supermarktkette Netto Marken-Discount startet seine Spendenaktion für Milch-Erzeuger.
Unter dem Motto „Ein Herz für Erzeuger“ verkauft Netto ab sofort Milch mit einem Aufpreis von 10 Cent pro Liter. Später sollen auch andere Produkte folgen. Der Mehrpreis soll direkt an die Bauern gehen.
Netto stellt den Kunden vor die Entscheidung: Entweder wie bisher günstige Milch kaufen oder für die Bauern über einen höheren Verkaufspreis zu spenden. So kostet die „Haltbare fettarme Milch 1,5%“ normal 61 Cent, mit Bauern-Spendenaufschlag 71 Cent.
Das ganze erinnert doch ein bisschen an das „Notopfer Berlin„. Damals mußten zum normalen Briefporto noch Notopfer-Marken mit einem Wert von 2 Pfennig auf den Brief geklebt werden. Durch dieses Notopfer sollte der West-Berliner Bevölkerung während der Blockade geholfen werden.
Im Gegensatz zu damals ist die Spendenaktion für die Bauern heute freiwillig. Und das ist auch gut so, denn wo bleiben denn die Hilfen für die EDV-Branche? Die Notebooks werden auch immer billiger. Davon kann kaum ein EDV-Händle mehr leben und viele kleine Händler sind schon pleite gegangen. Wo bleiben die Hilfen für die Bauindustrie? Es baut kaum noch einer Häuser und vom Ausland drängen Billiganbieter sowohl beim Bau als auch in der Materialherstellung auf den Markt. Wo bleiben die Spendenaktionen für die Bäcker, für die Tankstellen, für die Zeitungen, für die…. usw. usw. usw.
Man kann doch nicht allen Ernstes eine Spendenaktion für die Bauern starten! Die bekommen doch heute schon Milliarden von Subventionen aus EU-Geldern in den Allerwertesten geblasen. Das Durchfüttern der Bauern war überhaupt einer Gründe, daß die EU (damals EWG) gegründet wurde. Und genau aus diesem Grund haben die Bauern nie gelernt wirtschaftlich zu arbeiten.
Da sollte man sich mal ein Beispiel an Neuseeland nehmen. Anfang der 1980er Jahre wurden alle Subventionen und Einmischungen des Staates in die Landwirtschaft auf ein Minimum reduziert. Dadurch kam es zu einer Reduzierung auf die Wünsche des Marktes und der Verbraucher, unwirtschaftliche Betriebe wurden nicht weiter durchgefüttert. So wie es nun mal in einer Marktwirtschaft tagtäglich passiert, wer nicht profitabel arbeitet, geht unter. Nokianer, Opelianer, Werftarbeiter, Steinkohlekumpels… können ein Lied davon singen. Das mag für den Einzelnen hart klingen, aber so funktioniert die Marktwirtschaft nunmal. Man kann und sollte natürlich die wirtschaftlichen Folgen für den Einzelnen abfedern. Das erfolgt jedoch zeitlich und finanziell begrenzt. Man kann eine unwirtschaftliche Produktion nicht auf Dauer mit Subventionen am Leben erhalten!
Deshalb hoffe ich auch, daß Netto mit dieser Aktion -außer dem marketingmäßigen- keinen Erfolg hat. Die Bauern müssen lernen, daß man für sein Geld auch wirtschaftlich produzieren muß. Immer weitere Spenden helfen da nicht. Das zögert das Sterben nur hinaus, verhindert Innovationen in der Landwirtdschaft und kostet uns alle eine Menge Geld.
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