Atomindustrie will nicht für Lager Asse zahlen

Die Atomindustrie will nicht für das „End“lager Asse zahlen.

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2,5 Mrd. EUR wird die Sanierung des maroden Atomlagers Asse voraussichtlich kosten. Die AKW-Betreiber lehnen jedoch eine Beteiligung an den Kosten ab. Ihr Argument: Nur knapp 20 Prozent der in Asse eingelagerten Abfälle würden von deutschen Atomkraftwerken stammen.

Das ist natürlich mal wieder totaler Blödsinn den die AKW-Betreiber da verbreiten. Greenpeace hat in einer Untersuchung eindeutig festgestellt, daß ca. 70 Prozent der Radioaktivität aus deutschen AKWs (bspw. Obrigheim) und Wiederaufbereitungsanlagen (Karlsruhe) stammen. EnBW und RWE sind die Spitzenreiter beim Atommüll in Asse und wollen sich jetzt aus der Verantwortung stehlen.

Die Atomindustrie hatte jahrzehntelang mächtige Fürsprecher und ist nicht daran gewöhnt, auch für die Kosten der Kernernerdienutzung aufkommen zu müssen. Man verfuhr nach dem Motto: Gewinne privatisieren, Kosten sozialisieren. Der Staat sei für die Endlagerung zuständig.
Den Zahn will Bundesumweltminister Gabriel jetzt der Atomlobby ziehen. Das asoziale Verhalten der AKW-Betreiber soll endlich beendet werden. Er fordert eine Beteiligung an den Kosten für die Sanierung von Asse. Bei einer Weigerung will er sich für eine Steuer auf Kernbrennstoffe einsetzen. „Es kann nicht sein, daß der Staat die Rückstellungen der AKW-Betreiber für die Endsorgung steuerfrei stellt und dann die Kosten für die Endlager selbst übernimmt.“

Hoffentlich kann Gabriel sich mit seinen Forderungen durchsetzen und beendet die Lizenz zum Gelddrucken der Kernenergielobby. Denn sollten die AKW-Betreiber wirklich einmal für die realen Kosten der Kernkraft aufkommen müssen, dann ist das Märchen vom billigen Atomstrom schnell zu Ende geträumt.
Man darf davon ausgehen, das dieses Thema im bevorstehenden Bundestagswahlkampf eine entscheidene Rolle spielen wird.

Quelle: taz

Heute findet zu diesem Thema eine Demo statt. Eine Menschen/Lichterkette soll über 52km von Braunschweig über Asse bis zum Schacht Konrad ein übersehbares Zeichen gegen den Atommüll setzen.

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