Grüß Gott bei den Berliner Verkehrsbetrieben

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) lehnen atheistische Werbung ab.

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Die BVG hat offensichtlich zu viel Geld oder ist so gottesfürchtig, daß sie locker auf 19.500 EUR verzichten kann. So viel kostet es nämlich den Werbetreibenden, auf drei Bussen 3 Monate Werbung anzubringen.

Werbetreibender wäre in diesem Fall die Initiative „Buskampagne“ gewesen, die ähnlich dem Vorbild in London atheistische Werbung auf den BVG-Bussen anbringen wollte. Der Spruch

buskampagne

sollte zum Nachdenken anregen und anderen Atheisten zeigen, daß sie keineswegs alleine sind, obwohl genau das in den Medien gern mal so rüberkommt. Die Werbung sollte proaufklärerisch und nicht antireligiös sein. Auch ohne Religion ist ein erfülltes Leben möglich, so die Initiative.
Und daß religiöse nicht die besseren Menschen sind, zeigt mal wieder einer der Oberhirten: Papst Benedikt, der sich abermals mit seinen geist(!)- und hirnlosen Äußerungen, diesmal zu Kondomen und deren Ursache für die Verbreitung von AIDS in Afrika, gegen die Menschen stellt.

Doch nicht mit der BVG. Die will ihren Kunden den Spruch ersparen. „BVG-Fahrgäste sollen sich nicht aufregen.“, so ein BVG-Sprecher.
Über was eigentlich? Über die atheistische Werbung oder über den vorauseilenden religiösen Gehorsam der BVG?

Die Initiative „Buskampagne“ ist nicht die einzige, die zur Zeit mit Aktionen auf sich aufmerksam macht. Die atheistischen Kampagnen weiten sich aus, was bei der Anzahl der Nichtgläubigen, immerhin sind ca. 12 Prozent der Weltbevölkerung nicht religiös und 18 Prozent der EU-Bevölkerung glauben nicht an Gott oder eine andere spirituelle Kraft, nur allzu verständlich und offenbar auch nötig ist. In Deutschland gibt es u.a. zur Zeit eine Gegen-Kampagne zum Volksentscheid „Pro Reli“ in Berlin.

Quelle: taz, Handelsblatt

achtung Nachtrag (20.03.09): Im Januar 09 hat es die BVG zugelassen, daß in der U-Bahn für „Pro Reli“ Unterschriften gesammelt werden durften. Der Herr Wolfgang Huber, evangelischer Bischof, hatte extra ganz lieb beim BVG-Chef gefragt. Komisch diese Ungleichbehandlung!

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