Stören Zuschauer bei der Leichtathletik-WM?

Die Eintrittspreise für die Leichtathletik-WM werden als viel zu hoch angesehen.

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Zur Zeit laufen die Wettkämpfe der 12. IAAF Leichtathletik-WM. Noch bis zum 23. August wetteifern die Athleten im Berliner Olympiastadion um Medaillen und Ruhm. Deutschland konnte bereits die erste Goldmedaille durch Steffi Nerius im Speerwerfen erreichen und auch andere Athleten wie bspw.  Ariane Friedrich lassen die Hoffnungen auf weitere Medaillen wachsen.

Einziger Wermutstropfen dabei: Die Zuschauerresonanz im Stadion läßt zu wünschen übrig. Grund dafür ist jedoch nicht das mangelnde Interesse der Berliner Bevölkerung, sondern die von vielen als zu hoch angesehenen Eintrittspreise. Für das günstigste Ganztagesticket muß man 30 EUR hinblättern. Gute Plätze sind nicht unter 75 EUR zu haben. Für sportbegeisterte Jugendliche viel zu teuer. Die Ränge im Stadion sehen dementsprechend leer und trostlos aus. Stimmung kommt so nur selten auf.

Kritik kommt jetzt von der IHK und den Sportvereinen. Die Vereine fordern Rabatte für ihre Mitglieder, denn bisher sind nicht mal Gruppenermäßigungen vorgesehen. Die IHK geht sogar noch einen Schritt weiter:

Ehe die Plätze im Olympiastadion leer bleiben, sollten Tickets billiger verkauft werden. Schöner wäre es aber, Eintrittskarten unentgeltlich an ehrenamtliche Helfer oder den Nachwuchs der Berliner und Brandenburger Sportvereine abzugeben.

So wäre für ordentliche Stimmung im Stadion gesorgt, meint die IHK.

Das WM-Organisationskomitee schaltet jedoch mal wieder auf stur. „Von leeren Rängen könne keine Rede sein.“ Ganz im Gegenteil sei man „mit den Zuspruch in der Summe sehr zufrieden“.

Wieder ein Punkt an dem das WM-Organisationskomitee komplett versagt hat. Erst verlangt man von Journalisten, daß sie sich wie Schwerverbrecher durch LKA, Polizei, Staatsschutz, Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst überprüfen lassen müssen, wenn aus dem Stadion berichten wollen. So hat man es geschafft, daß bspw. die taz die WM boykottiert. Und jetzt sorgt man durch übertrieben hohe Eintrittspreise für leere Ränge.

Will man demnächst sportliche Wettkämpfe ganz ohne lästige Zuschauer im Stadion austragen, damit man im Gegenzug die Lizenzgebühren für TV-Übertragungen erhöhen kann? Weniger Aufwand bei höheren Einnahmen – das WM-Organisationskomitee hat die Marktwirtschaft verstanden. Nur hat das nichts mehr mit dem oft beschworenen Geist des sportlichen Wettbewerbs zu tun.

Quelle: Berliner Zeitung

 

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Ein Kommentar

  • Richard

    Die Deutschen Leichtathleten schnitten bei der WM in Berlin gar nicht mal so schlecht ab. Besonders freute ich mich für Hartwig der Gold machte, aber auch für Ariane Friedrich. Ein rundum gelungenes Spiel.