Opel fährt Merkels Wahlkampf an die Wand
Jetzt braucht Angela Merkel einen Pannenhelfer – Opel bremst den CDU-Wahlkampf aus.
Das Thema Opel war wie aus dem Bilderbuch für Wahlkämpfe: Firma geht es schlecht, viele Arbeitsplätze sind in Gefahr, Medien greifen das Thema auf, Kanzlerin kommt zur Rettung, Wählerstimmen nehmen zu, Happy-End.
So läuft das immer und so kennt man das schon von anderen Rettungsaktionen in der Vergangenheit, nur mit wechselnden Besetzungen. Da sei an Holzmann erinnert, an mecklenburger Werften und viele andere. Daß nach der kurzzeitigen „Rettung“ die Firmen meist trotzdem pleite und die Angestellten in die Arbeitslosigkeit gegangen sind, ist die andere Seite der Geschichte. Doch da waren die Wahlen, um die es bei dem Politik-Märchen ging, längst gelaufen.
Was andere können, das kann ich schon lange nachmachen, dachte sich Merkel, als der Opel-Blitz in deutsche Arbeitsplätze einzuschlagen drohte.
Angela traf sich in Bochum mit Opelianern und sagte medienwirksam ihre Hilfe in der Krise zu. Dann schneller Abgang Kulisse rechts und sich kurz vor der Wahl als erfolgreiche Retterin und Krisenmanagerin feiern lassen. So der Plan.
Doch damit ist Merkel gescheitert. GM will Opel einfach nicht von der Kanzlerin retten lassen, sondern die deutschen Autobauer vielleicht selbst behalten, schon um sich nicht selbst unliebsame Konkurrenz zu schaffen. Auf jeden Fall aber selbst bestimmen, was mit Opel passiert.
Die Kanzlerin und ihr Bundeswirtschaftsminister-Mime zu Guttenberg können da nur reagieren auf die Vorgaben aus Detroit. Das sieht so gar nicht nach „Macher“ aus.
Ganz schlecht für den Wahlkampf von CDU und CSU. Werden die doch auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: Die Amerikaner bestimmen und halten die Kanzlerin hin. Daran haben auch die mehrfach bis ins Letzte öffenlichkeitswirksam inszenierten nächtlichen Rettungssitzungen im Kanzleramt nichts geändert.
Aber nächtliche Partys Sitzungen im Kanzleramt haben nicht erst seit gestern einen schalen Nachgeschmack.
Quelle: Zeit
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