Zahl des Tages: 5 Mrd. EUR
5.000.000.000 EUR
So viel Geld hat die Lobby der Autobauer nun vom deutschen Steuerzahler bekommen. Im Zuge der Abwrackprämie, die von Koalitionskreisen gern zur Umweltprämie umgedichtet wird, wurde jedem Autokäufer 2.500 EUR vom Staat überwiesen, wenn er sein neun Jahre altes Auto verschrottet hat, ob wirtschaftlich sinnvoll oder nicht, und sich dafür ein neues gekauft hat, ob aus deutscher Produktion oder nicht, ob schadstoffärmer als das alte oder nicht. Alles völlig egal. Hauptsache die Autohäuser waren voll und die Lager der Autobauer jetzt wieder leer.
5 Mrd. EUR hat das den Steuerzahler gekostet. Doch damit hat er noch nicht die komplette Rechnung bezahlt, die ihm das Kabinett Merkel eingebrockt hat. Die Folgen durch diesen sinnlosen Eingriff in den Markt werden noch dramatisch sein.
Im nächsten Jahr werden die Autohäuser umso mehr unter der nicht vorhandenen Nachfrage leiden. Experten rechnen damit, dass jedes zweite Autohaus pleite gehen wird. Wie viele Arbeitsplätze das kosten wird, kann man nur schätzen. Ein Gebrauchtwagenmarkt wird dann in der bisher bekannten Form nicht mehr existieren. Das bekommt Afrika als Abnehmer ausrangierter deutscher Gebrauchtwagen schon heute zu spüren.
Auch andernorts spürt man bereits die Auswirkungen dieses blinden Markteingriffs. So sind Mietwagen auf den Balearen in diesem Sommer bereits um bis zu 50 Prozent teurer geworden. Grund auch hier die Abwrackprämie.
Zur Finanzierung der 5 Mrd. EUR wird man wohl um Steuererhöhungen nicht herum kommen. Wie sich das mit den Träumen von Steuersenkungen nach der Bundestagswahl vertragen soll, bleibt das Rätsel der CDU.
Auch der Umwelt hat das Kabinett Merkel damit keinen Gefallen getan. Für mindestens die nächsten fünf Jahre wird der Markt für umweltschonendere und verbrauchsärmere Autos praktisch tot sein. Erst wenn die jetzt mit der Abwrackprämie gekauften Autos ersetzt werden müssen, werden sich für innovative Fahrzeuge wieder Absatzmöglichkeiten bieten. Aber die haben deutsche Hersteller ja ohnehin nicht im Angebot.
Quelle: taz
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Pingback: Was zum Lesen – 3. September 2009 | Alviond
Das ist wirklich eine Stange Geld. Ob sie wirklich gut investiert war, werden wir sehen