Lohn wird abgeschafft: Null-Euro-Jobs kommen.

Die Ein-Euro-Jobs sind noch zu teuer, jetzt kommen Null-Euro-Jobs.

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Was man bislang nur aus den USA kannte, soll nun auch in Deutschland Einzug halten: Hilfsbereite Servicekräfte an allen Ecken und Enden. Da wird beim Einpacken an der Supermarktkasse geholfen, einem die Tür aufgehalten, bei der Suche nach Sitzplätzen geholfen oder das Hotelzimmer aufgeräumt und immer ein freundliches Lächeln im Gesicht. Ach, was kann die Servicewüste Deutschland doch noch so vieles von Amerika lernen!?
Blöd nur, daß die freundlichen Servicekräfte komplett ohne Lohn arbeiten müssen. Ihre einzige Einnahmequelle: Das Trinkgeld.

Das soll es jetzt auch in Deutschland geben. Null-Euro-Jobber als Servicekräfte. Sie erhalten nur das, was die Leute ihnen freiwillig in Form von Trinkgeld geben. Kein Lohn oder Gehalt, keine Absicherung, nichts. Wer krank wird, hat selbst Schuld.
Der Ladenbesitzer muß sich um nichts kümmern. Die komplette Abwicklung übernimmt die Firma Friendly Service und erhält dafür pro Servicekraft und Stunde 3 bis 5 EUR vom Ladenbesitzer. Die eingesetzten Schüler und Studenten erhalten nur das Trinkgeld und genau so viele Schichten, daß Sozialabgaben vermieden werden.
Juristisch ist nach Angaben von Friendly Service alles in trockenen Tüchern. Man beschäftigt dafür extra zwei Anwälte. Toll.

Das System funktioniert offenbar so gut, daß auch große Handelsketten wie Edeka davon Gebrauch machen. Allein 32 Edeka-Läden in Süddeutschland nutzen die freundlichen Null-Euro-Jobber.

Man darf jetzt nur gespannt sein, wann es soweit ist, daß man noch Geld mitbringen muß, damit arbeiten darf. Wobei, wenn man es genau bedenkt, haben wir diesen Zustand schon erreicht. Indem wir mit unseren Steuergeldern die Subventionen für die Firmen bezahlen, die damit vorübergehend Arbeitsplätze schaffen und diese direkt nach Auslaufen der Geldgeschenke vom Staat wieder einstampfen, machen wir genau das. Wir bezahlen für unsere Arbeitsplätze. Schön, daß man wenigstens das Trinkgeld komplett behalten darf.

Quelle: Impulse

achtung Nachtrag: Offenbar wurde Edeka die Sache ein wenig unangenehm. Die heftigen Reaktionen auf diese arbeitgeberfreundlichen Arbeitsverhältnisse haben Edeka jetzt dazu bewogen, die Verträge mit Friendly Service wieder zu kündigen.

 

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12 Kommentare

  • Nobody

    Mich würd ja wirklich mal intressieren wer bei dieser Null-Gehalt Firma freiwillig arbeitet. Ich mein wenn ich eh nur das Trinkgeld bekomme kann ich zu jedem xbeliebigen Supermarkt um die Ecke gehen und den Geschäftsführer fragen, ob er was dagegen hat, wenn ich den Leuten auf Trinkgeldbasis helfe. Da brauch ich doch keine Firma die sowas für mich vermittelt.

  • Pingback: Tweets die Lohn wird abgeschafft: Null-Euro-Jobs kommen. - Trinkgeld, Servicekräfte, Friendly, Edeka, Service, Deutschland, Null-Euro-Jobber, Ladenbesitzer - Informelles erwähnt -- Topsy.com

  • @Nobody: Da sprechen wahrscheinlich ganz einfache Dinge wie Versicherungsschutz u.ä. dagegen.

  • Sunny

    Hallo!

    Nobody wollte wissen wer freiwillig dort arbeitet – ich zum beispiel udn ich bin super zufrieden mit dem job- es ist der beste schülerjob den ich hier bekommen konnte, denn nigendwo bekomme ich so viel geld wie dort. man mag es vielleicht nicht glauben, aber ein schnitt von 10 € pro stunde ist vollkommen normal und es kann auch drüber gehen. von ausbeutung oder ähnlichem kann nicht die rede sein und schon gar nicht von null-euro- jobbern, denn ich gehe ja mit geld nach hause und nicht zu wenig.

  • Henriette

    Ich arbeite auch dort und hab schön langsam die Schnauze voll von Leuten, die nur dummes Gerede erzählen. Ich bin Studentin und hocke jeden Tag bis 18.00 in der Uni. Der Job ist für mich ideal. Ich komme jedes Wochenende mit ungefähr 50€uro heim. Ideal, zumal man ja Studiengebühren in Höhe von 500€uro bezahlen darf. Ich habe in den letzen 8 Jahren verschiedenste Jobs gemacht. Mal ein kleiner Vergleich…. In einem Jugendzentrum habe ich 5€uro die Stunde bekommen! Manchmal wurde man einfach früher nach Hause geschickt, wenn nicht viel los war. In einem Theater habe ich 8 €uro bekommen, konnte aber lediglich 2 Stunden dort arbeiten.
    Dank eurer Ahnungslosigkeit und Lügenmärchen, die ihr über Friendly Service berichtet (man glaubt ja alles, was schwarz auf weiß auf Papier steht, nicht?) verliere ich wohl bald meinen Job. Meine Studiengebühren lassen sich damit umso leichter bezahlen.

  • @Sunny: Und trotzdem bekommst du 0 EUR Lohn.

    @Henriette: Blick doch bitte mal über den Tellerrand. Es geht hier um den Beginn einer neuen Art von Jobs, den Null-Euro-Jobs, die keinerlei Lohn und keinerlei Absicherung für den Arbeitnehmer vorsehen.
    Mag es für dich als Studentin für eine kurze Zeit interessant sein, das Trinkgeld zu kassieren, so ist für andere, die vielleicht(!) eines Tages von der Arbeitsagentur zu solchen Jobs gedrängt werden, absolut nicht hinnehmbar, zu solchen Konditionen zu arbeiten. Für die Sozialkassen schon gar nicht.
    Nach deinem Studium wirst du von so einem Job auch nicht leben wollen und können. Was ist denn, wenn du krank wirst? Wer bezahlt dann deine Krankenversicherung und den Lohnausfall? Du!

    Die einzigen, die hier auf Dauer profitieren würden, wären die Arbeitgeber und das auf Kosten aller Arbeitnehmer.

  • Henriette

    Stell dir vor, genauso aus diesem Grund studiere ich. Damit ich später nicht mehr davon leben muss. Es ist schließlich ein NEBENJOB. Und wenn ich krank bin, zahlt die Krankenversicherung, die ich als Student sowieso haben muss (informier dich mal, was die Voraussetzungen für eine Aufnahme eines Studiums in Deutschland sind…) Und zum Lohnausfall…Welcher Lohnausfall? Ich bin mir sicher, dass ich mehr Trinkgeld bekomme, als so manch anderer verdient. Ich habe bei Edeka jahrelang im Sommer an der Kasse gearbeitet und habe dort 7 €uro Stundenlohn bekommen. Genau das gleiche wie beim Jugendzentrum ist passiert. Wenn nicht viel los war, haben sie dich einfach nach 2 Stunden heimgeschickt. Wer zahlt mir den Lohnausfall?!- Keiner! Hab einfach weniger Lohn bekommen, obwohl ich eigentlich für 5 Stunden hätte gezahlt werden müssen.

    Blick du über Deinen Tellerrand. Ich habe das Gefühl, dass DU einfach nur nicht wahrhaben willst, dass es Leute gibt, die allein durch Freundlichkeit mehr Trinkgeld bekommen als andere, die sich abschuften und jeden Tag genervt in ihre Arbeit trotten.

  • Xiaopang

    @henriette: mensch bist du ignorant. du kapierst einfach nicht was der autor meint. die tatsache, dass du derzeit davon profitierst heisst doch nicht, dass der job auf breiter basis gut ist. DU bist als studentin versicherungstechnisch abgesichert und DU hast dadurch auch einen relativ niedrigen finanzanspruch. vergleich das mal mit arbeitnehmern, die eine familie durchbringen müssen. sobald du aus dem sozialen absicherungsnetz für studenten fällst, dann nutzen dir solche trinkgeldjobs ohne versicherung überhaupt nichts wenn du zb nach nem beinbruch monatelang nicht arbeiten kannst.

    dass du hier nur von deiner lage auf andere schliesst ist äußerst armselig. du selbst sagst ja, dass du studierst um den job nicht dauerhaft machen zu müssen. was du nicht siehst ist, dass andere diese sogenannten nebenjobs als haupteinnahmequelle besitzen und für die ist das sicherlich die unvorteilhafteste lösung überhaupt.

    nebenbei gesagt: es gibt auch jobs wo leute prinzipiell wenig bis gar kein trinkgeld geben, da das preisniveau der von haus aus angebotenen waren den preisvorstellungen der kunden nicht entspricht. was machen denn die leute, die von friendly service an solche orte geschickt werden? ich selbst hab jahrelang an solchen orten arbeiten dürfen und da spielt freundlichkeit kaum eine rolle…

    übrigens ist es ziemlich armselig, dass ausgerechnet ne studentin, der man eigentlich ne gewisse grundbildung unterstellen kann, so eine egoistische antwort schreibt. nicht jeder arbeiter in der low-income-riege ist student…

  • Erwin Vomberg

    wäre vielleicht hilfreich, wenn man diesen laden schlicht in die luft jagt, natürlich mit allen verantwortlichen drin. es entsteht dann quasi keinerlei schaden.

  • Detlef

    Also diese Henriette scheint ja eine typische studentische Fachidiotin zu sein! Gesamtgesellschaftliches Bewusstsein gleich Null! Wenn solche Leute in Machtpositionen kommen, endet das dort, wo wir jetzt sind. Wie bei diesem Professor für „Wirtschaftsethik“ aus Potsdam, der als selbst hoch bezahlter Beamter über Erwerbslose herzieht frei nach dem Motto zur Erwerbslosigkeit gehöre auch richtigerweise (!) „Scham“. Schämen müssten sich ganz Andere: die Profiteure hanebüchener Finanzspekulationen und deren politische Erfüllungsgehilfen, wofür regelmäßig der gesamte Staatshaushalt in Geiselhaft genommen wird. Und das ist noch sehr diplomatisch formuliert! Die staatlichen Rettungspakete für solche Finanzgeschäfte sind dermaßen schwindelerregend hoch, daß sie mittlerweile 3 komplette Jahresetats verschlingen. Und wir plagen uns herum mit solchen Jobs bei gnadenloser Ausbeutung der staatlichen Sozialkassen, weil die Kapitalisten auch noch von dieser Verpflichtung entbunden werden. Im Prinzip kann ich es schon länger kaum noch fassen. Die Gewerbefreiheit und die Freiheit zur Ausbeutung wird von diesen Leuten wie gottgegeben hingenommen, aber wehe sie müssen Steuern oder Sozialabgaben leisten.

  • Ingmar

    Moin! Ausser das Henriette ein schöner Name ist muss ich sagen das diese NUll Euro Sache totaler Demlack ist und die Wirtschaft kapputt macht, wie es ja auch schon oben gesagt wurde!Liebe Henriette, du solltest dir mal überlegen zu welchen Preis DU deine Freizeit opferst um für Taschengeld mit dem Du nicht mal dein Studium finanzieren kannst geschweige den später mal eine Familie arbeitest! Lass mich raten, du studierst BWL…Du und andere die sowas machen beschädigen das soziale System und bestrafen den harten Arbeiter! Ich bin mal gespannt womit DU später deine Brötchen verdienen willst! Wenn das Schule macht wird, wie es oben auch angekündigt, es keinerlei sozialversicherungspflichtige Arbeit mehr geben – genau – machen wir es doch wie in Raumschiff Enterprise – für alles ist gesorgt – Geld gibt es nicht mehr, keine Aktien o.ä. – das wäre Kommunismus pur! Aber das habe ich bei Studenten nunmal nicht anders erwartet da denen ja in ihren Verbindungen das linke und marxistische Krawall-Schwarzerblock-Schanzenstrasse-hastmaneuro?-Denken eingetrichtert wird! Widerlich!

  • Walter

    Was neues dazu, in Frankfurt wurde ein Aktivcenter gegründet, 39 Std in der Woche und Null € für Menschen in „besonderen Lebenssituationen“.
    Werde das Angebot ablehnen, da ich schon vor 2 Monaten Ehrenamtlich (auch für Null €) bei Caritim hätte arbeiten können. Das Amt hat mit dieses jedoch verweigert.
    Die auf mich zukommenden Kürzungen von Seiten des Amtes sind mir egal, da mir die Einsicht fehlt wieso der arbeitende Steuerzahler wegen dieser zu nichts führenden neuen Einrichtung (freie Gelder Absaugmaschine) 3x soviel Geld ausgeben soll.
    Bis ins Mark erschüttert
    Walter