Atomskandal weitet sich aus

Die Atompolitik der schwarz-gelben Koalition wird immer skandalöser.

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Umweltminister war nicht involviert.

Der Atomvertrag, den Merkel letzte Woche nach telefonischen Anweisungen der Atomkonzerne zusammengeschustert hat und dessen Inhalt lange Zeit bewußt geheimgehalten wurde, kam offenbar ohne das dafür zuständige Ministerium zustande. Bundesumweltminister Röttgen, in dessen Aufgabengebiet auch die Reaktorsicherheit fällt, war bei der fraglichen Sitzung im Kanzleramt gar nicht dabei. Ohne einen einzigen Vertreter des Umweltministeriums wurde der Atomkonzene-Beschenkungsvertrag von Merkel und ihren engsten Verbündeten zu Papier gebracht.
Merkel versucht ganz offensichtlich und solange es noch geht, soviele Gesetze wie möglich im Sinne ihrer Klintel durchzudrücken. Demokratische Spielregeln sind da nur hinderlich und werden deshalb kurzerhand beiseite gewischt. So plant Schwarz-Gelb ja auch, beim Gesetzgebungverfahren für den merkelschen Atomvertrag zu tricksen und den Bundesrat außen vor zu lassen. Von Achtung des Grundgesetzes ist bei Merkel und Schwarz-Gelb nichts zu spüren, eher das Gegenteil.

Gorleben wegen Gasvorkommen als Endlager ungeeignet

Auch die von den Atomkonzernen und damit von der Bundesregierung gewünschte Wiederaufnahme der Erkundung des geplanten Atommüll-Endlager in Gorleben ist ein Skandal. Nach Aussage des Kieler Geologen Klaus Duphorn ist den Verantwortlichen bereits seit 1969 bekannt, daß sich in den Salzschichten um Gorleben Erdgas und Gasolin befindet. Dieses Erdgas entzündet sich bereits bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius, wenn es mit Sauerstoff in Verbindung kommt. So ist bei Erkundungsbohrungen der DDR im Juli 1969 in Nähe zu Gorleben ein Bohrleiter zu Tode gekommen, als dieses Gas ausströmte und explodierte.

Das Gasvorkommen ist mittlerweile vorrangig bei den nicht gerade wenigen Problemen, die es mit dem CDU/CSU-Wunschendlager Gorleben gibt. Und das Gasproblem ist so gravierend, daß, wenn man es mit logischem Menschenverstand und nicht durch die Brille der Atomlobbyisten betrachtet, Gorleben als Endlager nicht mehr in Frage kommt. Es kann jederzeit dazu kommen, daß Gas in den Salzstock eindringt.
Das alles ist bereits seit 1969 bekannt. Zumindest den Energiekonzernen und den politisch Verantwortlichen. Der Öffentlichkeit wurden diese Erkenntnisse verschwiegen. Darin hat die CDU ja Tradition. Es wurde einfach weiter erkundet und zig Millionen an Steuergelder verbrannt.

Mehr Atommüll als bisher angenommen

Immer mehr Atommüll, kein Endlager, kein Konzept – aber längere Laufzeiten für die Profitvermehrung der Atomkonzerne. So sieht Merkels „Energiekonzept“ für die Zukunft aus. Die geplante Verlängerung der Laufzeiten für deutsche AKW würde die Menge des Atommülls und damit die Probleme mit dessen notwendiger hunderttausende Jahre andauernde Endlagerung noch verschärfen.
Dabei weiß man im Bundesamt für Strahlenschutz noch nicht einmal, wieviel Müll es heute bereits gibt. So ist erst jetzt aufgefallen, daß es eine größere Menge (rund 1.000 Kubikmeter) Atommüll gibt, die hauptsächlich aus Forschungseinrichtungen stammt. Diesen Müll hatte niemand auf der Rechung und deshalb gibt es für diesen auch kein Entsorgungskonzept. Für Schacht Konrad, das vorgesehende Endlager für schwach- und mittelradioaktiven Abfall, strahlt dieser Müll zu stark, für ein Endlager für hochradioaktiven Müll aber zu wenig. So sind diese 1.000 Kubikmeter mal eben unter den Tisch gefallen.
Mit angemessenen Sicherheitsbewußtsein, daß immer wieder gern von den Atomkonzernen für sich in Anspruch genommen wird, hat solch ein dilletantisches und gefährliches Vorgehen nichts zu tun.
Der Atomlobby gehört gehörig auf die Finger geklopft. Zum Schutz von uns allen.

Quellen: SpOn, Handelsblatt, wendland-net

 

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