DIOXIN: Ilse Aigner schläft weiter.
Im Futter vorhandenes Dioxin hat deutschlandweit für gesperrte Höfe und verseuchte Lebensmittel gesorgt.
Ein Tierfutterproduzent aus Schleswig-Holstein hat dioxinverseuchtes Tierfutter in 5 Bundesländer geliefert. Über sogenannte technische Mischfette, die bei der Herstellung von Bio-Diesel(!) angefallen sind und dem Tierfutter beigemischt wurden, ist das Dioxin in die Futtertröge der Tiere gelangt. Allein in Niedersachsen sind über 1.000 Höfe mit Legehennen und Puten- und Schweinemast betroffen.
Noch schlimmer dürfte es allerdings die Verbraucher treffen, die die verseuchten Produkte, wie Eier und Fleisch verzehrt haben. Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht zwar vorerst „keine akute Gefahr“, doch mit dieser Einschätzung dürfte das Institut selbst zur Gefahr werden. Es ist Fakt, daß Dioxin, einmal in den menschlichen Organismus gelang, sehr wohl zur Gefahr werden kann. Dioxin ist ein langlebiger organischer Schadstoff, der in der Natur kaum abgebaut wird, sich im menschlichen Körper anreichert und für die Entstehung von Krebs ursächlich ist.
Die Verbraucherschutzorganisation foodwatch kommt zur der Ansicht, daß 80 Prozent der Dioxine in den tierischen Lebensmitteln ausschließlich über das Tierfutter dahin gelangen. Das ist ein Skandal, der sich leider alljährlich wiederholt. Frau Bundesministerin Aigner läßt sich davon jedoch nicht in ihrem Schlaf stören. Noch immer gibt es keine Pflichtkontrollen auf Dioxin-Belastung in den Lebensmitteln. Und das trotz der auffälligen Häufung dieser Skandale in der deutschen Landwirtschaft in den letzten Jahren.
Und auch im aktuellen Dioxin-Skandal bleibt Ilsa Aigner ganz in ihrer passiven Rolle. Die Homepage des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sind heute am Tag 4 nach Bekanntwerden der Dioxin-Verunreinigungen so aus:
Nichts. Kein einziger Hinweis auf die aktuelle Gefahr, die von den dioxinverseuchten Lebensmitteln ausgeht, geschweige denn ein Maßnahmenkatalog, wie man in Zukunft derartige Skandale verhindern und seiner Rolle als Schützer der Verbraucher gerecht werden will. Lieber wirbt das Bundesministerium mit hohlen Phrasen von der „Gesundheit und Sicherheit der Lebensmittel“ und der „modernen, leistungsstarken Landwirtschaft“.
Frau Aigner, wachen Sie auf und schützen Sie uns endlich vor dieser gefährlichen Landwirtschaft. Es sind jetzt völlig neue Konzepte zur Überwachung der Futtermittel- und Lebensmittel-Hersteller gefragt. Mit immer noch mehr Subventionen, die auch noch von den gefährdeten Verbrauchern finanziert werden müssen, werden sie das Problem nicht lösen können. Machen Sie endlich hren Job oder treten Sie zurück!
Quellen: ZDF (1) (2) (3), BMELV, Wikipedia
Update (05.01.11): Irgendjemand hat Ilse Aigner geweckt und nun man kann sehen, wie sie sich vor die Verbraucher stellt und gegen verbrecherischen Verursacher vorgeht. Oder doch nicht? Auf der BMELV-Homepage erklärt sie, daß das Bundesverbraucherministerium (das Wörtchen „schutz“ läßt sie sicherlich nicht ohne Grund unter den Tisch fallen) „über Konsequenzen reden“ und „verschärfte Zulassungsbedingungen für Futtermittelhersteller prüfen“ will.
Liebe Frau Aigner, da gibt es nichts mehr zu prüfen oder zu reden. Handeln Sie endlich!
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Ständige Kontrollen sind nicht einmal so wichtig, wie eine klare Ansage, was jedem Lieferanten blüht, wenn er Futtermittel verseucht. Wüssten die Futterhersteller, dass sie auch für Millionenschäden voll aufkommen müssen, wäre der Dioxin-Skandal vermutlich nicht passiert.
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