Königliche Ruhe

Kein Sterbenswort zur Hochzeit in London. Versprochen.

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Heute drehen Medien aus aller Welt komplett durch. Die Hochzeit von Catherine Elizabeth „Kate“ Middleton und Prinz William Arthur Philip Louis Mountbatten-Windsor, Prinz von Großbritannien und Nordirland und zukünftiger Thronbesteiger, falls die Monarchie noch solange überlebt, die heute in London stattfindet, wird von einem gigantischen Medienaufgebot begleitet, das alles bisher bekannte in den Schatten stellen soll. Das gilt auch für die Berichterstattung im Internet. Zahlreiche Live-Streams, Blogger und Live-Ticker wollen hautnah vom Geschehen berichten.
Der Kuss der beiden Brautleute auf dem Balkon des Buckingham Palace und dessen Intensität und vorallem Länge wird als das Thema des Tages gehandelt.

Die Frage ist nur: Wen interessiert das alles? Offenbar niemand oder zumindest nicht so viele, wie von den Medien erhofft. Der Zuschauer ist vom William & Kate-Overkill zunehmend genervt und schaltet ab. Die stundenlangen Vorberichterstattungen auf ARD, ZDF, Sat1 und RTL lockten nur wenige Menschen vor die Bildschirme.
Und heute wird der Wahnsinn auf allen TV-Kanälen weitergehen, mit Live-Schalten, Reportern Vor-Ort und „Experten“-Runden im heimischen Studio.

Schade um die Millionen, darunter auch nicht wenige durch die GEZ eingetriebene Zwangs-Pay-TV-Gebühren, die dafür verplempert werden. Nichts gegen eine sinnvolle und angemessene Berichterstattung. Schließlich heiratet der Enkelsohn der amtierenden Monarchin, Königin Elisabeth II., und zukünftige Thronfolger. Und deshalb hat diese Nachricht auch einen gewissen nachrichtlichen Nährwert. Doch dieser mediale Overkill für eine Hochzeit, der sich hauptsächlich aus der Tatsache erklärt, daß hier adelige Traditionen geplegt werden sollen, steht einer Republik, die bereits 1919 den Adelsstand abgeschafft hat, nicht gut zu Gesicht.

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Selbst die Briten läßt diese Hochzeit in der Mehrzahl kalt. Deren Verhältnis zur Monarchie läßt sich am besten mit Gleichgültigkeit beschreiben. Die Zahl derer, die die Monarchie anschaffen wollen, steigt zwar stätig an, doch eine belastbare Mehrheit stellen sie bisher nicht. Für die Schaffung einer Republik sind nur 26 Prozent der Briten. Das hat aber nichts mit der Liebe zur Königin zu tun sondern ist schlicht dem Umstand geschuldet, daß man lieber die Königin behält, als sich einen korrupten Politiker zum Präsidenten zu bestimmen. Insgesamt kein Ruhmesblatt für die britische Krone.

Deshalb gibt es hier kein Sterbenswörtchen zur heute stattfindenen Hochzeit in London.

Quellen: DWDL, Zeit

 

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