Schau mir in die Augen…

Facebook aktiviert Gesichtserkennung – So schaltet man sie wieder ab.

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Facebook, neben Twitter mittlerweile für viele zum Inbegriff für Social Media geworden, aktiviert derzeit ein neues Feature: Die automatische Gesichtserkennung auf Fotos. Und das standardmäßig für alle Nutzer. Wie immer ohne spezielle Benachrichtigung.

Alle Fotos in den Benutzerprofilen will Facebook auf bekannte Gesichter abgleichen. Findet sich auf einem Foto eine Person, von der Facebook meint deren Gesicht erkannt zu haben, dann schlägt Facebook dem Nutzer vor, diese Person auf dem Foto zu markieren.
Der Facebook-User muß selbst aktiv werden, um die Markierung vorzunehmen und die Funktion greift nur bei Geischtern von „Freunden“. Fremde werden nicht automatisch zur Markierung vorgeschlagen.
Die Möglichkeit zur Markierung von Fotos soll damit gepusht werden. Facebook wünscht offenbar mehr Interaktionen seiner Mitglieder.

Soweit nicht weiter bedenklich. Das Problem beginnt mit der Masse an Informationen, die Facebook dadurch ganz nebenbei erhält. Ein „Freund“, der öfters auf Fotos des Nutzers auftaucht, wird sicherlich in engerer Beziehung zum Nutzer stehen. Die Informationen zum Tiefgang des Freundschaftsstatus werden damit für Facebook viel genauer.

Und ein weiteres Problem taucht auf. Daß Facebook erkannte Gesichter von Fremden nicht zur Markierung vorschlägt, heißt nicht, daß die Erkennung nicht trotzdem still und heimlich im Hintergrund werkelt. Facebook könnte also trotzdem wissen, mit wem sich der User so in der Freizeit herumtreibt. Die wichtige Information, ob das Treffen mit der erkannten Person ganz gezielt oder rein zufällig war, bleibt dabei jedoch außen vor. Doch diese Info ist keinesfalls unerheblich, wenn man bedenkt, daß so mancher Student in Hamburg völlig unwissend auf dem selbem Foto wie Mohammed Atta gelandet sein könnte, ohne deshalb gleich selbst terroristische Gedanken zu pflegen.

Je weniger Daten irgendwo, irgendwann von irgendwem gesammelt werden, desto weniger Daten können auch mißbraucht werden. Will man diesen Grundsatz befolgen, um sein Recht auf informelle Selbstbestimmung durchzusetzen, dann sollte man Facebook am besten gänzlich meiden, zumindest aber dieses neue Feature deaktivieren. Das geht im Bereich Privatsphäre/Benutzerdefinierte Einstellungen. Dort den Punkt „Freunden Fotos von mir vorschlagen (Wenn ein Foto nach mir aussieht, meinen Namen vorschlagen)“ auf Gesperrt setzen.
Damit ist jedoch nur die automatische Vorschlagsfunktion gestoppt. Eine manuelle Markierung von Fotos ist trotzdem weiterhin möglich. Passt einem User dann eine Markierung auf einem Foto nicht, muß er diese Markierung selbst manuell entfernen. Passt einem User das ganze Foto nicht, ist eine Löschung nur möglich, wenn es sich um selbsthochgeladene Bilder handelt. Fotos von anderen Usern, auch wenn man selbst auf diesen Fotos zu erkennen sein sollte, können nur die ursprünglichen Uploader löschen. So sind halt die Regeln bei Facebook, die jeder Nutzer kennen sollte.

Quellen: heise, SZ

 

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