Zahl des Tages: 2.000.000.000.000 EUR

Finanzminister Schäuble will den Euro-Rettungsschirm auf 2 Bilionen EUR aufstocken.

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2.000.000.000.000 EUR = 2.000 Mrd. EUR = 2 Billionen EUR

Das ist das Vielfache des bisherigen Rettungsschirm. Dieser beträgt „gerade mal“ 440 Mrd. EUR. Und für diese 440 Mrd. hatte Merkel erst Ende September ihr ganzes politisches Gewicht in die Waagschale geworfen und für die Abstimmung darüber die Kanzlermehrheit von ihren Koalitionären gefordert. Mit einigem Murren waren ihr die Bundestagsabgeordneten von CDU, CSU und FDP gefolgt und haben für die Erweiterung des EFSF gestimmt.

Kaum 3 Wochen später ist das alles schon nichts mehr wert. Finanzminister Schäuble träumt nun von einem Rettungschirm in Höhe von 2 Billionen EUR. Mit Zustimmung von Frankreich soll der EFSF durch einen Kredithebel auf diese astronomische Summe gebracht werden. Dieser Kredithebel ist ein komplizierter Vorgang und erinnert doch mehr an Taschenspielertricks als an solide Finanzpolitik. Mit solchen undurchsichtigen Geschäften haben die großen Investmentbanken dieser Welt erst dafür gesorgt, daß die Finanzkrise entstehen und derart heftig auf die Realwirtschaft durchschlagen konnte.

Mit diesem virtuellem Geld, aus jedem Euro des EFSF sollen durch die Hebelwirkung fünf neue Euro entstehen, werden dann die virtuellen Schulden der Euro-Länder getilgt. Luft rettet Luft. Das ist der Plan von Schäuble. Erinnert irgendwie an seinen ehemaligen Ziehvater Helmut Kohl. Der wollte auch ohne Steuererhöhungen aus den neuen Bundesländern in wenigen Jahren blühende Landschaften machen. Unter den Folgen dieser Wahnvorstellungen muß der Osten Deutschlands noch heute leiden.

Es wird dringend Zeit, daß solche windigen Finanztricks verboten werden und die Banken sich wieder auf reale Geschäfte beschränken. Wenn es nicht anders geht, müssen die Banken zerschlagen und verstaatlicht werden. Wer zocken will, der soll ins Casino gehen. Das gilt auch für Finanzminister.

Quelle: ARD