Flut in Thailand wird IT-Branche hart treffen
Die Flutkatastrophe in Thailand macht sich auch in Europa bemerkbar.
Thailand ist ein wichtiger Zulieferer für die Computer-Hersteller weltweit. Die meisten Festplatten kommen aus diesem asiatischen Land. So läßt zum Beispiel die amerikanische Firma Western Digital rund 60 Prozent seiner Harddisk-Laufwerke dort fertigen, bei Konkurrent Toshiba sind es immerhin 50 Prozent.
Die Flutkatastrophe, die in der letzten Woche weite Teile des Landes unter Wasser gesetzt und unzähliges menschliches Leid verbreitet hat, hat auch viele Produktionsstätten der IT-Branche unbrauchbar gemacht. In deren Fertigungshallen drang das Wasser nach dem Bruch von Dämmen und Deichen ungehindert ein und zerstörte die dort befindlichen Maschinen und Anlagen, so daß auch nach einem hoffentlich baldigen Rückgang des Wassers nicht von einer schnellen Normalisierung der Produktion von Festplatten ausgegangen werden kann.
Doch nicht nur die Standorte der Festplattenhersteller sind betroffen. Auch deren Zulieferer leiden unter der Flutkatastrophe. Die Firma Nidec Corp. z.B. stellt normalerweise 70 Prozent aller weltweit benötigten Festplattenmotoren her. Deren Produktionsstätten stehen nun unter Wasser und die Produktion ruht. Das heißt auch die Hersteller, die gar nicht direkt in Thailand produzieren, werden die Auswirkungen der Katastrophe zu spüren bekommen.
Und am Ende werden es auch die Konsumenten in Europa und aller Welt merken. Das Angebot an Computern, Spielkonsolen und einzelnen Festplattenlaufwerken wird sich zunehmend verknappen. Schon jetzt sind viele Festplatten bei großen Distributoren nicht mehr zu bekommen. Lieferzeit unbekannt. Und auch für erste Computersysteme gibt es Lieferschwierigkeiten. Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem. Was das für Preise bedeutet, dürfte klar sein. Kein gutes Omen für die IT-Branche und für die Verbraucher für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft. Da dürfte so manches Geschenk weniger unterm Christbaum landen.
Quelle: heise