Gorleben-Ausbau gestoppt?

Der Ausbau des Atommüll-Endlagers in Gorleben soll gestoppt worden sein.

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Nach Aussage des Bundesumweltministers Röttgen soll auf seine Anweisung hin der Ausbau des Atommüll-Endlagers in Gorleben derzeit gestoppt sein.
Röttgen hatte bisher immer behauptet, es gäbe gar keinen weiteren Ausbau, sondern nur Erhaltungs- bzw. Instandhaltungsarbeiten, und die Suche nach einem geeigneten Endlager für den hochtoxischen Atommüll wäre total ergebnisoffen. Trotzdem sah er sich jetzt genötigt, die nichtvorhandenen Ausbauarbeiten zu stoppen.

Ob das ein Zustand von Dauer sein wird, da darf man skeptisch sein. Denn gleichzeitig läßt Röttgen verlauten, daß Gorleben trotz des Ausbaustops weiter im Rennen ist. Alle Alternativen, die man in der nächsten Zeit endlich mal untersuchen will, müssen sich mit Gorleben messen lassen. Da in Gorleben aber schon 1,6 Mrd. EUR versenkt wurden, müssen die Argumente für andere Standorte schon derart erdrückend sein, daß sich auch die Politik der Physik, Logik und Verantwortzung nicht mehr länger in den Weg stellen kann.

Experten sind schon lange der Ansicht , daß der Salzstock in Gorleben als Endlager völlig ungeeignet ist und eine Bedrohung für nachfolgende Generatioen darstellen würde. Dabei darf man das geplante Endlager im Salzstock nicht mit dem derzeiten Zwischenlager verwechseln. Das Zwischenlager, das nur aus einer überirdischen Halle besteht, die in ihrer Funktion und Beschaffenheit einer Kartoffelhalle gleichkommt, und in der die CASTOR-Behälter 40 Jahre lang überirdisch abkühlen sollen, ist schon jetzt eine Bedrohung. Diese Halle ist weder terrorsicher noch erfüllt sie die Strahlenschutzauflagen. Unabhängige Messungen haben Strahlenbelastungen bis ins benachbarte Dorf nachgewiesen.

Nun soll bis 2014(!) nach wissenschaftlichen Kriterien, die aber auch erst noch erarbeitet werden müssen, festgelegt werden, welche Gebiete überhaupt für ein Atommüll-Endlager in Frage kommen könnten. Danach soll bestimmt werden, welche Regionen näher betrachtet werden. Und dann soll endlich zum Jahresende 2014 mit der Erkundung der möglichen Standorte begonnen werden, die wiederum 5 Jahre dauern soll. Ab Ende 2019 will man die unterirdische Eignungsprüfung starten. Wie lange die dauern soll und wann man dann mit dem Bau eines geeigneten Endlagers beginnen will, steht noch in den Sternen.
Doch kann man bereits jetzt davon ausgehen, daß die überirdische Lagerungsdauer der Castoren schon lange zu Ende sein wird, bevor endlich ein geeignetes Endlager und entsprechende Technologien zur Verbringung des Atommülls in dieses Lager zur Verfügung stehen werden.

Alles in allem ein echtes Armutszeugnis für Politik und Atomwirtschaft. Und ein teures und gefährliches noch dazu.

Quelle: SpOn

 

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