Sind Ölwechsel reine Abzocke?
Warum Ölwechsel ein gutes Geschäft sind.
Alle 15.000 oder 30.000 km, je nach Modell und Hersteller, sollen deutsche Autofahrer das Öl im Motor ihres fahrbaren Untersatzes wechseln. Der Bordcomputer macht schon einige Kilometer bevor die magische Grenze erreicht wird durch wildes Blinken oder Einblendungen darauf aufmerksam. Der Autofahrer ist dann gehalten, möglichst schnell einen Werkstatt-Termin zu vereinbaren. Was die allermeisten Autofahrer auch machen, denn das Auto ist dem Deutschen heilig. Hierzulande wird lieber Geld für die Pflege und Werterhaltung des Autos ausgegeben, als für den eigenen Körper oder gar die Lebensmittel. Beim Essen darf es ruhig schon mal das billigste sein. Für das Auto dagegen gibt es nur das vermeintlich Beste.
Doch ist das Öl, das den Motor am Laufen halten soll, wirklich so gut? Ist es eher minderwertig, weil es ständig gewechselt werden muß? Fakt ist jedenfalls, daß die Autohersteller und Werkstätten gezielt Panik verbreiten. Sollte das Öl nicht gewechselt werden, dann drohen höherer Verschleiß oder gar Motorschäden, so der Tenor der Autobranche. Das ist zwar genauso Unfug wie die 7-Grad-Regel beim Wechsel der Autoreifen, doch dahinter lauert ein großes Geschäft, auf das keiner gern verzichten will. Vorallem nicht die Werkstätten.
Die als unvermeidlich propagierten Ölwechsel sind ein schönes und vorallem stetes Zubrot für die Werkstätten. Und wenn der Wagen schonmal da ist, dann kann man auch gleich noch weitere Leistungen an den Mann oder die Frau bringen. Viel und teure Werbung braucht man da gar nicht machen. Ein kleiner Brief mit Hinweis auf den fälligen Ölwechsel genügt, schon kommt der Kunde freiwillig ins Haus. Perfekt.
Nur nicht für den Kunden. Schon lange gibt es Motoröle, die locker ein ganzes Motorleben halten. Ölwechsel wären damit total überflüssig. Das wäre für den Autofahrer billiger und auch die Umwelt würde merklich entlastet. Nur die Mineralölindustrie und die Werkstätten wären damit überhaupt nicht glücklich. Und so halten die Lifetime-Öle -völlig überraschend- keinen Einzug in neue PKWs.
Das ZDF-Magazin Frontal21 hat dieses Phänomen einmal genauer untersucht:
Quelle: YouTube
Die Abzocke der Autofahrer in Deutschland hat lange Tradition und Methode. Leider sind die meisten PKW-Halter weder in der Lage noch willens, Ammenmärchen und Abzockmethoden als solche zu erkennen. Für das eigene Auto wird alles getan, egal was es kostet. Da versteht man keinen Spaß.
Dieses Verhalten wurde ihnen in Jahrzehnten eingetrichtert. Die Marketing-Abteilungen sind bei vielen Autoherstellern eben definitiv die besten im Konzern.
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