Wahl in Schleswig-Holstein
Hochrechnung des Wahlergebnis der Landtagswahl in Schleswig-Holstein. Schwarz-Gelb ist abgewählt.
Die Prognosen und Hochrechnungen deuteten daraufhin, daß die Umfrageinstitute im Vorfeld zur Wahl mal wieder totalen Humbug verbreitet haben. Im Gegensatz zu den Vorhersagen bleiben die Liberalen im Kieler Parlament und das sehr deutlich. Auch die als möglich prognostizierte rot-grüne Koalition erweist sich als Hirngespinst der Wahlforscher. Die SPD muß in Wahrheit sogar fürchten, nur auf Platz 2 hinter der CDU zu landen. Alle im Vorfeld gelaufenen Koalitionsspielchen sind mit dem Auszählen der Stimmen Makulatur.
Die aktuelle Hochrechnungen sehen derzeit so aus:
CDU: 30,8
(2009: 31,5%)
SPD: 30,2
(2009: 25,4%)
FDP: 8,2
(2009: 14,9%)
Grüne: 13,3
(2009: 12,4%)
Linke: 2,2
(2009: 6,0%)
SSW: 4,6
(2009: 4,3%)
Piraten: 8,3
(2009: 1,8%)
Sonstige: 2,4
(2009: 1,9%)
Die Wahlbeteiligung lag unter 60 Prozent und war damit eher mau.
Das Ergebnis ist also eine Überraschung, wenn man den Vorhersagen der Umfrageinstitute wirklich geglaubt hat. Die CDU hat mehr Stimmen erhalten, als das im Vorfeld erwartet wurde. Die FDP und damit auch ihr Chef Rösler sind ersteinmal gerettet, zumindest bis zur Wahl in NRW. Die FDP wird zur Untoten der deutschen Politik. Dieses letzte Aufflackern vor dem endgültigen Ende ist auch das Ergebnis der massiven Medienkampagne der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten in den vergangenen Wochen und Tagen.
Die schwarz-gelbe Regierung ist aber trotzdem abgewählt. Welche neue Koalition sich am Ende finden wird, das wird abwarten müssen. Die stabilste Variante wäre eine große Koalition. Wahrscheinlich die Variante, mit der Angela Merkel noch die kleinsten Probleme hätte.
Möglich wäre aber auch die sogenannte Dänen-Ampel aus SPD, Grünen und SSW. Die erforderliche Stimmenanzahl von 35 wird geradeso erreicht. SPD und Grüne hatten diese Möglichkeit im Vorfeld der Wahl als Wunsch geäußert. Auch der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) zeigt sich nicht abgeneigt. Es wäre die erste Regierungsbeteiligung der Vertreter der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein. Die SPD müßte für diese Variante aber Manns genug sein, im Zweifel einen ähnlichen Wahlkrimi wie einst bei der gescheiterten Wahl von Heide Simonis zur Ministerpräsidentin durchzustehen.
Die beiden anderen Möglichkeiten, Ampel aus SPD, FDP und Grüne oder Jamaika aus CDU, FDP und Grüne, wären zwar stimmenmäßig stabiler als die Dänen-Ampel wurden aber von den Grünen und der FDP jeweils ausgeschlossen. Das war allerdings vor der Wahl. Ob sich FDP und Grüne auch noch nach der Wahl daran halten wollen, werden die nächsten Wochen zeigen.
Quellen: ARD, ZDF, phoenix
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