Legaler Konsum von Cannabis – US-Amerikaner im Zwiespalt

Das sogenannte “Medical Marihuana” hat bereits in einigen Staaten der USA seit Jahren eine feste Position in Wirtschaft und Gesellschaft. In Bundesstaaten wie Kalifornien können chronische Schmerzpatienten und andere Leidende von ihren Ärzten Atteste ausgestellt bekommen, die sie zum Kauf und Konsum von Cannabis-Produkten berechtigen. Doch die Diskussion um das legale Marihuana ist damit noch lange nicht beendet, denn die rechtlichen Grundlagen, die politischen Streite und die Notwendigkeit von Cannabis als Heilmittel bleiben weiterhin Themen die nicht ignoriert werden können.

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Die USA sind für den Rest der Welt in ihrem Umgang mit diesem Thema eine Art Präzedenzfall. Während in den Niederlanden der Cannabis-Konsum für Ausländer verboten und in Berlin die straffreien Besitzmengen eingeschränkt werden, geht es in den 19 US-Bundesstaaten, die das “medical marihuana” legalisiert haben, mittlerweile um den grundsätzlichen “War on Drugs”. Im Wahljahr 2012 ist Medical Marihuana nicht nur ein gesellschaftlich relevantes, sondern auch ein politisches und wirtschaftliches “Hot Topic”.

Denn obwohl sich viele Bundesstaaten bereits für die Legalisierung des Rausches in bestimmten Fällen entschieden haben, gibt es in der Legislative Konflikte mit dem Bundesrecht. Die Menschen, die also die Shops führen, in denen Marihuana oder THC-haltige Produkte verkauft werden können, bewegen sich damit in der Grauzone. Während in Europa zamnesia.com/de und andere Smartshops online zum Kauf von allerlei Stimmungserhellern motivieren können, sind diese “echten” Shops nur mit gültigen Attesten zu betreten und bieten ausschließlich Marihuana Produkte an. Dennoch gilt Cannabis als Droge der Kategorie 1 – also auf derselben Ebene wie LSD und Heroin etwa – und wird daher nicht als Medikament in den USA anerkannt.

Die Bundesbehörden haben nicht die Mittel, um sich durchzusetzen – zumindest legen auf diesen Fakt die Länder ihre Hoffnungen, weshalb sie sich dem Bundesrecht so widersetzen. So ist die Strafverfolgung vielleicht für eine Legislaturperiode vom Tisch, aber je nachdem, wer nach Obama kommt, könnte möglicherweise da etwas aufrütteln. Ein Republikaner wie Mitt Romney, der ähnliche Drogenpolitik führt wie sein Vorgänger George Bush, könnte mehr Geld für die Bekämpfung von Kategorie 1 Drogen aufwenden und damit das Geschäft für Marihuana-Handelnde in Colorado, Kalifornien und 17 anderen Bundesstaaten ruinieren.

Statistische Umfragen bestätigen, dass die Bevölkerung die Angst vor Cannabis mit ihrer Regierung nicht mehr teilt. Würde Cannabis legalisiert werden, könnten die USA zusätzliche 6,4 Milliarden Dollar an Steuern einnehmen sowie nochmals 13,7 Milliarden Dollar sparen, weil der Kauf von Hanfsamen, das Rauchen der Pflanzen und die Beschaffungsmaßnahmen im Generellen nicht mehr verfolgt werden müssten. Ob es – zeitnah – so weit kommen kann, wird erst in den diesjährigen Wahlen absehbar. Und ob die folgenden Beschlüsse tatsächlich Auswirkungen auf die gesellschaftlichen Verhältnisse auch in Europa und anderen Ländern haben kann, bleibt abzuwarten.

 

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2 Kommentare

  • Der sogenannte „war on drugs“ ist eines der teuersten Programme überhaupt in den USA. Krass ist auch, dass heute 8 mal mehr Menschen hinter Gittern sind, als noch vor 20 Jahren (also im Verhältnis gerechnet). Viele davon wegen sehr leichten vergehen, wie zum Beispiel Besitz von Marihuana. Oder auch wegen der „3-strikes“ Regel. Man kann wirklich für die Amerikaner hoffen, dass sie aufwachen. Aber mit einem Romney an der Macht wird das wohl kaum der Fall sein…

  • Cornina

    Ich finde es ist absolut die richtige Entscheidung Cannabis zu legalisieren wenn auch unter hohen Bestimmungen. Es muss gewährleistet sein, dass wirklich kein Konsum nur aus Gründen des „high werdens“ möglich ist. Für Erwachsene Personen ab 21 Jahren die unter einer schweren Krankheit leiden macht es in meinen Augen wirklich Sinn!