Mauerfall in der Karibik
Reisefreiheit in Kuba soll heute in Kraft treten.
Als eines der letzten Länder der Erde will auch Kuba seinen Einwohnern endlich Reisefreiheit gewähren. Das entsprechende Gesetz soll heute Wirklichkeit werden.
Das wäre ein großer Schritt für den sozialistischen Staat in der Karibik, direkt vor den Toren der USA. Doch die Skepsis ist groß, bei den Kubanern und auch bei den umliegenden Ländern, ob es Präsident Raúl Castro Ruz, Bruder vom Revolutionsführer und einstigen Alleinherrscher Fidel Castro, wirklich ernst meint mit der neuen Freiheit.
Vor 3 Monaten wurde die neue Reisefreiheit angekündigt. Doch bisher weiß keiner so genau, wann, wie und unter welchen Voraussetzungen Reisen in das Ausland erlaubt werden könnten. Offenbar ist Castro nicht gewillt, seine besten Leute gehen zu lassen. „Das von der Revolution geschaffene Humankapital soll bewahrt werden.“, so Raúl zum neuen Gesetz, d.h. Ärzte und andere Akademiker werden wohl außen vor bleiben bei der neuen Freiheit.
Ungeklärt sind auch die Reisemöglichkeiten für Regimekritiker und Exil-Kubaner. Dürfen die einen raus aus Kuba und die anderen wieder rein, wenn auch nur für kurze Besuche? Genau weiß es zur Stunde noch niemand. Auch nicht in den USA, wo die größte Gruppe der Exil-Kubaner im sonnigen Florida wohnt. Man ist in froher Erwartungshaltung, obwohl niemand ernsthaft mir einem plötzlichen Ansturm der Kubaner rechnet. Schließlich gilt immer noch der Visazwang für Kubaner.
In Kuba selbst läuft derzeit alles in bürokratischen Bahnen. Über 195 Büro wurden landesweit eröffnet, um die Ausgabe der Reisepässe zu organisieren. Wer diese aber letztlich bekommen wird und damit tatsächlich frei ein- und ausreisen darf, das wird erst die nähere Zukunft zeigen. Daß es dieses Gesetz aber überhaupt gibt, ist bereits ein großer Schritt hin zu mehr Bürgerrechten für die Menschen auf Kuba. Es sieht alles danach aus, daß 23 Jahre nach dem Fall der Mauer in Berlin auch in der Karibik die Menschen ihre Bürgerrechte durchsetzen.
In der letzten Bastion des Kommunismus wagen die Menschen derzeit noch nicht einmal davon zu träumen. Doch auch in Nordkorea sind erste Anzeichen der Lockerung zu erkennen. Vielleicht wird 2013 ja das Jahr, in dem die letzten kommunistischen Mauern fallen.
Quelle: n-tv
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- Staud, Toralf (Autor)
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Da die Gebildeten Leute das Land ja nicht verlassen dürfen, wird es wahrscheinlich darauf hinaus laufen, dass die die es verlassen dürften, ganz einfach nicht die Mittel haben.
Kommt noch dazu, dass die meisten wohl kaum in anderen Ländern einreisen dürfen, da alle angst haben, dass die Kubaner nicht mehr gehen… 🙁