Keine „Pille danach“ in katholischen Krankenhäusern
Vergewaltigte Frau wird von kath. Kliniken abgewiesen.
In Köln wird eine Frau mit K.-o.-Tropfen betäubt und vergewaltigt. Erst am nächsten Tag erwacht sie wieder. Und der Alptraum geht weiter. Sie begibt sich zu einer Notärztin. Diese kann eine Vergewaltigung nicht ausschließen und ruft die Polizei, die den Sachverhalt aufnehmen soll. Die körperlichen Spuren müssen gesichert werden. Dazu soll sich die Frau zum gynäkologischen Notdienst ins nahegelegene kath. Krankenhaus begeben.
Um unnötige Wartezeiten für die junge Frau zu vermeiden, ruft die Notärztin im katholischen Krankenhaus an. Dabei erfährt sie jedoch, daß die Klinik eine Untersuchung der Frau ablehnt. Man habe in Zusammenarbeit mit dem Kardinal Meisner entschieden, keine Vergewaltigungsopfer zu behandeln, weil man dann auch über das Thema ungewollte Schwangerschaft, Schwangerschaftsabbruch und die „Pille danach“ sprechen müßte.
Strenge Dienstanweisungen
Solche Themen lehnen die katholischen „Menschenfreunde“ aber generell ab und verbieten deshalb den Ärzten in katholischen Kliniken, Vergewaltigungsopfer zu Abbrüchen zu beraten und Rezepte für solche Pillen auszustellen. Dafür existieren strenge Dienstanweisungen. Wer diese ignoriert, muß mit der sofortigen Kündigung rechnen. Und das wird auch knallhart durchgezogen, wie die Notärztin auf Nachfrage erfahren mußte.
Vergewaltigten Frauen stehe es natürlich jederzeit frei, ein anderes Krankenhaus aufzusuchen, so die Ethik-Beauftragte dieser katholischen Klinik. Wer wissentlich ein Krankenhaus aufsucht, daß unter der katholischen Fuchtel steht, bekomme eben keine Beratung und keine „Pille danach“. Fertig, Punkt, Aus.
Offenbar ist dieses Vorgehen der Bistümer allgemein bekannt und wird staatlich gedeckt. Zwar müssen die Frauen wegen des Versorgungsauftrags untersucht und behandelt werden. Eine Beratung oder ein Rezept für die „Pille danach“ dürfen die Kliniken aber ablehnen.
Daß man als Patientin in vielen Regionen auf katholische Einrichtungen angewiesen ist, weil es gerade am Wochenende oder in der Nacht keine andere Möglichkeit der Versorgung gibt, scheint die Verantwortlichen nicht zu stören. Dogmen werden durchgesetzt. Das Wohl der vergewaltigten Frauen muß da hinten anstehen.
Es wird dringend Zeit, daß die Kirchen -und hier besonders die katholische- aus den Bereichen Gesundheitswesen und Erziehung herausgedrängt werden. Kliniken und Kindergärten, die sowieso schon zum größten Teil, teilweise sogar zu 100 Prozent, vom Steuerzahler finanziert werden, gehören zurück in die Hand des Staates.
Sollen die Fanatiker ihre Dogmen im Vatikan ausleben. Aber nicht auf Kosten der Patienten und des deutschen Steuerzahlers.
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