TelDaFax: Ehemaligen Kunden droht Klage

Insolvenzverwalter treibt vermeintliche Außenstände bei Kunden ein.

Die Insolvenz der Firma TelDaFax Ende 2011 zog weite Kreise. Viele tausend Kunden standen über Nacht ohne Energie-Lieferanten da. In weiser Voraussicht wurde genau solch ein Fall bei der Freigabe des Energiemarktes berücksichtigt. Geht ein Lieferant pleite, dann werden die betroffenen Kunden völlig automatisch vom örtlichen Grundversorger weiter mit Strom oder Gas versorgt. Und das solange, bis man einen neuen Lieferanten gefunden hat. Niemand braucht in Deutschland deswegen Angst zu haben, wegen der Insolvenz seines Energielieferanten im Dunkeln oder Kalten zu sitzen.

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So weit, so gut. Doch die Kunden von TelDaFax haben ganz andere Probleme. Offenbar konnte TelDaFax seine äußerst günstigen Preise für Strom und Gas nur deshalb anbieten, weil die Kunden eine erhebliche Vorauszahlung leisten mußten. Beträge von 500 EUR und mehr waren dabei keine Seltenheit. Diese Guthaben sind mit der TelDaFax-Pleite wohl komplett verloren. Auf eine Rückzahlung können die Kunden kaum hoffen.
Doch es kommt noch schlimmer. Die Firma TelDaFax als solche gab es gar nicht. Vielmehr steckte hinter der Fassade „TelDaFax“ ein wahres Gestrüpp von Firmen. So gehörten zu diesem Verbund neben der TelDaFax Holding AG noch die TelDaFax ENERGY GmbH, die TelDaFax SERVICES GmbH, die TelDaFax Marketing GmbH, die TelDaFax SALES GmbH, die TelDaFax DIALOG GmbH, die TelDaFax Network GmbH, die TelDaFax FINANCE GmbH, die Tangens GmbH, die Tangens Verwaltungs GmbH und die HugoTel Communications GmbH. Wer da durchblicken wollte, hatte es nicht leicht. Deshalb fiel vielen Kunden gar nicht auf, daß die Vorauszahlung an eine andere Firma ging, als von der sie die Rechnung erhielten. Doch dieser kleine Unterschied hat eine große Wirkung. Die Vorauszahlung ist verloren, die Forderung der Rechnung bleibt aber bestehen. Eine Verrechnung ist nicht möglich, weil es sich dabei um unterschiedliche Firmen handelt.
So müssen die Kunden praktisch doppelt bezahlen. Neben der hohen Vorauszahlung, die verloren ist, müssen sie noch einmal den gleichen Betrag für die tatsächlich verbrauchte Energie zahlen, nur weil die Zahlungen über verschiedene Firmen abgewickelt wurden. Der Insolvenzverwalter hat angekündigt, im Zweifelsfall auch gegen ehemalige Kunden zu klagen, wenn sie sich weigern, die Rechnungsbeträge zu zahlen. Das ist seine Aufgabe. So schnell werden aus gutgläubigen Kunde ganz schnell Angeklagte.

Nicht zahlen!

Verbraucherschützer raten erst einmal nicht zu zahlen. Nach deren Auffassung könnte die Verschiebung der Gelder und die Trennung von Guthaben und Forderungen nicht ganz korrekt sein. Man sollte sich aber unbedingt Rat und Hilfe bei einem erfahrenden Rechtsanwalt suchen und die Forderungen des Insolvenzverwalters nicht einfach unbeachtet zu den Akten legen.

Durch diese Entwicklung stellen sich die TelDaFax-Angebote im Nachhinein als gar nicht mehr so günstig dar, wie sie seinerzeit den Kunden erschienen. Es ist deshalb jedem zu raten, auf Vorauszahlungen zu verzichten. Bietet der favorisierte Energielieferant solche Verträge nicht an, dann sollte man sich einen anderen suchen. Im Internet gibt für die Suche nach dem geeigneten Anbieter eine ganze Reihe an Vergleichsportalen.

Quelle: FR, TelDaFax

 

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Ein Kommentar

  • Alisa

    Nie im Leben würde ich für irgendwas in vorleistung gehen. Mein Energieanbieter kann jeden Monat die Abschlagszahlung abbuchen. Geht er pleite, gehe ich zu einem anderen Anbieter und er kann dann abrechnen, ob er noch Geld bekommt oder nicht…