O2 will DSL-Zugänge drosseln
Alle Verträge, die nach dem 16. Oktober 2013 abgeschlossen wurden, sind betroffen.
O2 will seine Kunden offenbar zum Datensparen erziehen. Und ironischerweise nennt O2 die Pläne zur DSL-Drosselung auch noch „Fair-Use-Vorteil“. Danach müssen alle O2-Kunden, die wiederholt das Limit von 300 Gigabyte im Monat Daten überschreiten, damit rechnen, daß ihr Zugang auf eine Geschwindigkeit von 2 Mbit/s gedrosselt wird. Gerüchterweise gelten diese Pläne bereits seit dem 01. Juli 2014, offiziell soll die Drosselung ab Oktober 2014 eingeführt werden.
Auffallen wird dies den O2-Kunden zur Zeit noch nicht, weil die erste Drosselung erst vorgenommen werden soll, wenn der Kunde dreimal hintereinander sein zugesichertes Datenvolumen überschritten hat. Dann wird im Monat nach der Überschreitung des Datenvolumens der DSL-Zugang auf 2 Mbit/s gedrosselt.
Will der Kunde diese Drosselung wieder aufheben, muß er das „DSL Upgrade Unlimited“ kaufen. Dieses Upgrade kostet derzeit 14,99 Euro pro Monat.
Oder er kauft sich zusätzliches Datenvolumen von 100 Gigabyte für 4,99 Euro pro Monat zu seinem Paket dazu.
Gelten sollen diese Drosselungspläne von O2 für alle Verträge, die nach dem 16. Oktober 2013 abgeschlossen wurden. Eine vorzeitige Kündigung des Vertrages ist allerdings nicht möglich, weil die Vertragsklauseln von O2 eine Drosselung der Zugangsgeschwindigkeit bei intensiver Nutzung ausdrücklich vorsehen.
Fairer Zugang für alle
O2 rechtfertigt diese Pläne mit Fairneß. Die Masse der Kunden soll nicht für die Heavy-Surfer mitbezahlen. Ein normaler Internetnutzer würde im Monat gerade einmal 21 Gigabyte Daten benötigen, so O2.
Das wäre tatsächlich weit weg von der vorgesehenen 300 Gigabyte-Grenze. Allerdings beruhen diese Zahlen auf Messungen, die O2 Ende 2012 durchgeführt hat. Der Datenverkehr hat seitdem drastisch zugelegt und wird mit der intensiven Nutzung von Streamingdiensten und Datenclouds weiter steigen. Dann werden die besagten 300 GB auch von „normalen“ Nutzern schnell erreicht werden.
Telekom mußte Drosselungspläne zurückziehen
Die Deutsche Telekom mußte ihre Pläne zur Drosselung der DSL-Zugangsgeschwindigkeit bereits wieder auf Eis legen. Nachdem die Pläne im März 2013 bekannt wurden rollte ein regelrechter Shitstorm über den magenta Riesen hinweg, weshalb sich die Telekom entschloß zumindest ein wenig einzuknicken. Im Oktober 2013 stoppte dann ein Gericht die „Drosselungs-Klausel“ für Telekom-Flatrate-Kunden komplett.
Ob O2 sich mit seinen Plänen durchsetzen kann, werden die nächsten Monate zeigen.
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Wie viele Menschen gibt es, die 300 Gb im Monat an Datenvolumen versurfen? Das dürften wohl nur Unternehmen sein, oder?
Auch private Anwender können, wenn sie Streaming-Dienste, wie TV, Spiele oder Radio, nutzen, leicht an diese Grenze stoßen.
Und in Zukunft wird Datennutzung eher noch steigen. Genau deshalb versuchen die Provider die Netzneutralität zu kippen.
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