iPhone 6: So funktioniert Marketing.

Mehr verkaufen durch Verknappung.

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Apple ist ein Meister des Marketing. Die meisten Geräte, die im kalifornischen Cupertino entwickelt und irgendwo in Asien gefertigt werden, sind nicht besser als die der Konkurrenz. Oft hat Apple die angesagten Trends sogar verschlafen und ist erst spät auf den Zug aufgesprungen. Und doch gelingt es Apple, den eigenen Käufern ein Gefühl der Überlegenheit zu geben. Sie bekommen durch geschicktes Marketing vermittelt, besonders hochwertige, wenn nicht bessere Hardware zu besitzen, mit dieser schneller und besser arbeiten zu können und am Ende vielleicht sogar die besseren Anwender zu sein.

Künstliche Verknappung

Ein Trick dabei ist die künstliche Verknappung. Man kennt die Bilder von den langen Schlangen Kaufwilliger vor den Apple-Stores in aller Welt, wenn mal wieder ein neues Gerät angekündigt ist. Sei es ein neues Smartphone namens iPhone oder ein neues Tablet namens iPad. Natürlich sorgte die Werbung und mediale Dauerberieselung bereits im Vorfeld dafür, daß viele Apple-User unbedingt als erste das neue Gerät in den Händen halten wollen und sich deshalb freiwillig stundenlang in eine Schlange vor ein Apple-Geschäft stellen. Solche Bilder kannte man bisher nur aus Mangelwirtschaften, wie sie einst in der DDR herrschte. Und doch sind sie Teil des Marketingfeldzugs.

Wenn viele Menschen solch ein iPhone haben wollen, dann muß da ja etwas dran sein. Und wenn Apple dann noch, wie übrigens immer nach der Markteinführung eines neuen Gerätes, Rekordumsätze, Ausverkauf und massenhafte Vorbestellungen vermeldet, dann ist ganz klar, daß jeder unbedingt solch ein Wundergerät besitzen will. Durch die künstliche Verknappung entsteht ein Käuferdruck, der die Umsätze dann tatsächlich nach oben schnellen läßt.

Zahlen sind heiße Luft

Wie immer nennt Apple auch beim iPhone 6 keine konkreten Zahlen. Niemand weiß, wieviele Smartphones tatsächlich über den Tresen gegangen sind. Trotzdem entsteht bei vielen Käufern eine Art Torschlußpanik, so daß sie schnellstens ebenfalls ein neues iPhone besitzen wollen. Und auch Smartphone-Nutzer, die bisher Geräte von anderen Herstellern genutzt haben, werden durch das geschickte Marketing beeinflußt und wandern vielleicht zu Apple ab.

Unterm Strich betrachtet sind die Rekordzahlen von Apple nichts als heiße Luft. Man konnte bereits vor der Markteinführung des iPhone 6 fest davon ausgehen, daß es das „beste iPhone aller Zeiten“ werden wird und daß „die Verkäufe alle Rekorde brechen“ werden. In dem Punkt ist Apple verläßlich, aber auch ein wenig bemitleidenswert, wenn man sich genötigt sieht, mit immer neuen Verkaufsrekorden zu glänzen. Ein immer Mehr kann es ab einem gewissen Punkt in einem gesättigten Markt, wie der Handybranche, nicht mehr geben. Das weiß eigentlich jeder und doch läuft die Marketingmaschine auf Hochtouren, mit freiwilliger, unentgeltlicher Unterstützung durch die Medien.

 

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