Der Müllwahnsinn.

Wie sich die Müllmafia dem Fortschritt verweigert und der Bürger dafür zahlen muß.

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Deutschland ist Weltmeister im Mülltrennen. Das weiß wohl jedes Kind auf diesem Erdball. Oft bestaunt und mindestens ebenso häufig dafür belächelt, trennt der Deutsche seinen Müll auf Teufel komm raus und verteilt diesen akribisch auf zig verschiedene Tonnen und Abfallsäcke. Auch im Urlaub wird daran stoisch festgehalten.

Daß diese Art der Mülltrennung schon seit Jahren keinen Sinn mehr macht, hat sich noch nicht flächendeckend herumgesprochen. So wird ein Großteil des fein säuberlich getrennten Mülls am Ende wieder zusammengekippt und in Müllverbrennungsanlagen thermisch verwertet. Selbst die gelben Säcke werden nur teilweise dem Recycling zugeführt. Bei Weißblech aus den gelben Säcken liegt der Recyclinganteil bei 92 Prozent, bei Aluminium um 60 Prozent und bei Kunststoff nur bei 42 Prozent. Der getrennte und oftmals im privaten Haushalt mit kostbarem Wasser gereinigte Verpackungsmüll wandert sogar häufig nach Skandinavien und wird dort ebenfalls verbrannt.

Biotonnen-Pflicht

Und seit Anfang des Jahres ist es noch eine Tonne mehr, denn es gilt seitdem laut §11 Abs. 1 Kreislaufwirtschaftsgesetz eine bundesweite Biotonnen-Pflicht. Demnach dürfen keine Obst- und Gemüsereste mehr im Hausmüll entsorgt werden. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums haben 340 der etwa 400 Stadt- und Landkreise bereits die Biotonne eingeführt. Der Rest wird in den nächsten Wochen und Monaten folgen. Dann stehen in manchen Kellern mehr Mülltonnen, als das Haus Bewohner hat.

Verschiedene Mülltonnen - ein Fehlwurf ist programmiert

Verschiedene Mülltonnen – ein Fehlwurf ist programmiert

Der Müllwahnsinn geht also unaufhaltsam weiter. Dabei ist vielen Experten schon seit Jahren klar, daß die Mülltrennung im Haushalt viel zu ineffektiv ist. Fehlwürfe, so heißt falsch sortierter Müll in Behördendeutsch, sind an der Tagesordnung und machen dadurch eine weitere Sortierung nötig, wenn man den Müll sortenrein weiterverarbeiten und recyclen und nicht einfach nur verbrennen will.

Maschinelle Mülltrennung

Eine Mülltrennung durch Maschinen ist effektiver und billiger. Es wäre deshalb angebracht, die Sortierung des Mülls in den Haushalten auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Etwa durch eine grobe Trennung in Trocken- und Nassmüll und die Aussortierung von Einweg- und Mehrweg-Flaschen. Dafür würden zentrale Glascontainer und maximal zwei Tonnen in den Haushalten genügen.
Die eigentliche Mülltrennung würden dann hocheffektive Maschinen übernehmen und ein deutlich besseres Ergebnis als bisher erzielen. Das würde den Müll besser verwertbar und den ganzen Vorgang ökologischer machen.

Abfallwirtschaft Trier

Die Abfallwirtschaft Trier geht nun diesen Weg. Die EU fördert das Projekt sogar mit 2 Millionen Euro, weil es als Vorzeigeobjekt für andere Länder dienen soll. Und auch die Trierer Bürger können sich freuen. Sie zahlen nur 90 Euro für die Müllbeseitigung. In Oberursel, das noch immer auf die herkömmliche Mülltrennung im Haushalt setzt, müssen die Bürger 230 Euro zahlen, für die gleiche Menge Müll versteht sich.

Doch Deutschland zwingt die Kommunen weiterhin, eine Bio-Tonne einzuführen und hat den Trierern sogar mit dem Entzug der Betriebserlaubnis gedroht. Nur weil deren Projekt dem politischen Willen widerspricht.

Gewinner der Mülltrennung im Haushalt

Denn es gibt einen Gewinner der Mülltrennung in den privaten Haushalten. Nein, das ist nicht die Umwelt. Es ist die Müllmafia. Die verdient außerordentlich gut an diesem Geschäft. Die Müllgebühren in Oberursel sind dafür ein untrügerisches Zeichen. 140 Euro mehr für die gleiche Leistung, das ist wie eine Lizenz zum Gelddrucken und läßt die Kasse kräftig klingeln. Und so wird die Müllmafia alles daran setzen, daß sich am bisherigen System der Müllbeseitigung nichts ändert und immer noch mehr Tonnen in den Haushalten aufgestellt werden müssen, die sie dann für teures Geld abholen kann.

Die Politik in Berlin wird sie dabei so gut es geht unterstützen. Das ist man seiner Klientel schließlich schuldig. Der Wähler hat es in der Hand, diesem schmutzigen Spiel mit unserem Müll ein Ende zusetzen.

 

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Ein Kommentar

  • Karim

    Moin,

    viele der genannten Dinge sind teils wirklich Absurd. Hamburg kauft seit Jahren Tonnenweise Müll aus ganz Europa um riesige Überkapaziäten in den Müllverbrennungsanlagen zu decken.
    Ebenfalls ist es kaum Möglich in vielen Regionen wirklich Müll zu sparen, da es Mindestmengen etc. gibt….

    Beste Grüße

    Karim