VW-Skandal weitet sich aus. Auch Autos in Europa manipuliert. +++ Update +++
Neben den in den USA verkauften PKW sind auch Autos in Europa betroffen.
Schlimmer geht immer bei Volkswagen. Nach dem Desaster in den USA und dem Crash der Aktie an der Börse ist für VW noch immer kein Ende des Schreckens in Sicht.
#Dieselgate
VW mußte am Wochenende einräumen, bei den Abgasuntersuchungen durch entsprechende Softwaremanipulationen getrickst zu haben. Die Abgaskonzentrationen im Normalbetrieb lagen bei Dieselfahrzeugen von VW bis zum 40-Fachen über den erlaubten Grenzwerten. Damit dies nicht auffiel, wurde eine Software entwickelt, die erkennt, ob ein PKW sich gerade auf dem Prüfstand befindet und die dann das Motormanagement so ändert, daß während des Tests die Abgaswerte temporär eingehalten werden. Die US-Umweltbehörde EPA war Volkswagen nach mehrmonatigen Recherchen auf die Schliche gekommen.
Nun stehen Strafzahlungen von 18 Mrd. Dollar allein für die USA im Raum. Die VW-Aktie befindet seit dem Bekanntwerden des Skandals im freien Fall. Der Aufsichtsratsvorsitzende Winterkorn mußte nach tagelangem Zögern vom seinem Posten zurücktreten.
Folgen für VW
Die finanziellen und wirtschaftlichen Folgen des Skandals sind jetzt schon kaum noch absehbar. 18 Mrd. Euro Strafzahlungen sind weit mehr als VW in einem Jahr an Gewinn erwirtschaftet. Dazu kommen noch etwaige Regreßansprüche der geprellten Besitzer der rund 500.000 in den USA verkauften Diesel-Fahrzeuge und ggf. weitere Strafen, etwa von der Börsenaufsicht. In den USA wird VW so schnell kein Bein mehr auf den Boden bekommen. Der gesamte Konzern wird dadurch ins Schlingern geraten.
PKW in Europa betroffen
Doch jetzt kommt es noch schlimmer. Nach Angaben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, ausgerechnet, geht man doch davon aus, daß die Bundesregierung schon länger über die Abgasmanipulationen informiert ist, sind auch PKW von Volkswagen in Europa von den Manipulationen betroffen. Es geht dabei um Autos mit 1,6 und 2,0 Liter-Dieselmotoren. Um wieviele Autos es sich dabei insgesamt handelt, steht im Moment noch nicht fest.
Da diese beiden Motorenvarianten jedoch die meistverkauften sind und auch bei den Konzern-Töchtern Skoda, Seat und Audi zum Einsatz kommen, dürfte sich der Abgasskandal somit zum unkalkulierbaren Risiko für den Fortbestand des Volkswagen-Konzerns auswachsen. Rund 11 Millionen Diesel-PKW könnten nach Angaben von VW weltweit mit der Manipulationssoftware ausgerüstet sein. Sollten all diese Fahrzeuge die gesetzlichen Grenzwerte für Stickoxide und andere Abgase ähnlich hoch überschreiten wie in den USA, dann wäre die Stillegung dieser Fahrzeuge eine mögliche Option für die jeweiligen Behörden.
VW am Ende?
11 Millionen VW-Dieselfahrzeuge, die nicht mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen. Die nicht verkäuflich sind. Für die wegen der fehlenden ABE kein Versicherungsschutz mehr besteht. Den Kunden bliebe nur die Rückgabe ihres Autos an den zuständigen VW-Händler, bei Herausgabe des Kaufpreises versteht sich. Das würde dem VW-Konzern in kürzester Zeit das Genick brechen. Da hilft dann auch kein „Konjunkturprogramm“ à la Abwrackprämie mehr.
+++ Update +++
(25.09.2015): Allein in Deutschland sind rund 3 Millionen Fahrzeuge von VW mit Diesel-Motoren von den Manipulationen betroffen.
Wie heute bekannt wurde, sind aber nicht allein PKW manipuliert worden, sondern auch Transporter. Das gibt den Skandal eine völlig neue Tragweite. Bisher ging man „nur“ von PKW-Modellen des Volkswagen-Konzerns aus, bei denen mit der manipulierten Software Abgaswerte gefälscht wurden. Nun sind auch leichte Nutzfahrzeuge im Gespräch.
Der Skandal schlägt damit immer höhere Wellen. Die bisher angenommenen Schadenszahlen sind damit nur noch Makulatur. Auch VW-Kunden in Deutschland und anderen Vertriebsmärkten stehen nun Schadenersatzansprüche zu. Es kann deshalb dazu kommen, daß die Wellen über VW zusammenschlagen und der gesamte Konzern baden geht.
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