Kampf gegen den Terror – 15 verlorene Jahre.

Was hat der vielbeschworene Kampf gegen den internationalen Terror gebracht – und was wäre eine echte Lösung?

Am 11. September 2001 flogen zwei Flugzeuge in das World Trade Center im New Yorker Stadtteil Manhattan. Spätestens seit diesem Zeitpunkt ist der Kampf gegen den internationalen Terror in den Fokus gerückt. Kaum waren die zwei Türme am Ground Zero, ein Begriff, der interessanterweise vor dem Anschlag die Explosionsstelle einer nuklearen Bombe bezeichnete(!), in sich zusammengesunken, wußte man auch schon, wer als Täter in Frage kommt: Osama bin Laden und die ihn unterstützenden islamistischen Taliban, die seit Jahrzehnten in Afghanistan ihr Unwesen treiben.

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Afghanistan

Leider regierte im Jahr 2001 ein texanischer Cowboy mit wenig Bildung und noch weniger weltpolitischer Weitsicht im Weißen Haus. Darunter leidet die Welt noch heute. „Auge um Auge“ wurde unter George W. Bush zur Staatsdoktrin erklärt und Afghanistan als Angriffsziel bestimmt. Man wollte Afghanistan in die Steinzeit zurückbomben und so die Taliban samt Osama bin Laden vernichten. Bereits am 07. Oktober 2001 griff man mit ersten Luftschlägen an.
Sämtliche NATO-Mitgliedstaaten, allen voran Deutschland, hatten da bereits der USA ihre „uneingeschränkte Solidarität“ erklärt und waren mit in diesen Krieg gezogen.

In Afghanistan stehen heute noch deutsche und andere Truppen. Zahlreiche Soldaten, Afghanen und Taliban sind gefallen und die Verhältnisse im Land sind kein Stück besser geworden, eher im Gegenteil. Die Taliban sind heute wieder auf dem Vormarsch und legen jetzt bereits die Grundlage für neuerliche Konflikte in den kommenden Jahrzehnten.

Nur ein Ziel wurde erreicht, wenn auch erst viel später. Osama bin Laden wurde am 02. Mai 2011 in Pakistan bei einem bis heute nicht vollständig aufgeklärten Kommando-Einsatz von US-Soldaten getötet.

Irak

Der Terror aber, der sich immer neue Anschlagsziele suchte, auch in Europa, wurde dadurch kein Stück eingedämmt. Doch einmal angefangen, wollte Bush jr. nicht mehr vom Krieg lassen. Irak war das nächste Ziel. Man belog dafür vorsätzlich die Vereinten Nationen in einer bis heute einmaligen Lügenshow, man setzte Bündnispartner unter Druck und man bezichtigte den Irak unter Saddam Hussein des Besitzes von Massenvernichtungsmitteln. Das sollte als Krigesgrund reichen. Offensichtlich wollte man als USA der einzige Besitzer von solchen menschenverachtenden Waffen sein und auch der einzige Staat, der diese Waffen gegen andere, siehe Japan, jederzeit einsetzen kann.

Am 20. März 2003 marschierte die „Koalition der Willigen“ unter Führung der USA in den Irak ein. Deutschland machte bei diesem  völkerrechtswidrigen Krieg nicht mit. SPD-Kanzler Schröder versagte eine direkte Beteiligung, indirekt half man natürlich auch mit. Hussein wurde gestürzt, später auch getötet, und das Land besetzt.
Bis heute gelang es nicht, im Irak wieder geordnete Umstände herzustellen, das war schon bei Kriegsbeginn absehbar. Doch die USA wollte unbedingt an das Öl des Irak, das war der wirkliche Kriegsgrund, und das haben sie auch geschafft.

Der Terrorismus wurde wieder nicht besiegt. Stattdessen schuf man die Voraussetzungen für das Aufkommen und Erstarken der islamistischen Terrororganisation „Islamischer Staat“.

IS

Dieser sogenannte Islamische Staat (IS) hat heute große Teile Syriens und des Irak besetzt und schlachtet wahllos – in ihren Augen „Ungläubige“ und damit lebensunwürdige – Menschen ab. Auch der IS nutzt das in der Region vorkommende Öl für seine Finanzierung, darin unterscheidet er sich nicht wesentlich von den USA.
Darüber hinaus verblendet er weltweit vorwiegend junge Menschen mit seinen islamistischen Ansichten und schickt diese dann in Terroraktionen. Die letzten Terroranschläge in Paris, Tunesien, Ägypten und gestern im türkischen Istanbul gehen wohl alle auf die Kappe des IS.

Bilanz

Die knapp 15 Jahre, die seit den Anschlägen von New York vergangen sind, haben den Terror nicht eingedämmt, eher noch begünstigt. Sie sind für die Menschheit verlorene Jahre. Der von den USA angeführte Kampf gegen den internationalen Terrorismus hat erreicht, die Afghanistan und den Mittleren Osten in ein totales Chaos zu stürzen. Heute kämpft dort jeder gegen jeden. Der IS gegen die Welt, die Türkei gegen den IS und die Kurden, Saudi-Arabien gegen den Iran, der Iran gegen den IS und Saudi-Arabien, die Sunniten gegen die Schiiten und alle gegen Israel. Und der Westen liefert Waffen an alle, dabei ganz vorn dabei: Deutschland.

15 Jahre nach New York ist die Welt unsicherer als damals. Terroranschläge gehören weltweit fast schon zum Alltag, der Krieg in Afghanistan, Syrien und dem Irak tobt weiter und die dadurch ausgelösten Flüchtlingsströme erreichen mit voller Härte den Westen Europas. Die Saat des Krieges, die u.a. 2001 nach Afghanistan und 2003 in den Irak gebracht wurde, erntet der Westen heute in Form von Flüchtlingen.

Die Bilanz des Kampfes gegen den Terror ist also vernichtend. Trotzdem wird dieser sinnlose Kampf als alternativlos beschworen, so zuletzt gestern nach den Anschlägen von Istanbul, bei dem auch Deutsche zu Tode kamen. Auch weiterhin werden für den Kampf gegen den Terror massiv Bürgerrechte beschnitten, die Verfassung gebrochen und die Überwachung ausgebaut. Die Sicherheit Syriens wird am Internetknoten Frankfurt verteidigt, würde Struck wohl heute sagen.

So kann und darf es nicht weiter gehen! Doch diese Wahrheit traut sich kein Politiker auszusprechen. Zu verlockend und einfach erscheint die Möglichkeit, mit dem Terror alles Übel in der Welt zu erklären. Dem Westen eine Mitschuld an den Entwicklungen einzuräumen und endlich die richtigen Schlüsse zu ziehen, dafür ist man noch nicht bereit.

Lösung

So lange die Menschen in den westlichen Nationen ruhig halten, wird sich daran nichts ändern. Und solange wird sich auch Deutschland weiterhin an völkerrechtswidrigen Aktionen, wie dem Drohnenkrieg der USA, beteiligen.

Dabei gäbe es durchaus eine Lösung für das Problem, doch diese Lösung kommt wahrscheinlich 2.000 Jahre zu spät. Vielleicht wird sie aber gerade dadurch auch um so klarer und wahrscheinlicher. Man müßte einfach alle Religionen verbieten.

Zu viel Leid wurde den Menschen auf diesem Erdball durch die Religionen zugefügt. Religion verbietet in der Regel den Menschen alles Schöne und schränkt die Freude am Leben ein. Gebote, Verbote, Ressentiments bestimmen hauptsächlich das religiöse Leben. Das Glück, das Menschen ereilen soll, wenn sie sich ehrfürchtig der Religion ergeben, wird auf das Paradies nach dem Tod verschoben. Das spaßfreie Leben wird als anstrebenswerte, höchste Form des Daseins propagiert.

Und jede Religion beansprucht für sich das Alleinstellungsmerkmal der totalen Wahrheit. Nur der eigene Gott ist der wahre. Jede andere Religion wird abgelehnt oder gar bekämpft. Anhänger anderer Religionen sind immer Ungläubige, die im härtesten Fall den Tod verdienen.

Auch in Europa wüteten dereinst Kreuzritter und die Inquisition und in Amerika metzelten Missionare ganze Völker nieder. Selbst Hitler führte eine perverse Art von Religionskrieg, gegen die Juden. In diesem mittelalterlichen Zustand befindet sich heute der IS. Auch der bekämpft alle, die nicht nach seiner Auslegung des Koran leben wollen und trachtet ihnen nach dem Leben.

Ein Verbot der Religionen würde dem ein Ende bereiten. Der Weltfrieden ist tatsächlich machbar.

 

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