Luftaufnahmen der dramatischen Lage an der Grenze von Griechenland zu Mazedonien
Aufnahmen einer Drohne zeigen das Flüchtlingschaos in Idomeni.
In Deutschland kommen in diesen Tagen kaum noch Flüchtlinge an. Die Zahlen der Menschen, die zu Fuß über die Grenze aus Österreich kommen, um in Deutschland in Recht auf Asyl in Anspruch zunehmen, sind dramatisch kleiner geworden.
Die CSU, AfD und deren Anhänger können sich freuen. Ganz ohne Obergrenze oder auf jemanden zu schießen, sind deren Wünsche in Erfüllung gegangen. Kaum ein Flüchtlinge klopft mehr an die deutschen Schlagbäume.
Mazedonien hat seine Grenze geschlossen
Doch das ein ganz einfachen, dafür um so dramatischeren Hintergrund. Mazedonien, ein Nachbarland von Griechenland, das nicht zur EU gehört, hat ganz eigenständig die Grenze zum südlichen Nachbarn geschlossen. Nur unregelmäßig werden kleine Gruppen von Flüchtlingen über die Grenze gelassen. Meist ohne Vorankündigung und ohne erkennbare Gesetzmäßigkeit.
Mazedonien hat damit faktisch eine Obergrenze für alle nachfolgen Länder durchgesetzt. Mitte Februar hatten sich Anrainerstaaten der Balkanroute auf 580 Menschen verständigt. Insgeheim werden deshalb die Rechten in Deutschland jubeln.
Grenzort Idomeni
Alle anderen Flüchtlinge, deren Zahl überhaupt nicht kleiner geworden ist , sondern ganz im Gegenteil, kommen nun nicht auf der sogenannten „Balkanroute“ durch. Sie bleiben bereits an der griechisch-mazedonischen Grenze hängen. Die Menschen stauen sich zu tausenden am Grenzort und Eisenbahnübergang Idomeni.
Wie derzeit am Grenzort Idomeni aussioeht, zeigen die Luftbilder, die eine Drohne aufgenommen hat.
Quelle: Zeit Online
Mehr als 11.000 Menschen sitzen derzeit in Idomeni fest, und stündlich werden es mehr. In wenigen Zelten versuchen Unterschlupf vor der Kälte zu finden. Die humanitäre Lage ist untragbar. Zu dieser Einschätzung kommt die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“.
Auf der griechischen Seite der Grenze kommt es deshalb immer wieder zu Protesten. Die Eisenbahngleise werden dabei blockiert, um Druck auf Mazedonien auszuüben.
Europas Moral
Die Menschen, die jetzt in Idomeni ausharren müssen, wollen weiter nach Norden, und sie werden weiter nach Norden kommen. Der Druck, der auf ihnen lastet und die unhaltbaren Zustände an der griechisch-mazedonischen Grenze, werden dafür sorgen. So viel steht fest. Und je mehr Menschen sich in Idomeni stauen, desto dramatischer wird die Lage vor Ort. Letztlich wird es nur ein Frage der Zeit sein, bis Mazedonien nachgeben muß. Griechenland wird das Problem nicht allein lösen können.
Man kann am Ende nur hoffen, daß sich Europa nicht zu einem dreckigen Deal hat hinreißen lassen, und die Entscheidung von Mazedonien, die Grenze einfach abzuriegeln, in irgendeiner Weise beeinflußt hat. Cash für die brutale Abschottung gegen die Flüchtlinge – das wäre das moralische Ende Europas.
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