Pokémon Go: Datenschutz erfolgreich erlegt.

Kleine Monster erledigen jahrelange Bemühungen zum Datenschutz im Vorbeilaufen.

Pokémon Go ist derzeit der Hype. Alle Medien berichten darüber, jeder spricht darüber, immer mehr User laden sich die App auf ihr Smartphone herunter und begeben sich auf die Jagd nach den virtuellen Monstern. Die Aufregung rund um die Pokémon App ist eine sich selbst nährende. Je mehr darüber berichtet wird, um so Nutzer findet die App und um so wird darüber berichtet.

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Second Life

Der ganze Hype erinnert stark an denjenigen rund um die virtuelle Realität namens „Second Life“, die im Jahre 2003 das Licht des Computerhimmels erblickte und ebenso von den Medien gepusht wurde, wie heute Pokémon Go. Die technischen Unzulänglichkeiten, die durch den übergroßen Nutzerzuspruch noch verstärkt wurden, machten der virtuellen Realität von Second Life bald wieder den Garaus. Auch hier kann man durchaus Parallelen zu Pokémon Go erkennen.

Doch noch lebt die virtuelle Monsterjagd und erfreut sich täglich an neuen Nutzerrekorden. Auch wenn sich zunehmend der „Widerstand“ formiert, denn viele finden es einfach infantil, hinter nicht vorhandenen Wesen her zu laufen. Das letzte Mal, daß man so seine kostbare Lebenszeit vergeudet hat, hießen die zeitfressenden Monster noch Tamagotchi.

Datenschutz

Jeder kann seine Zeit verbringen, wie er will. Und wenn er dabei auch noch den Allerwertesten aus dem Sofa erhebt und nach draußen an die frische Luft kommt, um ein Geodaten-gestütztes Game zu spielen, ist das nur zu begrüßen.

Dem Datenschützer wird dabei jedoch sämtlich Freude vergehen. Niemand weiß hundertprozentig, welche Daten bei der Jagd auf die Pokémon-Wesen aufgezeichnet, gespeichert und verarbeitet werden. Ebenso unklar ist, wo die Daten letztlich gesammelt und an wen die Daten weitergereicht werden. Zig Behörden und Firmen reiben sich schon jetzt die Hände ob dieser Datenflut an Bewegungsprofilen und persönlichen Daten, nicht nur der Nutzer der App, sondern auch von wildfremden Menschen.

Millionen von Screenshots mit klar erkennbaren fremden Menschen geistern derzeit unverpixelt durchs Netz, für viele Stellen sicherlich interessante Informationen. Die Pokémon-Jäger verschwenden auf der Suche nach dem nächsten Monster keinen Gedanken daran. Zumindest noch nicht.

Sollte sich der Hype um Pokémon Go in den nächsten Wochen etwas legen, kann man nur hoffen, daß sich dann auch der Nebel der Verblendung beim den Usern wieder lichtet und sie etwas sensibler in puncto Datenschutz werden. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

 

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3 Kommentare

  • Eigentlich bin ich recht offen, was das Thema Schutz meiner eigenen Daten betrifft, aber bei diesem Spiel mache ich mir dann doch schon meine Gedanken, da es hier ja ziemlich einfach ist Bewegungsprofile zu erstellen und da wird auch mir Angst und Bange, wenn ein Unternehmen weiß, wann ich wo gewesen bin und wo ich mich wie lange aufhalte. Das ist bisher zwar nie thematisiert worden, aber ich kann mir gut vorstellen, dass solche Daten sehr verlockend sind für die Anbieter solcher Spiele.

  • Lohnfertigung

    Hallöchen,
    das Thema Datenschutz ist meiner Meinugn nach eines der wichtigsten im Umgang mit EDV… Ich spiele selber zwar auch Pokemon GO, habe mir jedoch extra ein gesondertes Google-Konto dafür angelegt. Man kann sich nur allzugut vorstellen was für Profildaten mit den GPS-Daten erstellt werden können und mit Sicherheit auch werden. Mich wundert nur der Standpunkt, dass auch wildfremde Menschen davon betroffen sein können… Wie soll das gehen ohne dass sie PokemonGO installiert haben?!

    MfG

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