Was bringt das neue Antennen-Fernsehen DVB-T2 HD?
Im März geht DVB-T2 HD an den Start. Vieles verändert sich deshalb für Antennen-Kunden, nicht alles zum Besseren.
Lange hat es gedauert. Nun sollen auch Fernsehnutzer, die ihr Fernsehsignal über die klassische Antenne auf dem Dach oder im Zimmer empfangen, die TV-Bilder in HD-Auflösung genießen können. Möglich macht das der neue Standard DVB-T2 HD. Der startet Ende März 2017. Die Nutzer müssen nun aktiv werden, sonst bleibt ihr Bildschirm bald dunkel.
Was ist DVB-T2 HD?
DVB-T2 HD ist der neue Standard fürs Antennenfernsehen in Deutschland. Der bisherige Standard DVB-T wird durch DVB-T2 HD komplett abgelöst. Das bedeutet für die Nutzer etliche Vorteile, aber auch gravierende Nachteile.
Diese Vorteile bringt DVB-T2 HD:
- Auflösung
Die empfangenen Bilder werden schärfer. Endlich ist auch über die Antenne die Übertragung von Fernsehen in Full-HD-Auflösung (1920 * 1080 Pixel) bei 50 Hz Bildwiederholfrequenz möglich. - Empfang
Der Empfang soll besser sein als beim Vorgänger und sogar mobil gut funktionieren. - Hybrid-TV-Standard
HbbTV wird möglich und damit die Verbindung von TV-Programm mit Internetinhalten.
Neben diesen technischen Vorteilen bringt der Umstieg auf DVB-T2 HD für die Nutzer auch etliche, zum Teil teure Nachteile.
Diese Nachteile bringt DVB-T2 HD:
- Receiver
Die Empfangsgeräte müssen gegen neue getauscht werden. Die bisher verwendeten DVB-T Receiver können das neue Signal nicht umsetzen. Der TV-Bildschirm bleibt nach der Umstellung auf DVB-T2 HD dunkel, wenn der Receiver (Set-Top-Box) nicht getauscht wurde. - Private Sender
Nur die öffentlich-rechtlichen Sender (ÖR) sind bei DVB-T2 HD kostenlos dabei. Sämtliche private Sender, wie RTL, Sat1, Pro7 u.a. nicht mehr frei zu empfangen. Für die Entschlüsselung der privaten Sender benötigt der Receiver ein entsprechendes Entschlüsselungssystem. Entweder ist dies bereits integriert oder der Einbau eines zusätzliches CI+-Modul (kostet 80 € extra) wird nötig. - Monatliche Kosten
Der Empfang der privaten Sender über DVB-T2 HD kostet zudem eine monatliche Gebühr. Zur Zeit sind das 69 € pro Jahr (entspricht 5,75 € pro Monat). Die ÖR können zwar frei empfangen werden, kosten aber natürlich die normale GEZ-Gebühr. - Zusätzliche Einschränkungen
Ähnlich wie bei HD+ gibt es auch mit DVB-T2 HD Einschränkungen beim Aufnehmen und Abspielen von Fernsehsendungen der privaten Sender. Beispielsweise ist das Übertragen und Abspielen auf Fremdgeräten nicht möglich, ebenso wenig das Spulen/Überspringen der Werbepausen. Die ÖR sollen in dem Punkt keine Probleme bereiten.
Umstellen auf Satelliten-Empfang
Wer keine Lust hat, für die privaten Sender künftig auch noch monatlich zahlen zu müssen, für den bleibt als Ausweg nur die Umstellung auf einen anderen Empfangsweg. Die Nutzung einer Sat-Antennenanlage wäre möglich.
Da die Empfangsgeräte sowieso getauscht werden müssen, sonst bleibt der Bildschirm nach der Umstellung auf DVB-T2 HD Ende März 2017 ohnehin dunkel, bietet sich die Installation einer Satelliten-Anlage an. Durch die neuen Sat-Flachantennen ist auch eine Installation für Mieter möglich, da diese Antennen im Verhältnis zu den alten, sperrigen Sat-Schüsseln äußerst klein und kompakt sind und deshalb keinen Vermieter mehr stören dürften.
Nach den einmaligen Kosten für den Erwerb der Sat-Antenne und des Sat-Receivers kommen auf den Nutzer keine weiteren Kosten hinzu. Nur wenn er die privaten Sender in HD-Auflösung sehen möchte, ist die Anschaffung und monatliche Bezahlung von HD+ notwendig.
Dafür ist die Sendervielfalt, die beispielsweise der ASTRA Satellit den Nutzern bietet, im Vergleich mit DVB-T2 HD und Kabelfernsehen geradezu gigantisch. Über 2.500 TV- und Radio-Sender aus aller Welt stehe zur Verfügung.
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