Implodiert an diesem Wochenende der Euro?
Die Frankreich-Wahl könnte den Euro zerstören.
Am morgigen Sonntag, den 07.05.2017 wählt Frankreich in einer Stichwahl den neuen Präsidenten der Republik. Europabefürworter Emmanuel Macron gegen Marine Le Pen von der Front National, so lautet das Duell.
Alles sieht danach aus, dass es tatsächlich ein Präsident wird, und nicht eine Präsidentin. Doch nehmen wir für einen kleinen Augenblick an, Marine Le Pen würde gewinnen. Welche gravierenden Auswirkungen hätte diese Wahl auf Europa und den Euro?
Euro-Gegnerin Marine Le Pen
Marine Le Pen von der Front National ist eine Rechtspopulistin wie sie im Buche steht. Sie verspricht den Franzosen einfache Lösungen für komplizierte Fragen. Sie ist gegen Ausländer, gegen Europa und die EU und gegen den Euro. Ebenso wie die Befürworter des Brexit, den Ausstieg Großbritanniens aus der EU, träumt auch Le Pen von einem starken eigenständigen Frankreich, ohne die vermeintlichen Einflüsse aus Brüssel und ohne die Vorherrschaft Deutschlands. Ohne EU und natürlich ohne die „gierigen, gewaltbereiten Ausländer, die es sich in der sozialen Hängematte auf Kosten der Franzosen bequem machen wollen“ wäre alles besser, so die Versprechen von Le Pen an die Franzosen.
Wohin dieser Weg führen könnte, spüren die Engländer gerade am eigen Leib. Statt der versprochenen Einsparungen kommen auf die Briten nun fällige Zahlungen im zweistelligen Milliarden-Bereich zu. Darüber hinaus droht das Land zu zerfallen, ohne Schottland und Nordirland könnte aus Großbritannien ganz schnell Kleinbritannien werden.
Doch im Gegensatz zu Frankreich war Großbritannien nie Mitglied im Euro-Raum. Die Briten behielten ihr Pfund, der Brexit hat deshalb einen weit schwächeren Einfluss auf den Euro als das bei einem Austritt Frankreichs aus der EU und dem Euro der Fall wäre.
Die Börsen und der Euro
Würde Le Pan also tatsächlich die Präsidentenwahl in Frankreich für sich entscheiden, was gar nicht so abwegig ist, schließlich hatte auch kaum jemand Donald Trump auf dem Zettel, dann würde das an den Börsen ein wahres Erdbeben auslösen. Experten gehen davon aus, dass dann der Euro binnen 48 Stunden zerstört sein könnte, wenn die Märkte panisch reagieren, was niemand vorhersehen kann.
Die Wahl von Le Pen zur neuen französischen Präsidentin würde im schlimmsten Fall eine sofortige Kapitalflucht aus dem Euro in Gang setzen. Niemand hätte dann mehr Vertrauen in die europäische Währung. Die Banken würden zuerst in Frankreich und dann als Kettenreaktion in ganz Europa in Schieflage geraten. Eine Rettung durch den Steuerzahler würde bei dieser Dimension nicht mehr möglich sein. Die heutigen Wackelkandidaten Griechenland, Italien, Portugal würden endgültig abrutschen. Auch Spanien stünde dann vor dem Kollaps.
Der einzige Ausweg, der diesen Ländern dann bliebe, wäre die Rückkehr zu einer eigenen, stark abgewerteten Währung. Damit wäre auch die Erfolgsstory vom Exportweltmeister Deutschland am Ende, denn diese Länder könnten sich dann teure Importe nicht mehr leisten. Zum Schluss würde deshalb auch Deutschland kippen. Der Front National würde so nebenbei das Wahlversprechen der AfD erfüllen und die D-Mark wieder aus der Mottenkiste holen.
Marine Le Pen wollte immer den harten Ausstieg aus dem Euro, und genau den würde sie auch bekommen. Allerdings würde der viel härter, als sich das ihre Wähler vorstellen können, ohne dass Le Pen irgend etwas daran ändern könnte. Die Märkte und die Börsen würden diesen harten Schnitt für sie erledigen und den Euro binnen weniger Tage beerdigen.
Vorbereitungen treffen!
Niemand, der bei klarem Verstand ist, kann sich deshalb den Sieg von Le Pen bei der morgigen Präsidentschaftswahl in Frankreich wünschen. Wir alle hätten darunter zu leiden.
Sollte es entgegen aller Vorhersagen der Wahlforscher doch dazu kommen, dann kann man nur jedem wünschen, dass er ausreichende Mengen an anderen Währungen bei sich zu Hause gelagert hat, denn die Banken werden in der kommenden Woche wohl kaum arbeitsfähig sein. Außerdem wäre es gut, wenn er sich bereits eingehend mit dem Thema „Notvorrat für 10 Tage“ beschäftigt hat und die entsprechenden Vorbereitungen getroffen hat. Sonst könnte die Wahl von Le Pen zu einem echten Drama für alle Menschen in Europa werden.
Hoffen wir aus reinem Selbstschutz inständig, dass die Franzosen morgen die richtige Wahl treffen und Emmanuel Macron zum neuen Präsidenten wählen.
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