Gratis BILD zum 65. – Schade ums Papier!
Außer Werbung nichts gewesen.
Heute ist der 22. Juni 2017, und mal wieder flattert allen deutschen Haushalten eine Gratis-Ausgabe der BILD in den Postkasten. Dieses Mal kam die BILD jedoch völlig unangekündigt. Offenbar wollte Springer damit Protest-Aktionen und Klagen, wie sie bei vorangegangenen Aktionen auftraten, geschickt umgehen. Zumindest das scheint gelungen.
Werbung
Anlaß für die erneute Gratis Aktion von BILD ist diesmal der 65. Jahrestag der Erstausgabe des Machtwerkes aus dem Hause Springer.
Am 24. Juni 1952 erschien die erste Ausgabe des Blattes, das sich nach Wunschdenken von Springer tatsächlich BILD-Zeitung nennt. Zur Zeitung hat es jedoch nie gereicht, weder inhaltlich, noch intellektuell. BILD war und ist neben konservativer Propaganda vor allem eines, und zwar Werbung.
Auch die heute kostenfrei bundesweit verteilte Gratis-Ausgabe der BILD – die armen Postzusteller, die ausgerechnet bei diesen Wüstentemperaturen gezwungen sind, von Haus zu Haus zu gehen, steht diesem Leitfaden in nichts nach. Weit über 70 Prozent, gefühlt eher 90 Prozent der in dem Blatt verfügbaren Fläche ist mit Werbe-Anzeigen vollgepflastert.
Volkswagen
Und wer da nicht alles in dieser BILD wirbt. Volkswagen feiert sich z.B. in einer ganzseitigen Anzeige als Vorreiter für Elektromobilität. Ausgerechnet VW. Statt nach dem Diesel-Skandal, der noch nicht einmal ansatzweise bereinigt ist, in Sack und Asche zu gehen, und sich einzugestehen, daß mit der exzessiven Förderung des Dieselmotors den E-Boom bislang komplett verpennt hat, will VW den Kunden die Zukunft der E-Mobilität zeigen. Lächerlich. Die Zukunft fährt ganz woanders, und das wird Volkswagen in den kommenden Jahren noch zu spüren bekommen.
Weiter geht’s mit der Lektüre der Gratis BILD und es fällt auf, daß die Hitze nicht nur den Postzustellern zu schaffen macht, auch die Werbeabteilungen scheinen der Hitze offensichtlich hilflos ausgeliefert gewesen zu sein. Da scheint so manches Hirn übergekocht zu sein. Ein Beispiel dafür ist Facebook. Auch Facebook wirbt mit einer ganzseitigen Ausgabe, nach Brancheninformationen muß man für solch eine Anzeige rund 4 Millionen zzgl. MwSt. Euro hinblättern. Man hat es ja. Daß aber ausgerechnet Facebook für das Thema Privatsphäre wirbt, kann nur als Witz gemeint sein.
Und so geht es weiter und weiter, Seite für Seite. Werbung, Werbung, Werbung. Da wirbt die Allianz für Zukunft, Opel für führende Technik, Samsung für Emoji, Telekom für VR und MediaMarkt für Staubsauger gegen schmutzige Geschichten. Offensichtlich sorgte die Hitze bundesweit für Probleme in den Agenturen.
Redaktioneller Inhalt
Neben der vielen Werbung gab es auch ein paar leere Seiten mit redaktionellen Inhalten zu füllen. Schließlich muß Springen ja irgendwie den Schein wahren und so tun, als sein man tatsächlich eine Zeitung mit echten Inhalten.
Die wenigen Beiträge, die schlußendlich den Weg in die Gratis BILD geschafft haben, beschäftigen sich mit dem 65. Jahrestag der Erstausgabe, lassen der Kanzlerin weiten Raum (schließlich ist ja bald Bundestagswahl) und zeigen den Durchschnittsdeutschen auf Mallorca. Alles aufgemacht mit riesigen Fotos und wenig Text drumherum.
Und was kann es neben Mallorca und Adiletten noch geben, was die Deutschen zu interessieren hat? Natürlich Fußball, Fußball, Fußball.
Insofern inhaltlich dünn wie immer und kein Unterschied zur normalen BILD.
Fazit
Man kann nach dem Durchblättern dieser BILD Ausgabe nur um die Bäume trauern, die für dieses Machwerk der Belanglosigkeiten ihr Leben lassen mußten. Echt schade um das Papier.
Deshalb kann man jedem BILD Empfänger heute nur den Tipp geben: Spar dir das Lesen und entsorge die Gratis Bild gleich dahin, wo sie hingehört. Ins Altpapier. Das spart Zeit und Nerven.
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Nicht ins Altpapier, sondern AS soll diesen Schund selbst entsorgen.
Dieses Wurschtblatt gehört, trotz aller Mühe, in aufgehobene Zeitschriftenfolie eingepackt und zurückgeschickt.
ohne Absender und ohne Briefmarke. Tut mir zwar leid für die Postzusteller, aber….