Verliert Airbus die Wette? Wird der A380 beerdigt?

Ohne neue Großbestellung wird Airbus womöglich die A380 Produktion einstellen.

Klappern gehört zum Geschäft. Diese Aussage trifft eigentlich auf jeden guten Verkäufer zu, egal welches Produkt er an den Man oder die Frau bringen will. Das wußten früher auch schon die Marktschreier auf dem Hamburger Fischmarkt.

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Gegenüber in Finkenwerder, am anderen Ufer der Elbe klingen die Marktschreie der Airbus-Verkäufer nun allerdings mehr nach Verzweiflung als nach Überzeugung, daß das eigene Produkt gut und nachgefragt sein könnte.

Airbus Top-Verkäufer pokert

Der Airbus-Verkaufschef John Leahy genießt in der Branche einen durchaus legendären Ruf. Immer wieder war es ihm gelungen, auf verschiedensten Luftfahrtmessen und Verkaufsveranstaltungen medienwirksam lukrative Aufträge von Airlines für Airbus an Land zu ziehen, und damit nicht zuletzt die Konkurrenz namens Boeing zu ärgern. Wieviel Show und Berechnung bei diesen Deals dabei gewesen ist, kann man nur vermuten. Doch auch Leahy weiß sehr genau, daß Klappern zum Geschäft gehört.

So verwundert die neuerliche Aktion von Leahy nur auf den ersten Blick. Der Top-Verkäufer ließ sich dieser Tage zu der Aussage hinreißen, daß Airbus wohl die Produktion des Prestigefliegers A380 einstellen muß, sollte die Airline Emirates nicht mit einer neuen Bestellung um die Ecke kommen.

Natürlich ist das Pokern vom Feinsten. Airbus läßt zwar die Hosen runter und zeigt wie abhängig das ganze Programm von nur einer Airline ist. Im Gegenzug setzt man damit Emirates jedoch die Pistole auf die Brust, schließlich verfügt Emirates (stand November 2017) über die stattliche Anzahl von 100 Stück Airbus A380-800, und damit über die größte A380-Flotte weltweit. Die würden mit dem Ausstieg aus dem Produktionsprogramm auf einen Schlag zum alten Eisen gehören. Leahy und Airbus pokern damit sehr hoch, würde man so auch den bisher sehr guten Kunden verärgern.

Airbus A380 im Anflug | Foto: © Bilderrampe.de

Airbus A380 im Anflug | Foto: © Bilderrampe.de

Airbus verliert Wette

Egal, wie sich Emirates am Ende entscheidet, der A380 war von Anfang eine riskante Wette. Diese Wette ging so: Airbus wettete vor Jahren, daß die Luftfahrtbranche immer weiter auf das Hub-Konzept setzen wird. Konkurrent Boeing hielt dagegen und wettete darauf, daß statt immer größerer Hub-Systeme die direkten Verkehre zwischen kleineren Flughäfen stark zunehmen werden.

Diese Wette scheint Airbus nun zu verlieren. Da hätten die europäischen Flugzeugbauer ihr Geld besser am Spielautomat eingesetzt. Die GEwinnchance wäre um einiges höher gewesen, und mit code-promo quasar gaming hätten auch noch am Einsatz gespart.

Boeing verzichtete seinerzeit darauf einen noch größeren Nachfolger für den Jumbo-Jet Boeing 747 zu entwickeln. Man konzentrierte sich lieber auf zweistrahlige Langstreckenflugzeuge, wie die Boeing 777. Der Markt und die Nachfrage scheinen den Flugzeugbauern aus den USA recht zu geben.

Viele Passagiere hassen die langwierigen Sammelflüge zu den großen Hubs, wie Frankfurt, München, London, Paris oder Madrid, und die damit notwendig werdenden Umstiege. Sie fliegen viel lieber direkt von Berlin oder Hamburg an die Ostküste der USA. Ohne Umsteigen, Warterei und unnötigen Streß.

Für solche Direktverkehre ist die A380 jedoch völlig ungeeignet. Zum einen rechnet sich die große Maschine für die Airlines nur, wenn die möglichst voll besetzt über den großen Teich oder sonstwohin fliegt. Zum anderen verlangt der A380 von den angeflogenen Airports zahlreiche Investitionen, damit die Maschine dort überhaupt vernünftig abgefertigt werden kann. Diese Hürden fallen Airbus nun auf die Füße.

Milliardengrab A380

Völlig überraschend kommt das alles natürlich nicht. Schon vor dem Erstflug des A380 warnten Kritiker vor genau diesen Risiken. Doch Airbus als quasi staatlich regiertes Unternehmen konnte oder wollte nicht auf diese Bedenken eingehen. Die zudem zahlreich aufgetretenen technischen Probleme bei der Entwicklung des Riesenvogels gaben dem Programm eigentlich von Anfang an den Rest.

Deshalb ist völlig egal, ob Emirates noch einmal neue A380 bestellt oder nicht. Mit diesem Flugzeug wird Airbus niemals Gewinne erwirtschaften. Deshalb wäre ein schnelles Ende mit Schrecken am Ende wohl für alle Seiten die beste Variante.

 

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