So machst du dein Facebook etwas privater
Facebook Einstellungen für mehr Privatsphäre.
Facebook ist nicht das personifizierte Böse. Facebook ist ein Unternehmen, und als solches will und muß es Geld verdienen. Das größte und wichtigste Kapital, das Facebook dafür einsetzen kann, sind die Informationen über die eigenen Nutzer. Damit kann Facebook den Werbetreibenden eine sehr engen Auswahl der gewünschten Zielgruppe garantieren, was den Werbetreibenden wiederum mehr Umsätze ermöglicht, da die Streuverluste gering sind.
So einfach ist das Geschäftsmodell von Facebook zu beschreiben. Jeder, der die Plattform nutzt und mit seinem Content füttert, weiß darüber grundsätzlich Bescheid. Facebook bleibt kostenlos, dafür nutzt es die Daten der User, das ist der Deal. Wer das nicht will, muß aufhören Facebook und seine Töchter, allen voran WhatsApp und Instagram zu nutzen.
Datenschutzskandal
Doch auch wenn jeder weiß, das Facebook im Grunde ein Datenkrake ist, überrascht es doch immer wieder, wofür, mit welcher Intensität und mit welchen unzähligen Querverbindungen die Daten genutzt und dabei neue Erkenntnisse über die Nutzer erzeugt werden. Der jüngst auch hierzulande publik gewordene Datenskandal ist dafür nur ein Beispiel.
Die Datenanalysefirma Cambridge Analytica hat dabei Facebook-Profile von us-amerikanischen Nutzern ausgewertet und die dabei gewonnenen Erkenntnisse für den Wahlkampf von Donald Trump genutzt. Dafür wurden beispielsweise private Daten wie die sexuelle Orientierung, der geschätzte IQ und vermutete Traumata in der Kindheit per Software ausgewertet. Daraus wollte man dann psychografische Profile der Nutzer und die Erkenntnisse lukrativ verkaufen. Das Wahlkampf-Team von Trump nutze diese Daten wohl dafür, um gezielt passende Facebook-Anzeigen an potentielle Wähler auszuspielen und gleichzeitig die Wähler von Hillary Clinton abzuschrecken. Das hat offensichtlich gut funktioniert, denn Trump sitzt heute im Weißen Haus.
Doch das nutzt Facebook bei der Bewältigung dieses Skandals wenig. Der Gegenwind, den das Unternehmen und Zuckerberg ganz persönlich zu spüren bekommen, ist diesmal heftiger als bei Datenskandalen in der Vergangenheit. Die Behörden in den USA und in Europa haben Stellungnahmen von Facebook gefordert und die Manager zu Anhörungen einbestellt. Der Aktienkurs ist seit Bekanntwerden des Skandals auf Abwärtskurs. Und die Datenschutzministerien werden garantiert die Daumenschrauben anziehen.
Wie Facebook den Analytica Skandal überleben und wie die Zukunft der Plattform aussehen wird, ist heute noch gar nicht abzuschätzen. Dieser Skandal wird die Online-und offline-Welt garantiert noch einige Zeit beschäftigen.
Hol dir mehr Privatsphäre
Doch darauf solltest du nicht warten. Bereits heute kannst du dafür sorgen, daß deine Daten ein wenig besser geschützt sind und du mehr Privatsphäre auf Facebook erhältst.
Du mußt dir allerdings im Klaren darüber sein, daß du sobald du Facebook nutzt oder Informationen und Fotos online stellst, daß diese Daten ausgewertet werden. Jedes „Gefällt mir“, jedes „Teilen“, jedes Markieren von Personen auf Fotos und Bildern, all das wird sofort ausgewertet. Und das sogar, wenn die Funktion deaktiviert ist. Willst du das nicht (mehr), mußt jetzt in diesem Moment Facebook verlassen, deinen Account und sämtliche Apps auf allen deinen Geräten, wie Computer, Smartphone, und Tablet löschen. Dann kommen zumindest nicht mehr allzu viele neue Daten dazu. Die alten bereits gesammelten Daten wird Facebook allerdings nicht so ohne weiteres löschen.
Willst du Facebook trotz alledem weiter nutzen, weil alls Freunde, Bekannte oder Kunden auf der Plattform zu finden sind, dann kannst du zumindest dafür sorgen, daß Facebook und deren Werbepartner erheblich weniger über dich erfahren als bisher.
Diese Einstellungen kann jeder Facebook Nutzer vornehmen für mehr Privatsphäre:
- Apps kontrollieren
Schau einmal unter Facebook Startseite > Einstellungen > Apps nach, welche Programme da aktiv sind. Du wirst sicherlich überrascht sein, was sich da alles eingenistet hat und dich und deine Daten nutzt und auswertet.
Du hast nun zwei Möglichkeiten:
– Zunächst einmal alle Apps löschen, die du nicht kennst oder nicht benötigst.
– Apps, die weiterhin aktiv bleiben sollen, kannst du für jede einzelne App über das kleine Stiftsymbol bestimmen, was die App darf und welche Daten dabei verarbeitet werden dürfen.
In Zukunft sollen diese Möglichkeiten übersichtlicher und intensiver werden, hat Zuckerberg versprochen. - Standort verbergen
In den seltensten Fällen muß Facebook wissen, wo du dich gerade auf dem Erdball befindest. Deaktiviere dafür im Smartphone und Tablet die Freigabe auf die Standortdaten des Gerätes. Das geht bei Android und iOS unter den Einstellungen für die Facebook App. Zusätzlich kannst du direkt in Facebook die Standortabfrage deaktivieren, doppelt hält besser.
Allerdings ist es heutzutage allein anhand der IP-Adresse und des genutzten WLAN schon ziemlich genau möglich, den aktuellen Standort zu ermitteln. So ganz entkommt man der Überwachung also nicht. - Werbung einschränken
Sämtliche Informationen über dich können für werbetreibende Firmen interessant sein. Welches Handy nutzt du, auf welchen Seiten treibst du dich rum, nach welchen Informationen suchst du, wo arbeitest du, welchen Abschluß hast usw. usf. All das kann verarbeitet und zur gezielten Schaltung von Werbeanzeigen genutzt werden. → Auf dieser Seite kannst du sogar ganz offen nachlesen, welche Daten bereits über dich gesammelt wurden. Du wirst feststellen, das ist schon ziemlich konkret.
Facebook wird auch weiterhin Daten über dich sammeln. Du kannst allerdings ein paar Dinge einschränken. Diese werden dann nicht mehr für gezielte Werbung verwendet. So zum Beispiel Informationen zu deinem Alter, deinem Job oder deinem Surfverhalten. Auf der oben genannten Seite kannst du diese Daten unter „Einstellungen für Werbeanzeigen“ deaktivieren. - Privatsphäre Einstellungen
Das ist fast schon ein Widerspruch in sich, aber Facebook hat tatsächlich Privatsphäre Einstellungen. Diese solltest auch unbedingt nutzen. Unter Startseite > Einstellungen > Privatsphäre sind diese zu finden. Dort kannst du beispielsweise einstellen, daß deine Freudeliste oder dein Status öffentlich einsehbar ist. Standardmäßig ist dort alles auf „Öffentlich“ konfiguriert. Das solltest nach deinen Vorstellungen auf „Freude“ oder „nur ich“ ändern.
All das sind zwar nur kleine Möglichkeiten, die dir Facebook großzügigerweise zusteht. Doch diese solltest du unbedingt nutzen. Reichen dir diese Möglichkeiten nicht aus, dann bleibt dir tatsächlich nur ein Weg, nämlich den Stecker zu ziehen.
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