Online Casino: Das Milliardengeschäft mit dem Glücksspiel

Zwischen den Bundesländern in Deutschland wird aktuell ein neuer Staatsvertrag verhandelt. Der soll auch die Online Casinos regulieren.

Es ist eine schwierige Aufgabe, die Nathanael Liminski (CDU) und Christian Gaebler (SPD) im Moment haben. Als Vertreter ihrer Parteien sind die Beiden mit der Aufgabe betreut worden, einen neuen Glücksspiel-Staatsvertrag zwischen den 16 Bundesländern zu verhandeln. Dabei geht es vor allem darum, Online Casinos in Deutschland zu legalisieren. Was sind die Interessen der Beteiligten?

Warum in Deutschland Spielhallen schließen, aber das Casino Online Geschäft weiter kräftig boomt

Immer mehr Spielhallen in Deutschland machen dicht. Das liegt hauptsächlich an dem letzten Staatsvertrag zum Glücksspiel, der im Jahr 2012 in Kraft trat. Dieser begrenzte die Spielhallen zum Schutz der Spieler und erschwerte somit deren Geschäft. Doch dennoch boomt das Glücksspiel kräftig!

Das liegt vor allem am online Geschäft. Denn immer mehr Spieler greifen inzwischen auf Online Casinos zurück. Das ist nicht nur bequem, da alles vom Computer oder am Handy funktioniert, sondern es gibt auch eine enorme Auswahl an Casinospielen. Dieser Online Casino Ratgeber gibt einen Überblick über all die Spiele, die im Online Casino angeboten werden. Neben klassischen Tischspielen wie Roulette, Blackjack und Co. mögen die Zocker vor allem Spielautomaten, die im Internet meist Video Slots heißen. Denn die gibt es in allen möglichen Ausführungen, mit Bonus, Freispielen und Extras. Das kommt an bei den Casinospielern. Und der Staat will daran natürlich beteiligt werden.

Recht in Deutschland | Bild: qimono, pixabay.com, CC0 Creative Commons (verändert)

Recht in Deutschland | Bild: qimono, pixabay.com, CC0 Creative Commons (verändert)

Der Staat verdient am Glücksspiel ordentlich mit – und will das auch bei Casino Online Spielen in Zukunft

Bereits jetzt verdient der deutsche Staat am Glücksspiel gut, es ist längst ein Milliardengeschäft. Die Bruttoerträge beliefen sich im Jahr 2017 in Deutschland auf 14,3 Milliarden Euro. Die Online Branche trägt dazu bereits jetzt 2 Milliarden Euro bei, wobei nur das Land Schleswig-Holstein bisher offizielle Genehmigungen an Online Casinos verteilt.

Das soll sich möglichst bald ändern. Schließlich entgehen dem Staat durch die fehlende Legalisierung des Online Glücksspiels jedes Jahr zusätzliche Milliarden. Denn die Online Casinos haben längst einen Weg gefunden, ihr Geschäft dennoch zu betreiben. Sie besitzen Lizenzen in anderen europäischen Ländern und dürfen daher ihre Dienste anbieten. Das Zauberwort heißt EU-Dienstleistungsfreiheit. So konnte die Glücksspiel-Oase Malta zu einer Milliarden-Industrie heranwachsen. Anbieter haben ihren Sitz und Lizenz in Malta und designen ihr Angebot von dort auf den deutschen Markt zugeschnitten.

Warum eine Regulierung des Online Casino Deutschland in einem ersten Anlauf nicht gelungen ist

Dass also Handlungsbedarf besteht, ist unbestritten. Ansonsten rückt Deutschland im Vergleich mit anderen Ländern weiter nach hinten und verschenkt Steuereinnahmen. Der Markt für Online Glücksspiele in Deutschland ist schließlich da.

In einem ersten Anlauf ist ein neuer Staatsvertrag dennoch gescheitert. Es lag daran, dass die Länder Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, mit Regierungen unter Beteiligung der FDP, einer nur teilweisen Liberalisierung des Online-Glücksspiels nicht zustimmten. Sie wollten die komplette Liberalisierung.

Doch Liminski und Gaebler sind optimistisch, dass es diesmal etwas wird mit dem Glücksspiel-Staatsvertrag. Schließlich läuft der Alte schon im Sommer 2021 aus. Es soll auf jeden Fall vermieden werden, dass es dann gar keinen einheitlichen rechtlichen Rahmen mehr gibt.