Flugbereitschaft, die fast perfekte Inszenierung
Die Ausfälle der Regierungsflieger – eine Kampagne der Bundeswehr.
Flugzeuge haben technische Probleme. Deshalb kommt es hin und wieder zu Flugausfällen, Verspätungen oder Unannehmlichkeiten. Das ist genauso ärgerlich wie normales Brot für unzählige Flugpassagiere weltweit. Will man solche Dinge weitgehend verhindern, kann dabei nur eine absolut perfekte Wartung helfen.
Für die Bundeswehr scheinen solche Gesetzmäßigkeiten nicht zu gelten. Dort will man statt Flugzeuge richtig zu warten, einfach neue Flugzeuge bestellen. Der Steuerzahler zahlt ja. Nur müsste der schon fast im Lotto gewinnen, um diese Ausgaben zu bewältigen. Tatsächlich gibt es heutzutage reichlich gute Möglichkeiten, beim Glücksspiel die Hoffnung auf den großen Gewinn zu pflegen. Zum einen kann der Spieler aus zahlreichen Anbietern wählen, zum anderen gibt es häufig Starthilfen wie den Netbet Bonus Code, dank dem User ein erstes Gefühl für ihr Spiel bekommen können, ohne gleich sehr viel zu verlieren. Doch auch wenn sie den dicksten Jackpot knacken, sollten die Bürger nicht für die Extravaganzen der Regierungaufkommen. Jüngstes Beispiel: Die Flugbereitschaft für die deutschen Politiker.
Die Medien-Kampagne
Um die absolute Notwendigkeit und Dringlichkeit der Beschaffung von neuem Fluggerät zu unterstreichen, läuft seit Monaten eine regelrechte Medienkampagne. Kanzlerin hier gestrandet, Minister dort verspätet heißt es auf allen Kanälen.
Zuletzt ganz groß in den Medien der Chaos-Flug von Angela Merkel zum G20 Gipfel in Buenos Aires im November des vergangenen Jahres. Der Airbus 340-300 „Konrad Adenauer“ musste während des Hinflugs nach Argentinien über den Niederlanden umkehren. Probleme eines Bauteils der Funktechnik des Airbus waren dafür der Grund, wie später von der Bundeswehr bekannt gegeben wurde. Ein Ersatzflugzeug stand allerdings nicht zur Verfügung, weil unter anderem keine Mannschaft verfügbar war. Die Kanzlerin musste deshalb in Bonn übernachten und konnte erst am nächsten Tag mit einer anderen, kleineren Regierungsmaschine zunächst nach Madrid und von dort aus mit einem Linienflugzeug der Iberia nach Buenos Aires gelangen. Als Merkel endlich ankam, war der größte Teil des Gipfels bereits ohne sie gelaufen.
Solche Vorfälle scheinen sich in letzter Zeit zu häufen. Da konnte beispielsweise Finanzminister Scholz nicht pünktlich nach Bali zur Tagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) gelangen, weil wieder einmal die „Konrad Adenauer“ Probleme machte. Bundespräsident Steinmeier hatte Probleme bei einem Afrika-Flug, weil ein Treibwerk desselben Flugzeugs streikte. Auch andere Minister kamen des öfteren in missliche Lagen, weil die Flugtechnik der Bundeswehr den Dienst versagte.
Alle diese kleineren und größeren Probleme wurden jedes mal in den Medien ausgeschlachtet. Und das war sicherlich kein Zufall.
Neue Flugzeuge sollen her
Das der Zustand der Flugbereitschaft so nicht länger hinnehmbar ist, dürfte auch dem letzten Verantwortlichen mittlerweile klar geworden sein. Da geht es weniger um das Image von Deutschland, das sich selbst immer noch Technologie- und Exportweltmeister sieht, als um die Sicherheit der Insassen der Flugzeuge.
Es muss sich also dringend etwas ändern. Doch auf welche Lösung Ursula von der Leyen und ihre Mannen kommen, kommt dann doch etwas überraschend. Wenn auch nur auf den ersten Blick. Von der Leyens Bundeswehr will jetzt Geld im ganz großen Stiel in die Hand nehmen und – nein nicht in die Wartung und Ausbildung investieren – stattdessen neue Flugzeuge anschaffen.
Auf diese Idee müssen sie mal wieder die zahlreichen externen Berater, wie McKinsey und andere gebracht haben. Wittern die sicherlich die ganz große Provision, wenn sie Flugzeuge-Geschäfte vermitteln können, die locker 200 bis 300 Millionen Euro kosten werden. Pro Flugzeug versteht sich.
Bislang umfasst die Flotte der Regierungsflieger, die bei der Luftwaffe der Bundeswehr angesiedelt sind, 2 Airbus A340, 2 Airbus A319 CJ, 4 Bombardier Global 5000, 1 Airbus A321 und 3 Hubschrauber AS532 Cougar.
Die beiden A340 mit den Namen „Konrad Adenauer“ und „Theodor Heuss“ sollen nun durch neue Flugzeuge ersetzt werden. Und dabei will man direkt in die Vollen gehen. So plant man offenbar die Anschaffung des größeren Airbus-Typs A350 als Ersatz für die A340. Je nach Ausstattung kostet solch ein A350 zwischen 200 und 300 Millionen Euro. Da die Kanzlerin oder der Bundespräsident wohl kaum auf liebgewonnene Bequemlichkeiten an Bord, wie separate Suite, Bett und Bad verzichten werden, kommt dazu noch ein Millionenbetrag für den VIP-Umbau dazu. Ebenfalls nicht zu vergessen sind technische Veränderungen an der Maschine, wie Verteidigungseinrichtungen, Sendeanlagen und Sicherheitstechnik.
Offiziell geplant ist zunächst – als Ergänzung zu den beiden A340 – im Herbst 2019 die Anschaffung eines fabrikneuen Airbus A350, der rund 150 Millionen Euro kosten soll (was garantiert genauso illusorisch wie schöngerechnet ist). Später sollen zwei weitere A350 zur Flotte stoßen.
Um diesen Wahnsinn irgendwie zu rechtfertigen, wurde in den letzten Monaten medial ein gewisser Druck aufgebaut. Die Chaosreise der Kanzlerin zum G20 Gipfel kam deshalb wie gerufen. So konnte besonders beeindruckend darstellen, dass die „alten“ A340 Flugzeuge dringend ersetzt werden müssen, will sich Deutschland im Ausland nicht zum Gespött machen.
Bessere Wartung statt Neuanschaffung
Dabei sind die „alten“ Airbus A340 noch gar nicht alt. Die aktuelle „Konrad Adenauer“ (der Name wurde bereits öfters verwendet) kam im April 2011 zur Flotte der Flugbereitschaft. Die Maschine war gebraucht und wurde der Lufthansa abgekauft. Das war das Flugzeug 10 Jahre alt. Die aktuelle „Theodor Heuss“, ebenfalls eine A340, wurde 2009 von der Lufthansa gekauft. Sie war zu dem Zeitpunkt 9 Jahre alt. Beide Flugzeuge wurde jeweils über mehrere Monate zum Regierungsflieger umgebaut.
Die beiden jetzigen Airbus A340 sind also rund 20 Jahre alt. Das ist selbst für eine Maschine, die sich im Liniendienst bei einer Airline befindet, kein Alter, bei dem man über eine Verschrottung nachdenken würde. Diese beiden Flugzeuge sind jedoch bei der Flugbereitschaft der Bundeswehr im Einsatz. Das bedeutet: Eine tagtäglichen Einsatz mit vielen Starts und Landungen nach eng getaktetem Flugplan müssen diese Maschinen nicht (mehr) absolvieren. Von Verschleiß wegen Überlastung kann also nicht die Rede sein.
Auch bei einem Linienflugzeug wäre ein Alter von 20 Jahren kein Problem, denn jedes Flugzeug unterliegt einem strengen Wartungsplan. Neben vielen kleineren Checks wie A-Check, B-Check und C-Check, kommt auf jedes Flugzeug nach genau festgelegten Regularien der D-Check zu. Bei diesem D-Check wird das Flugzeug praktisch bis auf die letzte Schraube auseinander genommen, überprüft und zum großen Teil mit neuen Teilen bestückt. Bis auf die Aluminiumhülle gibt es dann kein Teil mehr an der Maschine, das wirklich über 20 Jahre alt ist. Theoretisch könnte ein Flugzeug also ewig fliegen, würden nicht Wirtschaftlichkeitsüberlegungen und neue Umweltbestimmungen irgendwann das Aus bedeuten.
Nur für die Flugbereitschaft der Bundeswehr unter der Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) sind 20 Jahre alte A340 so alt und klapperig, das diese unbedingt für mehrere hundert Millionen Euro ersetzt werden müssen. Auf die Idee, dass die Fehleranfälligkeit an der mangelnden Wartung und der schlechten Ausbildung der Crews am Boden und in der Luft liegen könnte, auf die Idee scheinen weder von der Leyen noch ihre teuren Berater zu kommen.
Dabei liegt es für jeden auf der Hand: Würden die Flugzeuge der Flugbereitschaft besser gewartet, dann könnten diese noch viele weitere Jahre ohne Probleme deutsche Politiker in die Welt und zurück transportieren.
Während überall im Land die Schulen bröckeln und die Krankenhäuser kaputtgespart werden, will sich die Bundeswehr unter von der Leyen neue Airbus A350 für 200 bis 300 Mio. EUR pro Stück leisten. Und der Steuerzahler muss dafür bluten. Diese Ministerin muss dringend vom Amt entfernt werden.
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